Delbrücker organisieren ein Fest für Handwerk-Fans

Delbrück. Das Sägewerk Böddeker ist in der Region eines der letzten seiner Art. Es ist am Delbrücker Stadtrand ein besonderer Ort der Handwerksgeschichte des Paderborner Landes. Der langjährige Betreiber Hubert Böddeker hat es 2020 an die Delbrücker Unternehmensfamilie Gröne verkauft, ist aber immer noch aktiv an seiner Säge. Was Handwerk kann, wieviel Spaß es macht und welche Perspektiven es gibt, wollen die Grönes an genau diesem Sägewerk mit einem neuen Fest vermitteln, dem Hand-Fest. Am Samstag, 12. Oktober, sind große und kleine Tüftler, Bastler, Handwerker und Liebhaber des Selbstgemachten zum Sägewerk eingeladen, das auch als Gröne-Bauhof dient. Veranstalter ist der Verein &bdquo;Harkenpinn“. Holzharken, besser gesagt hölzerne Gartenrechen, werden in der Manufaktur an der Lippstädter Straße 11 seit 1895 hergestellt - bis heute. Von ihnen hat der Verein seinen Namen. Beim &bdquo;Hand-Fest“ geht es nicht nur um Harken, aber auch. &bdquo;Wir wollen gerade junge Leute fürs Handwerk begeistern“, sagt Gröne-Co-Geschäftsführer Jonathan Gröne. Die Vize-Vorsitzende von Harkenpinn, Bäcker- und Konditormeisterin Michaela Brunzendorf, hat ab 12 Uhr viel Programm organisiert. Unter anderem können Kids ihre Kinderharken selbst bauen. Doch es soll noch mehr Handwerk zum Anschauen und Mitmachen geben. So sei auch eine Kinderdrechselbank im Einsatz, es gibt Sensenkurse sowie Lehmbauworkshops mit Manuela Brunzendorfs Mann Tim, der als Maurermeister bei Gröne angestellt ist. Feinste Handwerkskunst zeigt Delbrücks ältester Modellschiffsbauer, Erich Bruß. Handgemachte Musik beschließt den Handwerkstag Über den Nachmittag werden laut Gröne immer wieder Führungen durchs Sägewerk angeboten, das moderne und traditionsreiche Werkzeuge und Fertigungsmöglichkeiten bereit hält. Von 12 bis 18 Uhr hat zudem ein Kreativmarkt geöffnet. Mit von der Partie sind beim Fest auch die Erlebnisgärtnerei Beine, der Werkraum Natur, Fliesen Wiesing, der Roundishop, Holz Disselnmeyer, Conluto und das Bauzentrum Westerhorstmann. Für Verpflegung sorgt das Catering des Ettelner Krusenhofs, geparkt werden kann auf der Wiese neben dem Sägewerk. Den Abend zünftig beschließen soll ein Konzert der örtlichen Krepp-Band, die ihre Punk-Musik ebenfalls reichlich handgemacht angeht. Jonathan Gröne jedenfalls freut sich schon diebisch drauf. Er will als Harkenpinn-Vorsitzender gleich mehrere Ziele erreichen: Zunächst soll sich der Verein etablieren für Menschen, die Spaß am althergebrachten Handwerk haben. Besonders Familien seien eingeladen: &bdquo;Wir sind offen für neue Mitglieder und Ideen. Daraus können sich speziell Aktionen für Kinder entwickeln. Wir denken an die Harken, aber auch an den Bau von Nistkästen oder mal einen Bretterzaun, der irgendwo gebraucht wird.“ Nachwuchsmangel kann teuer werden Ganz uneigennützig, das gibt Gröne offen zu, geht er das Anschmecken der Handwerkswelt aber nicht an: &bdquo;Es wäre toll, wenn aus diesen Erfahrungen und Kontakten auch mal neue Mitarbeiter für uns wachsen. Wir sehen ja, dass es die Bauhandwerke nicht ganz einfach haben beim Nachwuchs.“ Die Grönes planen Immobilien und handeln mit ihnen, zum Portfolio gehört aber auch eine Bausparte, die sich besonders auf betagte und denkmalgeschützte Objekte konzentriert. Hier sei hochwertiges Handwerk immer gefragt, sagt der Chef. .responsive23-i3KidsPBYNPms4Dx-map-1001-de-saegewerk { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-i3KidsPBYNPms4Dx-map-1001-de-saegewerk { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-i3KidsPBYNPms4Dx-map-1001-de-saegewerk { padding-top: 142.86%; } } Begeisterung für diese Arbeit möchte er nun beim Hand-Fest wecken: &bdquo;Jedes Kind will doch mal Bauarbeiter werden. Wir können zeigen, dass das Handwerk supergeil ist, und die Kids können es live erleben.“ Schließlich würde, sagt Gröne, der Nachwuchsmangel irgendwann zu einem existenziellen Problem: &bdquo;Wenn immer weniger Leute dort arbeiten, wird das Bauen auch immer teurer. Das müssen wir doch verhindern.“ Der neue Verein soll sich dafür einsetzen - und Besuch vom Vorzeigehandwerker Hubert Böddeker gibt es dafür bestimmt auch.

Meistgelesen