Mögliche Bewerber für den Supermarkt in Wewelsburg

Büren-Wewelsburg. Der Schreck war groß in Wewelsburg, als zu Beginn des Monats September der Elli-Markt seine Türen endgültig schloss. Zu hohe Nebenkosten hätten nach Angaben von Geschäftsinhaber Eugen Hertel dazu geführt, dass er beim Amtsgericht in Brilon Insolvenz anmeldete. Auch die im Markt integrierte Filiale von Goeken backen musste daraufhin ihre Verkaufsstelle in Wewelsburg schließen. Damit ist in dem über 2.000 Einwohner zählenden Dorf ein Versorgungsvakuum entstanden, unter dem besonders Menschen mit fehlender oder eingeschränkter Mobilität leiden. Doch nun gibt es Hoffnung. Gleich zwei Bewerber haben ihr Interesse angemeldet, den Markt als Geschäftsführer zu übernehmen. Der ehemalige Elli-Markt wurde von dem Rietberger Groß- und Einzelhandelsunternehmen Lüning mit Lebensmitteln beliefert. Bereichsleiter Frank Krogbeumker war für den Elli-Markt zuständig und berichtete, dass es sich bei den potenziellen neuen Betreibern um erfahrene und kaufmännisch qualifizierte Kandidaten handele. Wann es zu einer Neueröffnung kommen könnte, bleibe aber noch fraglich. &bdquo;Wir müssen zunächst die Insolvenzeröffnung abwarten, um dann weitere Schritte einleiten zu können“, so Krogbeumker. Schon jetzt stehe aber fest, dass aus dem Elli-Markt ein Frischmarkt werde. Die Einbringung einer Bedientheke im neuen Markt werde gemeinsam mit dem neuen Betreiber entschieden. Eine Frischwarentheke sei eine große Herausforderung in einem Markt mit der Wewelsburger Größe. &bdquo;Einerseits muss monatlich ein Umsatz von rund 30.000 Euro erwirtschaftet werden und andererseits ist eine Bedientheke sehr personal- und kostenintensiv“, erklärt Krogbeumker. Eine Lösung könnte darin bestehen, dass an der Bedientheke Produkte mit hoher Qualität von heimischen Erzeugern angeboten werden. &bdquo;Das Angebot von regionalen Produkten entspricht auch der Philosophie von Lüning“, sagte dazu der Experte. Appell an die Bürger, den Markt auch zu nutzen Wewelsburgs Ortsvorsteher Günter Eggebrecht freut sich sehr, dass es Hoffnung zur Wiedereröffnung des Marktes gibt. &bdquo;Gleichzeitig wünschen wir uns aber auch, dass wieder eine Bedientheke und eine Bäckereifiliale in den Markt kommen und ich sehe hier das Unternehmen Lüning in der Verpflichtung, dafür Sorge zu tragen“, so Eggebrecht. Eine gute Unternehmensführung und ein gutes und preislich verträgliches Sortiment sei das eine, um den Markt in Wewelsburg erfolgreich zu betreiben. Die andere Seite sei das Einkaufsverhalten der Kunden. &bdquo;Wir Wewelsburger müssen gemeinsam mit den Kunden aus den Nachbarorten verstärkt daran mitwirken, dass der Markt eine Zukunft hat. Er darf nicht nur als Ergänzungsmarkt genutzt werden“, appellierte Eggebrecht. Dass der Markt durchaus eine gute Chance hat, meint auch Krogbeumker. &bdquo;Ein Markt in dieser Größenordnung ist auf Mithilfe aller Bürgerinnen und Bürger im Ort angewiesen, um wirtschaftlich zu sein.“ Vor 25 Jahren hatte der Investor Gerhard Wassmuth das Marktgebäude mit einer Verkaufsfläche von 650 Quadratmetern an der Salzkottener Straße gebaut. Bis 2017 war das Unternehmen Bünting der Beschicker des Marktes, der von Ralf Danielkewitz betrieben wurde. Im November 2017 übernahm Eugen Hertel aus Brilon die Geschäftsführung und mietete den Markt von Wassmuth. Die Ware lieferte das Unternehmen Lüning. Der Kostendruck, insbesondere für Energie hätten dazu geführt, dass er den Markt schließen und Insolvenz habe anmelden müssen, sagte Hertel. Von der Schließung waren nach Aussagen des 39-Jährigen die 13 Beschäftigen, davon acht in Vollzeit, betroffen gewesen. Nachdem Hertel zunächst einen Abverkauf durchgeführt hatte, unterzeichnete er mit Wassmuth einen ab dem 4. November gültigen Auflösungsvertrag. Im Vorfeld des Ausräumens der Regale und Kühltruhen kam es noch zu Unstimmigkeiten zwischen dem Marktbetreiber und dem Gebäudeeigentümer. Um ein Ausräumen zu verhindern, hatte Wassmuth die Zufahrt blockiert. Nachdem man sich einigte, wurden die Zufahrt freigegeben und die Regale ausgeräumt. Während Wassmuth davon ausgeht, dass eine Neueröffnung des Marktes erst um Ostern 2023 erfolgen wird, sieht Frank Krogbeumker das etwas optimistischer. &bdquo;Wenn das Insolvenzverfahren eröffnet ist, kann es schon nach zwei bis drei Monaten so weit sein“.

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