Paderborner Flughafen hat den Neustart gemeistert

Büren. Es gab sicher schon bessere Zeiten für einen Regional-Flughafen, nach einer Insolvenz wieder auf die Beine zu kommen. Aber trotz der Corona-Pandemie ist der Flughafen Paderborn/Lippstadt wieder auf Kurs. Es brechen zwar noch keine rosigen Zeiten an, aber ein positiver Trend ist deutlich zu erkennen. Von einem erfolgreichen Neustart sprachen der neue Geschäftsführer Roland Hüser und Paderborns Landrat Christoph Rüther als Aufsichtsratsvorsitzender als sie viele positive Zahlen bei der Jahresbilanz präsentierten – 2021 flogen fast 40 Prozent mehr Menschen als im Jahr zuvor von Paderborn aus. Wie es allerdings finanziell nach der Sanierung aussieht, soll erst Anfang März bei der Gesellschafterversammlung bekanntgegeben werden, erklärte Hüser. &bdquo;Wir haben im Jahr 2021 alle Ziele erreicht und sogar übererfüllt. Dafür gebührt der Geschäftsführung und allen Mitarbeitern ein herzlicher Dank. Es herrscht eine hohe Motivation im neuen und nun viel kleineren Team“, lobte Rüther, der Hüser als Idealbesetzung auf dem Posten des Geschäftsführers sieht."Das ist es, worauf es ankommt" &bdquo;Er arbeite schon lange am Flughafen, kennt sich hier aus und ist auch in der Region gut vernetzt – das ist es, worauf es ankommt“, so der Landrat. Das neue Team um Hüser hat es geschafft, die 100.000er-Marke an Passagieren im abgelaufenen Jahr zu knacken. Das sei auch das zentrale Ziel gewesen. In Büren-Ahden habe es im vergangenen Jahr 32.836 Flugbewegungen (2020: 26.291) mit fast 130.000 Passagiere (2020: 92.577) gegeben. Damit habe man fast die Zahlen vor der Pandemie im Jahr 2019 erreicht. In diesem Jahr wolle man 35.000 Flugbewegungen und mehr als 250.000 Passagiere anstreben. Dabei setzt die Geschäftsführung vor allem auf die Touristik. Schon letztes Jahr konnte das Passagieraufkommen fast verdoppelt werden (von 64.000 im Jahr 2020 auf über 110.000 im Jahr 2021). &bdquo;Trotz hoher Inzidenzen waren die Flüge nach Mallorca oder in die Türkei ausgelastet. Das hat gezeigt, wie sehr es die Menschen vermisst haben, in den Urlaub zu fliegen“, merkte der Geschäftsführer an. Und Paderborn will den Urlaubern noch mehr bieten: Zu den beliebten Urlaubszielen Mallorca, Antalya und Kreta soll es künftig mehr Flüge geben. Hinzukommen noch Rhodos, Kos, Hugharda, Burgas, Gran Canaria und Fuerteventura. Zudem werde die Rückkehr von TUI mit einem eigenen Flugzeug in Paderborn das Touristikgeschäft weiter beflügeln, ist sich Hüser sicher. Ab März wird es zudem wieder die wichtige Lufthansa-Verbindung zum Drehkreuz nach München geben und auch die Flüge nach Sylt mit Green Airlines sollen zum Sommerflugplan gehören.Großes Potenzial für ethnische Flüge Auch der Einstieg in den ethnischen Flugverkehr – wenn ausländische Mitbürger in die Heimat reisen – sei gelungen. &bdquo;Bisher hat das noch keine große Rolle bei uns gespielt, aber in unserer Region ist das Potenzial absolut dazu da und das wollen wir nutzen“, so Hüser. Flüge nach Pristina werden bereits angeboten, ab Juni geht es noch zweimal die Woche nach Izmir und auch mit der Metropole Istanbul laufen laut Hüser bereits vielversprechende Gespräche. Dafür habe man aber die vertrieblichen Aktivitäten massiv hochfahren müssen. Dafür lobte Hüser ausdrücklich Vertriebsleiter Klaus Marx. Große Überzeugungsarbeit sei aber nötig gewesen, um im Ausland zu erklären, dass der Paderborner Flughafen komplett saniert sei und weitermache. Man habe dafür auch die deutsch-türkische Gesellschaft und türkische Reisebüros mit ins Boot geholt. Sehr wichtig sei es auch für die Weiterentwicklung des Airports, dass man das volle Vertrauen der Gesellschafter, der Region sowie der Wirtschaft hinter sich wisse. Im Bereich der individuellen Geschäftsreisen habe der Flughafen mit 2.155 Flugbewegungen das Vorjahr mit nur 1.580 klar hinter sich gelassen. &bdquo;Die Wirtschaft nutzt diesen Flughafen, sie braucht ihn“, sieht Christoph Rüther die guten Zahlen als Bestätigung.Schneller als die Seefracht Im Frachtbereich lief es das ganze Jahr über beständig mit kleineren Frachten, aber auch bedingt durch die Pandemie erzielte der Airport erste bedeutende Erfolge mit Großfrachten – unter anderem durch die Durchführung von Corona-Hilfsflügen nach Namibia oder aktuell werden zwei Millionen Schnelltest aus China erwartet. &bdquo;Da haben wir als Flughafen einen Vorteil, weil wir schneller als die Seefracht sind“, meint Hüser. Bei allen Fracht-Aktionen habe das gesamte Team – wenn es passte auch mit Hilfe der Flughafen-Feuerwehr – mitangepackt. &bdquo;Wenn man als neuer Player ins Frachtgeschäft einsteigt, dann muss man sich beweisen. Und das haben wir getan“, sieht Roland Hüser bei allen im Team eine hohe Motivation, den Flughafen Paderborn wieder nach vorne zu bringen. Ein guter Anfang ist gemacht. Jetzt komme es darauf an, den positiven Trend zu verstetigen, so Hüser.

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