Holsen fiebert schon dem Kreisschützenfest 2018 entgegen

Büren-Steinhausen/Salzkotten-Holsen. Der Letzte im Kreisschützenbund Büren ist auf einmal der Erste. Und das kleinste Dorf Salzkottens wird 2018 das größte - mit Grünröcken. Henning Gurk (27) hat sich erst vor gut zwei Wochen in Holsen als Regent feiern lassen - zur neuerlichen eigenen Überraschung Sonntagabend auch als Kreiskönig. Doch der Reihe nach. Am Montag gegen 10 Uhr pilgerten Heerscharen in Uniformen oder Zivil zu den Festzelten am Ortsausgang von Steinhausen. Die große Schützenfestfamilie traf sich noch einmal bei herrlichem Spätsommerwetter zu Blasmusik, Bier und vielen Bekannten. "Wenn alles gut gelaufen ist, sind die Akkus wieder voll", seufzt Hans-Werner Siedhoff, Oberst der gastgebenden Steinhäuser Schützen, ohne Anzeichen von Schwäche. Dazu trug womöglich auch Mickie Krause im Nachgang der Riesenparty am Freitagabend (4.500 Gäste) bei - der Wortlaut: "Der Wahnsinn hat einen Namen - Steinhausen." Der neue Kreiskönig konnte wegen einem internen Holsener Schützentreffen nicht dabei sein, war so beim Vogelschießen auf jeden Fall fit. Auf dem Tisch in Steinhausen liegt fast der komplette Korpus - von Henning Gurk mit dem letzten entscheidenden Schuss in drei Stücke geteilt. "Das wird sehr viel Arbeit", verrät er jetzt seinen ersten Gedanken nach dem Treffer - und auch seinen zweiten: "Das wird auch sehr schön." Den Erfolg teilte Holsens Oberst Tomas Knoop (40) schnell übers Handy. Die Glocke von St. Philippus Neri stimmten in die Freude ein, und etwa 50 Freunde aus den Vereinigten Staaten, wie der Zusammenschluss von Holsen, Schwelle und Winkhausen (670 Bewohner) nun mal heißt, verstärkten am Samstagabend die schon feiernden 90 Holsener in Steinhausen. "In Holsen ist die Dorfgemeinschaft intakt" Am Montagmorgen beim Schützenfrühstück hielten Kreiskönig und Oberst die eigenen Fahnen hoch. Königin Denise Brosien weilte in der Justizvollzugsanstalt Bielefeld, wo sie als Regierungsfachsekretärin gefordert war. "Wir kennen uns gut - seit vier Jahren", so der neue Kreisregent. Ob die Schützenfeste beide noch näher zusammenführt, wird die Zukunft erweisen. Die neue Kreisregentin hat in diesem Jahr auch schon als Hofdame ihrer Eltern, die in Alfen regieren, ein Faible fürs Schützenfestfeiern gezeigt. Holsen bewies bereits sein Händchen für Kreisschützenfest. Der heutige Oberst Knoop war seinerzeit als Knirps schon Schildträger für die Gäste. Kreisschützenoberst Reinhard Mattern (63) weiß mehr. "Es war staubtrocken", sagt der Bürener, der damals als König der St. Sebastian Bruderschaft regierte und unter den genannten Bedingungen nicht als einziger sein "Bier mit dem Bierdeckel" schützte. An diesem Vormittag liegt ihm der Kobold auf den Lippen: "Ich kenne schon den Marschweg . . ." Natürlich kennt den heute noch nicht einmal der Salzkottener Bürgermeister. Doch Ulrich Berger war nach Verlar (2014) und Oberntudorf (2016) im Zweijahres-Rhythmus logischerweise wieder an der Reihe. "In Holsen ist die Dorfgemeinschaft intakt", so der Rathauschef, mit Blick auf das bevor stehende Jahr, "und die Stadt wird die Anstrengungen unterstützen." Als Stadtkommandant der Sälzer St. Johannes Schützenbruderschaft und Offizier daheim in Verlar weiß er die Aufgaben gut einzuschätzen. Bis die Holsener in den Startlöchern stehen, müssen die Steinhäuser noch aufräumen. "Eine gute Woche wird es wohl dauern", schätzt Oberst Siedhoff. Er selbst muss am Mittwoch schon wieder auf seiner Arbeitsstelle antreten und ist dann unterm Strich "17 Urlaubstage im Zelt" gewesen. Das scheidende Steinhäuser Königspaar hat für seine Nachfolger noch zwei Tipps parat. "Alles mitnehmen", empfiehlt Lena Höpper - und Josef Lues in Hinblick auf einzelne vielleicht weniger angenehme Dinge: "Nicht alles so zu Herzen nehmen."

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