Büren. Wer im Kreis Paderborn kulturelles Veranstaltungsleben auf hohem Niveau sucht, wird unweigerlich auf die Niedermühle in Büren stoßen. In der ehemaligen Wassermühle (1716, im Besitz des Hauses Büren'scher Fond) war bereits seit 1977 der Bürener Sängerbund beheimatet, als sich 2003 die Kulturinitiative Niedermühle gründete, zum Start mit 60 Mitgliedern. Seitdem hat sie die Mühle wie das Kulturleben der Stadt im positiven Sinne umgekrempelt.
Der umtriebige Verein stellt seit 2004 ein breitgefächertes Kulturprogramm auf die Bühne - von einem vielfältigen Musikangebot (Irish Folk, Blues, Liederabende, Klassik, Weltmusik) über Kabarett bis hin zu Theaterabenden. Aber auch Ferienprogramme für Kinder und die "Lange Nacht der Jugendkultur" zeigen, dass der Initiative daran gelegen ist, ein generationsübergreifendes Angebot aufzustellen.

Dabei haben die Vorstandsmitglieder Liana Eckert (Geschäftsführerin), Hans-Georg Eckert (Mühlenwart) und Werner Hemkendreis (Kassenwart) alle ihre individuellen Vorlieben. Für die machen sie sich bei der Zusammenstellung des Halbjahresprogramms auch stark. Die Vorsitzende Bärbel Olfermann ist dagegen nicht so sehr auf eine Sparte festgelegt. Bei ihr steht an erster Stelle, dass das Programm authentisch rüberkommt: "Der Funke muss überspringen", sagt sie.
Und so ernsthaft im Zweimonatsturnus über das Programm diskutiert wird, in einem sind sie sich alle einig: "Wir sind keine Dorfbühne", bringt es Liana Eckert auf den Punkt. "Gespielt wird hier nur auf gehobenem Niveau." Der überregionale Ruf der Niedermühle gibt ihrem Konzept Recht. Zudem ist sie ein Hingucker. "Wir haben auch die schönste Bühne hier. Ohne Pfeiler dazwischen und rechteckig", sagen Eckert und Henkendreis. Die familiäre Atmosphäre und eine liebevolle Pausenbewirtung tun das Übrige dazu.
Das Publikum reist aus dem weiten Umland an, aus Paderborn, Gütersloh und sogar Bielefeld. Anders herum bewerben sich Künstler aus ganz Deutschland um einen Auftritt in der idyllischen Kulturmühle. Dennoch ist der Vorstand auch auf seine Statuten bedacht, heimischen Künstlern ein Forum zu geben. Und so gibt es seit Jahren eine bewährte Mischung aus regionalen und überregionalen Gastperformern.
Die Kulturinitiative verfolgt aber noch ein weiteres Interesse: den Erhalt des geschützten Baudenkmals. Zunächst einmal schuf der Verein den Grundstein für eine Sanierung der Mühle, das Gebälk wurde frei gelegt, ein Fahrstuhl eingelassen, das Gebäude erweitert sowie zeit- und zweckgemäß modernisiert.
Finanziert wurde der Umbau durch die engagierte Bürgerstiftung, über Städtebaufördermittel des Landes und EU-Gelder, aber auch private Sponsorengelder ermöglichten zum Beispiel den Fensterbau. Dass die Gelder aber überhaupt bewilligt wurden, liegt an dem ehrenamtlichen Engagement des Vereins. "Eine Grundvoraussetzung", erklärt Bärbel Olfermann. Ohne diese Bereitschaft, Verantwortung zu tragen, gäbe es den Kulturbetrieb Niedermühle nicht. Und doch bleiben noch Wünsche offen.
"Wir würden uns zum einen für unsere Arbeit mehr Wertschätzung von der Stadt Büren wünschen", sind sich die Vorstandsmitglieder einig. Zum anderen wäre es schön, wenn zukünftig mehr Bürener den Weg in die Mühle finden würden. Denn bei 8.5000 Einwohnern der Kernstadt sei ihr örtliches Stammpublikum noch eher gering. Und wer Lust hat, in der Kultur aktiv mitzumischen, ist in der Niedermühle willkommen. Ein Appell gerade auch an jüngere Kulturliebhaber, sich mit ihren Ideen einzubringen.
Kontakt und Infos
- Wer aktiv mitmachen möchte bei der Kulturinitiative Niedermühle, der meldet sich bei der Geschäftsführerin Liane Eckert unter Tel. (0 29 51) 76 39 oder per E-Mail an liane-eckert@online.de.
- Weitere Informationen und das neue Programm gibt es auch im Internet unter www.niedermühle-büren.de.
- Kartenreservierungen sind möglich unter Tel. (0 29 51) 14 70.