Büren

Ausstellung: Bürener Fotofreunde zeigen ausgewählte Arbeiten im Rathaus

Ausstellung: Bürener Fotofreunde zeigen ausgewählte Arbeiten im Rathaus. Die Werkschau "Bildervielfalt" wird am Samstag um 11 Uhr eröffnet

Drei Männer, ein Kunstwerk: (v. l.) Harm de Vries, Josef Köneke und Jürgen Kemper präsentieren das großformatige Fotogemälde "Ausblick" von Harm de Vries. | © Dietmar Gröbing

Dietmar Gröbing
24.10.2015 | 24.10.2015, 07:00

Büren. Der Paderborner Südkreis ist eine kreative Region. Was unter anderem die Vereinigung der Bürener Fotofreunde eindrucksvoll belegt. Die Mitglieder der Gruppierung überführen ihre Leidenschaft regelmäßig in bildliche Form. Die neuesten Erzeugnisse sind ab Samstag, 24. Oktober, im Bürener Rathaus zu sehen, wo um 11 Uhr die Fotoschau "Bildervielfalt" eröffnet wird.

Valerie Kemper, Olaf Olafson, Josef Köneke, Jürgen Kemper, Harm de Vries und Heinz-Peter Jost haben eine Werkschau zusammengestellt, die vor allem durch ihren Themenreichtum besticht. Akt-, Portrait- und Landschaftsaufnahmen werden ergänzt durch Reise-, Tier- und Detailaufnahmen. Neben Farb- und Schwarz-Weiß-Fotos sind 3D-Bilder zu sehen. Zudem ist neben vielen Fotos ein QR-Code angebracht, so dass die Besucher über ihr Smartphone weiterführende Infos zu den jeweiligen Aufnahmen abrufen können.

Kleines wird Groß: Josef Köneke zeigt hochauflösende Makrobilder. - © Dietmar Gröbing
Kleines wird Groß: Josef Köneke zeigt hochauflösende Makrobilder. | © Dietmar Gröbing

Wer beispielsweise sein Handy neben das Fotogemälde "Ausblick" von Harm de Vries hält, erfährt, dass das Bild einen tropischen Garten in Thailand zeigt. Vier Türen öffnen sich in Richtung der exotischen Lokation, die das Fernweh beträchtlich anheizt. Was ebenso für de Vries Ansichten eines türkischen Strands gilt. Direkt daneben erweckt ein vertrautes Motiv heimische Gefühle. Den Brunnen vor dem Heinz-Nixdorf-Museumsforum hat Harm de Vries per Handyshot festgehalten und vergrößert.

Ein Spiel mit verschobenen Größenverhältnissen sind auch die Arbeiten von Josef Köneke. Makros aus Flora und Fauna finden Ergänzung durch Tropfenfotografien. "Man muss den Tropfen im richtigen Moment ablichten", sagt Köneke, der für ein gelungenes Bild "rund 100 Versuche" benötigt. Entscheidend sind "Licht und Schärfe", die im optimalen Verhältnis stehen müssen.

Neben Olaf Olafson, der großformatige Bewegungsstudien ausstellt, setzt auch Valerie Kemper auf die Schwarz-Weiß-Technik. Das unterstützt die artifizielle Note und lässt zugleich die Bildinhalte hervortreten. In diesem Fall das auf der Insel Usedom beheimatete Industriemuseum. Die darin platzierten Gegenstände wurden von Valerie Kemper nicht abfotografiert, sondern mit Hilfe von Spiegelungen, Brechungen und Themenverlagerungen in einen neuen Bedeutungszusammenhang gerückt.

Alternative Zugänge zum Thema Konsum legt Jürgen Kemper vor. Valerie Kempers Vater fotografiert im figürlichen Bereich, wobei die Bildinhalte auf das Wesentliche reduziert sind. Je weniger im Bild zu sehen ist, umso klarer ist die Botschaft. Kemper steht der Wegwerfgesellschaft kritisch gegenüber, was er werkimmanent belegt. Konsumkritische Aufnahmen zeigen bisweilen "kopflose" Gestalten, die in ihrer Blindheit jegliches Maß für nachhaltige Nutzung verloren haben. Folge ist ein ungebremster Kaufrausch.

Der Kreis der Ausstellenden wird durch Hans-Peter Jost vervollständigt. Das Fernweh des Delbrückers findet Niederschlag in Natur- und Reisebildern. Eine kosmopolitische Passage führt über Island nach Israel und Indien. Zugleich rücken Menschen und Landschaften in den Fokus.

Die Ausstellung ist bis Freitag, 13. November, im Bürener Rathaus (Königstraße 16) zu sehen. Öffnungszeiten: montags bis freitags von 8.30 bis 12 Uhr sowie montags bis donnerstags von 14 bis 16 Uhr.