Umleitungs-Alarm: Im Kreis Paderborn gibt es bald drei Großbaustellen gleichzeitig

Kreis Paderborn. Sperrungen und Umleitungen prägen ab April so manche Wegführung für Autofahrer und Lastwagenverkehr im südlichen Paderborner Land. Neben den bekannten Großbaustellen der Ortsdurchfahrten in Lichtenau und Borchen kommt nun auch noch eine weitere Sperrung hinzu. Wie berichtet, wird ab Dienstag, 11. April, die B 68 im Lichtenauer Stadtkern komplett dicht gemacht. Über Schleichwege und großräumige Umleitungen werden sich während der umfangreichen Sanierung durch den Landesbetrieb Straßen NRW Pendler und Anwohner neue Wege suchen. Bürger und Verantwortliche sind schon jetzt gespannt, wie die Umleitungen funktionieren werden. Bekannt ist auch, dass sechs Tage später, am Montag, 17. April, die episch anmutende – vier Jahre sind vorgesehen – Erneuerung der Ortsdurchfahrt Borchens (L 755) beginnt. Am heutigen Abend findet ab 18 Uhr dazu auf Einladung von Gemeinde und Straßen NRW eine Bürgerversammlung in der Gemeindehalle Kirchborchen statt. Das wird an der Ettelner Brücke gemacht Doch damit nicht genug: Arg gebeutelt sind nun zudem die Menschen in Etteln und alle, die den Ort durchfahren müssen. Dort saniert, wie nun bekannt wurde, beinahe zeitgleich der Kreis Paderborn die marode Brücke der Kirchstraße über die Altenau. Im Mai soll es losgehen, als angepeilte Dauer der Baustelle gibt der Kreis auf Anfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“ rund vier Monate an. An der Brücke ist laut Kreis eine &bdquo;grundhafte Erneuerung“ geplant. Wie gefährdet die Sicherheit der Brücke genau ist, teilt der Kreis nicht mit. Die Brückenkappen, die Geländer, der Asphalt und die alte Abdichtung würden aufgenommen und erneuert. Außerdem sollen Betoninstandsetzungen unterhalb der Brücke durchgeführt werden. Da die Brücke nicht die notwendige Breite für eine einseitige Sperrung habe, müsse die Maßnahme unter Vollsperrung durchgeführt werden. Die Baukosten schätzt die Behörde auf etwa 450.000 Euro, es sollen auch Fördermittel des Landes fließen. Dass nun alles auf einen Streich beginnt, ärgert die Autofahrer, auf manchen kleinen Umleitungsstrecken droht es, ungemütlich zuzugehen. Die Sprecherin des Landesbetriebs Straßen NRW, Christiane Knippschild erläutert dazu: &bdquo;Die Planungen laufen zum Teil seit Jahren. In Lichtenau hätte der Bau eigentlich schon im Vorjahr starten sollen, doch dann haben sich Stadt und Landesbetrieb mit Blick auf die steigenden Baukosten auf eine Verschiebung geeinigt. Zudem sorgt der Fachkräftemangel auch beim Landesbetrieb dafür, dass nicht alle Projekte immer umgehend umgesetzt werden können.“ Auch die Feuerwehr muss Umwege fahren Hinzu komme, dass länger andauernde Maßnahmen üblicherweise im Frühjahr nach Ende der Frostperiode beginnen, um dann bis in den kommenden Winter durcharbeiten zu können. Läuft alles gut, ist die Sanierung der B 68 in Lichtenau dann auch Ende Oktober abgeschlossen. In Etteln wird trotz der bekannten Großbaustellen für die Ortsdurchfahrten die Brückensanierung parallel durchgezogen. Selbst Feuerwehrfahrzeuge können die Brücke im Zeitraum der Vollsperrung nicht passieren. Die Gemeindeverwaltung hat sich nach Angaben der Borchener CDU noch bemüht, eine einseitige Verkehrsführung beim Kreis Paderborn zu ermöglichen, dies wurde aus den genannten Gründen aber abgelehnt. Der gesamte Verkehr soll in Etteln über den Bohmweg umgeleitet werden. Während der Bauzeit soll dort ein absolutes Halteverbot eingerichtet werden, damit vor allem die Feuerwehr ungehindert zu Einsatzstellen gelangen kann. Es geht nicht nur um die Verschönerung des Ortsbildes Bei der Borchener Ortsdurchfahrt, die nach aktuellen Plänen 2027 fertiggestellt sein soll, liegt die lange Bauzeit laut Straßen NRW an der &bdquo;notwendigen Erneuerung des Straßenunterbaus sowie der neu zu verlegenden Entwässerung“. Auch eine 50 Meter lange Hangsicherung, die als Gabionenwand neu errichtet wird, die Regenwasserbehandlungsanlagen und die Kontrollschächte sollen modernisiert werden. Für Fußgänger werden die Gehwege verbreitert und ein Schutzstreifen für Radler wird angelegt. Insgesamt soll die Maßnahme nicht nur zur Verschönerung des Ortsbildes, sondern auch elementar zur Verkehrssicherheit beitragen. Vielleicht sorgt die Aussicht auf solche Verbesserungen bei all jenen für Nachsicht, die sich in den kommenden Monaten in Lichtenau, Borchen und Etteln über die Auswirkungen der Vollsperrungen ärgern.

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