Borchener Ortsdurchfahrt: Vier Jahre mit Vollsperrungen stehen bevor

Borchen. Bevor die schöne neue Ortsdurchfahrt kommt, müssen die Borchener und viele Pendler vier Jahre lang auf die Zähne beißen. Es werde immer abschnittsweise unter Vollsperrungen gearbeitet, verkünden Gemeinde und Landesbetrieb Straßen NRW. Großräumige Umleitungen über Wewer und Paderborn werden ausgeschildert. Ortskundigen werden sich währenddessen aber wohl ihre eigenen Schleichwege erobern. Fest steht also, wie lange der Ausbau vom Lidl bis zum Höhenweg in etwa dauern soll. Unklar ist aber noch, wann genau er 2022 beginnt. Wie Projektleiterin Sandra Buschkühl von Straßen NRW in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses mitteilt, muss erst die Ortsdurchfahrt in Wewer wieder befahrbar sein. Denn: Durch Wewer soll die überörtliche Umleitung führen, und solange dort keine freie Fahrt herrscht, kann die Borchener Baumaßnahme nicht starten. Ziel aller Beteiligten im Gemeinderat, im Rathaus und bei Straßen NRW ist eine moderne und sichere Verkehrsführung, die vor allem Radfahrern und Fußgängern die Nutzung der wichtigen Achse erleichtern soll. Borchens Bauamtsleiter Simon Daniel macht klar, welche Last die Paderborner Straße (L 755), zu tragen hat. &bdquo;Hier fahren täglich 9.000 Fahrzeuge durch, in Wewer sind es täglich nur etwa 2.000." Für die nun vorerst letzte Vorstellung der Maßnahme in der lokalen Politik hatten Daniel, Buschkühl und Planer Donald Welling vom Bürener Ingenieurbüro Welling & Partner noch ein paar Aktualisierungen im Gepäck. So wird laut Welling die Bahnhofstraße am Lidl nicht durch den Kreis erneuert, einen Schutzstreifen für Radfahrer könne es dort daher vorerst nicht geben. Zudem wird es keine Veränderung an der Altenaubrücke geben, die in der Planung als Gefahrenpunkt ausgemacht wurde. Laut Sandra Buschkühl stünde bei diesem intakten Bauwerk der Aufwand einer Versetzung der Brückenkappen in keinem Verhältnis zum Ertrag. Machbar ist nach einer genauen Messung nun immerhin die geplante Ausdehnung von Fahrbahn und Gehweg auf Höhe des Mallinckrodtparks. Planer Welling geht davon aus, dass der Baumbestand durch die Baumaßnahmen nicht gefährdet wird. Der Kreisverkehr an der Sperenberger Straße wird vom Neubau übrigens ausgenommen, da er sich noch in einem guten Zustand befinde. Tempo 30 wird kommen Zum geplanten Zebrastreifen auf Höhe des Stadtwegs gibt es noch keine Entscheidung, aber immerhin positive Signale zu vernehmen, vermeldet Welling und verbreitet damit Hoffnung unter den Politikern. Zur Verkehrssicherheit beitragen soll eine andere vom Kreis nun beschlossene Maßnahme: Von Stadtweg bis Schützenstraße soll auf der neuen Ortsdurchfahrt künftig Tempo 30 gelten. Zwischen Kreuzricke und Wegelange werden die Seitenbereiche zunächst nur provisorisch asphaltiert, ein finaler Ausbau sei aber möglich, so Welling. Derzeit ist die etwa 1,7 Kilometer lange Maßnahme bis zur Einmündung des Westfalenwegs vorgesehen. Es sei aber vorgesehen, den Bau noch bis zum Höhenweg auszudehnen, verkündet Buschkühl als frohe Botschaft. Als Bonus ließen die Planer die Politiker auch noch in die entferntere Zukunft blicken. Straßen-NRW-Vertreterin Buschkühl teilte mit, dass der weitere Ausbau der Ortsdurchfahrt auch in Kirchborchen, also der Abschnitt südlich des Kreisverkehrs bis zum Gewerbegebiet durchaus angedacht sei. Es gebe erste positive Signale, um künftig in eine Planung einsteigen zu können. Beim aktuell anstehenden Projekt sind laut Borchens Bauamtsleiter Daniel die Vollsperrungen und auch die kalkulierte Bauzeit tatsächlich notwendig. &bdquo;Das werden erhebliche Eingriffe in die Straßenbau. Teilweise werden die kompletten Kanäle herausgerupft. Wenn wir ungestört arbeiten wollen, geht es nicht schneller." Die Gesamtkosten der Maßnahme sind laut Straßen NRW noch nicht ermittelt. Klar ist, das Land zahlt für die Straße, die Gemeinde die Gehwege. Ratsherr Carsten Koch (FWB) bilanziert: &bdquo;Diese Straße wird eine Aufwertung für Fußgänger, Radfahrer und den gesamten Ort."

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