Riesiges Projekt in Bad Wünnenberg: Container werden zu Mega-Stromspeichern

Bad Wünnenberg. Sie sind zusätzlich zu Windrädern die nächsten sichtbaren Boten der Energiewende: Riesige Batteriespeicher in Überseecontainern sollen demnächst in Bad Wünnenberg entstehen. Der Bauausschuss der Stadt sieht die Vorhaben positiv. Die Planer brauchen zwar noch Zeit für das Projekt, doch die Menschen der Region müssen sich wohl auch an anderen Orten im Paderborner Land schon bald an die neuen Containeranlagen gewöhnen. Eines der Bauwerke in Bad Wünnenberg soll aus stattlichen 40 Containern bestehen. Beteiligt an den Planungen der Bad Wünnenberger Speicherprojekte ist Werner Ebbers, Geschäftsführer der örtlichen &bdquo;WBG Energie“. Er sagt zur &bdquo;NW“: Diese Anlagen sind überfällig in der Energiewende. Sie hätten durch die Politik in Berlin schon längst forciert werden müssen.“ Wie der Kreis Paderborn mitteilt, liegen der Genehmigungsbehörde auch aus anderen Orten &bdquo;noch mehrere Anträge“ für Batteriespeichercontainer vor. Genutzt werden sollen sie, um das Stromnetz zu entlasten und die Kapazitäten der Windkraft weiter ausnutzen zu können, wie Ebbers sagt: &bdquo;Durch den starken Ausbau der Photovoltaik werden an sonnigen Tagen immer wieder Windräder in Mittags- und Nachmittagsstunden abgeschaltet, da das Netz nicht allen erzeugten Strom aus Wind und PV aufnehmen kann. In dieser Zeit könnten dann die Batteriespeicher gefüllt werden. Der Strom würde dann etwa abends ins Netz eingespeist.“ Die Betreiber könnten also mehr Strom verkaufen, die Wirtschaftlichkeit sei gegeben. Der Energieverlust beim Übertrag des Stroms in die Speicher betrage etwa zehn Prozent, die Batterien hätten demnach einen Wirkungsgrad von 90 Prozent, so Ebbers. Fördergeld bekommen die Bad Wünnenberger Investoren nicht Er baut mit weiteren Investoren aktuell zehn Windräder zwischen Haaren und Bad Wünnenberg. Das Speicherprojekt passe bestens dazu: &bdquo;Weil wir dabei sowieso die Netzanschlüsse planen, lohnt sich die Integration der Speicher. Die Batterien sind im Preis so deutlich gefallen, dass wir das angehen wollen.“ Staatliche Förderung gebe es im Gegensatz zum Bau von Windanlagen nicht. Entstehen sollen die Containerplätze nahe der B480-Anschlussstelle Bad Wünnenberg im direkten Umfeld des Westnetz-Umspannwerks. Lesen Sie auch: Ärger um brummende Windräder: Dieses Dorf im Kreis Paderborn will Ruhe Die Bauvoranfragen beziehen sich auf zwei Projekte, einmal mit vier Containern und einmal sogar mit 40 Stück. Die Grundstücksfragen seien bereits geklärt, sagt Ebbers. Derzeit befänden sich die Projektverantwortlichen aber noch in Gesprächen mit Batterieherstellern und Banken. Zu den Kosten will er sich daher noch nicht äußern. Als Baubeginn könne er sich frühestens 2026 vorstellen, sagt der Bad Wünnenberger. Jeder Container hat laut Ebbers eine Leistungsaufnahme von vier Megawatt, also 4.000 Kilowatt. Die Speicherleistung der 40-Container-Anlage wird in der Bauvoranfrage mit 110 Megawattstunden angegeben. Mit einer Komplettfüllung der Speicher könnten demnach knapp 40 Drei-Personen-Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. In Paderborns Nachbarkreis werden ebenfalls Stromspeicher geplant Schon vor dem Baustart auf dem Sintfeld können sich Neugierige in der südlichen Nachbarschaft umschauen. Rund 13 Kilometer von Bad Wünnenberg entfernt, will noch in diesem Jahr in Brilon-Nehden das Unternehmen &bdquo;Kyon Energy“, Tochter des französischen Energieriesen &bdquo;Total Energies“, eine Containeranlage mit einer Speicherkapazität von 204 Megawattstunden errichten. Jüngst wurde bekannt, dass auf Briloner Stadtgebiet und auch im benachbarten Olsberg noch ähnliche Projekte in Planung sind, wie die &bdquo;Westfalenpost“ berichtet. Lesen Sie auch: Windkraft in OWL als Chance für regionale Entwicklung Auf Berichte über Brände in Speichercontainern reagiert Werner Ebbers gelassen: &bdquo;Passieren kann ja immer irgendetwas. Aber die Hersteller haben das im Blick.“ Er ist davon überzeugt, dass es auf dem Feld der großen Batteriespeicher nun mächtig Bewegung gibt. Die Bad Wünnenberger wollen aber zumindest Vorreiter sein.

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