Wie eine Hebamme aus Bad Wünnenberg Karriere macht

Büren. Der Beruf der Hebamme gehört sicherlich zu den schönsten, die es gibt. Alexa Schrader aus Bad Wünnenberg ist diesen Weg gegangen. Auf Einladung des Vereins &bdquo;Ehemalige Mauritaner“ berichtete sie über ihren Werdegang und schilderten den rund 100 Gästen auch die beruflichen Herausforderungen. Es waren Einblicke in ein bewegtes Leben. &bdquo;Nach meinem Abitur 1987, wusste ich nicht ganz genau, in welche berufliche Richtung es gehen sollte. Schon in der Oberstufe habe ich hin und wieder mit dem Gedanken gespielt, Hebamme zu werden“, sagte Schrader. Direkt nach dem Abitur trat sie eine Ausbildung als biologisch-technische Assistentin an. Während dieser Ausbildung erhielt sie dann eine Zusage der Hebammenschule an der St. Vincenz Frauen- und Kinderklinik in Paderborn. Den Abschluss machte sie 1992 und arbeitete bis 2018 im Kreißsaal der Frauenklinik als Hebamme. &bdquo;Es war eine wunderbare Zeit und die Arbeit hat mir sehr viel Freude bereitet“, erinnert sie sich gerne zurück. Zwischen 1994 und 2010 war sie zusätzlich in außerklinisch tätig. Als freiberufliche Hebamme übernahm sie Wochenbettbetreuung, Geburtsvorbereitungskurse und führte Rückbildungskurs durch. &bdquo;Auch aufgrund neuer Bestimmungen wie hohen Versicherungsprämien, gab ich das aber wieder auf“. Studium mit Mitte 40 Etwa zu dieser Zeit veränderte die Politik den Hebammenberuf. Eine Akademisierung stand bevor, so wie in den anderen EU-Ländern. Schrader: &bdquo;Es war also klar, dass demnächst Studierende ausgebildet würden und Hebammen mit Hochschulabschluss im Kreißsaal arbeiten würden. Da zog ich eine Weiterqualifizierung in Erwägung.“ Seit ihrem Examen hatte sie in der praktischen Ausbildung gern mit Hebammenschülerinnen gearbeitet. Dabei fehlte allerdings zunehmend ein Begründungswissen, auf welcher die Unterweisung der Schülerinnen auch in der Praxis aufgebaut werden konnte. Schrader entschied sich also 2016 – mit Mitte 40 – zum Studium. An der Fachhochschule in Münster nahm sie den Bachelorstudiengang &bdquo;Berufspädagogik für Gesundheitsberufe“ auf. Der Bachelor-Abschluss folgte 2019 nach sieben Semestern.Im gleichen Jahr folgte der Masterstudiengang der Hebammenwissenschaft in Salzburg. Den Abschluss hatte sie nach vier weiteren Semestern in der Tasche. Die neue Rolle Parallel zum Pädagogikstudium begann Alexa Schrader 2016 als Lehrkraft in der Hebammenschule zu arbeiten. Erst als Schwangerschaftsvertretung, zwischendurch auch als Lehrkraft an der Pflegeschule des St.-Vincenz-Krankenhauses und ab 2020 fest angestellt an der Hebammenschule. 2020 trat das neue Hebammengesetz in Kraft. Es legt fest, dass angehende Hebammen per dualem Studium ausgebildet werden. Die Hebammenschule in Paderborn schloss 2023, ein Bachelor-Studiengang &bdquo;Hebammenwissenschaft“ war 2021 an der Hochschule Bielefeld gestartet. Seit 2020 wurde allerdings vom Bildungsreferat des St. Vincenz-Krankenhauses und von Lehrkräften der Hebammenschule an einer Nachfolgeorganisation der Hebammenschule gearbeitet. &bdquo;Das Praxiszentrum für angewandte Hebammenwissenschaft entstand und Alexa Schrader wurde stellvertretende Leiterin. In ihrer Rolle organisiert und begleitet sie in Kooperation mit der Hochschule Bielefeld die praktische Ausbildung der Studierenden. &bdquo;Damit wir auch nach Ende der Hebammenschule weiter in der Lehre bleiben konnten, haben wir zusätzlich ein Fortbildungszentrum aufgebaut, in dem wir einerseits berufspädagogische Fortbildungen für die Hebammen anbieten, die die Studierenden an den Praxisorten ausbilden, andererseits aber auch Fortbildungen für Hebammen und Ärzte veranstalten“, berichtet die Bad Wünnenbergerin. Die Rahmenbedingungen ihres Berufes haben sich immer wieder verändert. Alexa Schrader hat jedoch bewiesen, welche Möglichkeiten auch solche Situationen bieten.

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