Bad Wünnenberg. Von pink zu braun: Aus der "Pinky Gloves" genannten Lösung für ein vermeintliches Frauenproblem ist ein nicht enden wollender Shitstorm in den sozialen Netzwerken geworden. Die Nutzer gießen Spott und Häme über das Bad Wünnenberger Start-up aus, das sich mittlerweile in einem Statement auf Instagram geäußert hat. Beißende Kritik kommt allerdings auch von Prominenten, Firmen und Institutionen.

Satiriker Jan Böhmermann beließ es in der Begrüßung seiner jüngsten Sendung noch mit einem kleinen Seitenhieb: "Ziehen Sie sich jetzt ihre Pinky Gloves über den Kopf."

Andere werden da ungleich deutlicher. Unter den Hashtags #pinkygate und #pinkygloves finden sich hunderte Einträge auf Twitter und Facebook. Die Band Culcha Candela greift das Thema gleich zwei Mal auf. Zunächst sehen sie in dem pinken Handschuh "ein Sinnbild für den tief verwurzelten Sexismus in der Gesellschaft":

Dann feiern sie die "vollkommen richtige" Antwort der Frauen:

Die Cartoonistin Bettina Schipping nimmt sich des Themas natürlich zeichnerisch an:

Häufig geteilt wird die ironische Werbung von IKEA, die zwar den Hashtag weglässt, aber zweifellos auf die "Pinky Gloves" anspielt:

Auch "Fisherman's Friend" mischt sich in die Debatte ein:

Sex-Expertin Paula Lambert postete erst einen Debatten-Beitrag:

Dann legte sie mit einer provokanten Frage nach:

Die "Wirtschaftswoche" interviewte die Ooia-Gründerinnen, die mit ihrer Idee für Periodenunterwäsche vor anderthalb Jahren selbst bei der "Höhle der Löwen" angetreten waren, aber ohne Deal nach Hause gingen. Jetzt befeuerten sie auf Instagram den "Pinky Gloves"-Shitstorm - wovon offenbar auch ihr eigenes Geschäft profitiert.

Auch die Magazine "Emma" und "miss" haben eindeutige Meinungen zu den "Pinky Gloves" - und illustrieren sie mit dem gleichen Bild:

Einen Preis könnte das Wünnenberger Start-up für seine Erfindung jetzt auch noch gewinnen. Denn der Goldene Zaunpfahl meldet sich zurück. Das sei anscheinend auch dringend nötig, heißt es auf Facebook: Noch nie sei ein Produkt so oft für den Negativpreis für absurdes Gendermarketing eingereicht worden wie die "Pinky Gloves".