Stadtfest mit Kirmes begeistert Besucher in Bad Lippspringe

Bad Lippspringe. Stadtfest und Herbstkirmes in Bad Lippspringe haben einen Start nach Maß erwischt: Der seit 2012 erstmals wieder veranstaltete historische Umzug war am Sonntag der Besuchermagnet im Arminiuspark. Über den Ehrenamtspreis &bdquo;Das wir gewinnt“ durften sich die Badestädter Weihnachtssänger freuen. Und die Deutsch-Irische Partnerschafts-Initiative (DIPI), die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert, rockte von Beginn an die Badestädter Innenstadt. Es war bis zur letzten Minute ein gut gehütetes Geheimnis. Der Ehrenamtspreis der Stadt geht in diesem Jahr an die Bad Lippspringer &bdquo;Weihnachtssänger“. Seit 2014 trifft sich die Gruppe zum gemütlichen Beisammensein in geselliger Runde. Die Zahl der Mitglieder ist von anfänglich fünf auf aktuell knapp 20 gestiegen. Doch die Sängergruppe weiß nicht nur zünftig zu feiern, sondern denkt auch an die Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Und so wurde über die Jahre hinweg regelmäßig auch für den guten Zweck gesammelt. &bdquo;Allein 2021 ist so ein Betrag von 6.000 Euro zusammengekommen, der an die Aktion Kindertraum gespendet wurde“, betonte Bürgermeister Ulrich Lange in seiner Laudatio. Mit der Summe konnte ein Junge, der im Babyalter an Leukämie erkrankt war, unterstützt werden und ebenfalls ein sehbehinderter Junge, für den ein Liegetandem angeschafft wurde. Verkaufsoffener Sonntag Die humanitäre Katastrophe seit Beginn des Krieges in der Ukraine hat die Bad Lippspringer Weihnachtssänger in diesem Jahr bereits zu Ostern auf den Plan gerufen. Am Ende der kurzfristigen Sammelaktion konnten stolze 3.750 Euro der Aktion &bdquo;BaLi hilft“ übergeben werden. Der Wettergott zeigte sich am Sonntag von seiner ausgesprochen freundlichen Seite – zur besonderen Freude der Gäste und auch der Bad Lippspringer Einzelhändler. Ab 13 Uhr luden die Badestädter Geschäftsleute zu einem verkaufsoffenen Sonntag ein. Der Besuchermagnet am Nachmittag war zweifellos der Stadtfest-Umzug mit anschließendem Schauspiel auf der Bühne im Arminiuspark. Autor Wilhelm Hagemann erinnerte dabei an den weltweiten Siegeszug des Liborius-Heilwassers, an dessen Ende der Eigentümer Sylvester Hecker sogar zum päpstlichen Hoflieferanten avancierte. Wie angekündigt, wurde Wilhelm Hagemann im Laufes des Nachmittags mit dem Heimat-Preis der Stadt Bad Lippspringe ausgezeichnet. Der Preisträger stammt ursprünglich aus Vörden, einem Ortsteil von Marienmünster. Seit dem Jahr 1972 lebt Hagemann gemeinsam mit seiner Ehefrau Rita in Bad Lippspringe. Hier sind auch ihre drei gemeinsamen Kinder aufgewachsen. &bdquo;Schon früh hat sich unser diesjähriger Preisträger auf lokalhistorische Spurensuche in seiner neuen Heimat begeben. Und was für uns alle besonders erfreulich war und ist: Wilhelm Hagemann ist stets gerne bereit, die profunden Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Recherchen und Erkenntnisse mit den Bad Lippspringer Bürgern zu teilen“, machte Bürgermeister Ulrich Lange in seiner launigen Laudatio deutlich. Die Ergebnisse seiner umfangreichen wissenschaftlichen Arbeiten spiegeln sich in einer überaus großen Zahl an Publikationen wider. Allein 75 Veröffentlichungen in den Heimatzeitschriften &bdquo;Die Warte“ und &bdquo;Wo die Lippe springt“ gehen demzufolge seit 1987 auf den Ehrenvorsitzenden des Bad Lippspringer Heimatvereins zurück. Hagemann hat darüber hinaus am Stadtbuch &bdquo;Lippspringe – Beiträge zur Geschichte“ (1995) mitgewirkt. Maßgeblich beteiligt war er ebenso am Text- und Bildband &bdquo;Lippspringe im 20. Jahrhundert“. Erst im vergangenen Jahr erschien sein Buch &bdquo;Lippspringer Geschichte – allerhand – interessant – aus einer Hand“ anlässlich der Wiedererlangung der Stadtrechte vor 100 Jahren. Lange lobte in diesem Zusammenhang auch Hagemanns &bdquo;entscheidenden Beitrag“ als langjähriger Autor der Stadtfest-Spiele. Die Dankesrede endete mit einem starken Kompliment an alle Mitwirkenden: &bdquo;Stadtfest-Spiel und Stadtfest-Umzug gehören zu unserem Kirmestreiben wie das legendäre Bierfassrollen oder die erste leckere Rinderwurst im Herbst.“ Das mit 5.000 Euro dotierte Preisgeld will Hagemann spenden und einem sozialen oder kulturellen Zweck zugute kommen lassen. Neben Spiel, Spaß und reichlich Unterhaltung nutzte die Stadt auch die Gelegenheit, sich auf dem Marktplatz als Zukunftsstadt zu präsentieren: Unter anderem gab die Initiative &bdquo;Neue Mobilität Paderborn“ Einblick in ihre Arbeit. Vorgestellt wurde der erste Prototyp eines selbstfahrenden Fahrzeugs, das in Zukunft Bürger vom geplanten Mobilitätshafen im Industriegebiet autonom in die Stadt und zurück fahren soll. Das war aber noch nicht alles: Für zwei Tage verwandelte sich die Lange Straße in einen Segway-Parcours. Unter den zahlreichen Besuchern waren etwa 120 Gäste eigens aus Newbridge angereist, seit 1997 Partnerstadt von Bad Lippspringe. Zum 25-jährigen Jubiläum konnte die deutsch-irische Partnerschaftsinitiative auch den irischen Botschafter Nicholas O´Brian begrüßen, der sich im Laufe des Tages in das Goldene Buch der Stadt eintrug.

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