Bad Lippspringe

Das Königspaar erobert die Herzen der Bad Lippspringer im Sturm

Glaube, Sitte, Heimat: Frank und Nadine Täubert regieren in Bad Lippspringe. Warum sich die Regentin keine Blumen wünscht

Bei der Parade: Schützenkönig Frank Täubert und seine charmante Mitregentin Ehefrau Nadine nehmen im Armniuspark die Parade ab. | © Klaus Karenfeld

21.07.2019 | 21.07.2019, 17:30

Bad Lippspringe. Schützenkönig Frank Täubert und seine charmante Mitregentin Ehefrau Nadine haben die Herzen der Badestädter im Sturm erobert. Mit dem traditionellen Festumzug am Sonntagnachmittag erreichte das 97. Schützenfest in Bad Lippspringe einen ersten glanzvollen Höhepunkt.

Dabei hatte sich das Wetter zum Auftakt alles andere als freundlich gezeigt. Heftiger Regen sorgte dafür, dass der traditionelle Zapfenstreich und auch die Ansprache der Königin am Samstag ausfielen und einen Tag später nachgeholt werden mussten. Auf die gute Stimmung hatte das etwas launische Wetter aber keinen Einfluss.

Hauptmann Heiner Thöne hat sich ein Bierfass als Ausichtspunkt genommen. Er und Hauptfeldwebel Markus Böhner (im Grenzhäuschen) können die Ankunft der Western kaum erwarten. - © Klaus Karenfeld
Hauptmann Heiner Thöne hat sich ein Bierfass als Ausichtspunkt genommen. Er und Hauptfeldwebel Markus Böhner (im Grenzhäuschen) können die Ankunft der Western kaum erwarten. | © Klaus Karenfeld

Der drei Kilometer lange Festmarsch vom Arminiuspark zum Schützenplatz führte vorbei an vielen festlich beflaggten Häusern und Gärten. Königin und Hofstaat, da waren sich die Zuschauer schnell einig, gaben ein farbenprächtiges Bild ab. So hatte sich Majestät Nadine zum großen Festumzug für ein himbeerfarbenes Kleid mit Schleppe entschieden.

Ehrenschild für Oberleutnant

Eine besondere Auszeichnung konnte tags zuvor bereits Oberleutnant Matthias Reichstein entgegen nehmen. Beim traditionellen Empfang im Rathaus verlieh ihm Bürgermeister Andreas Bee das Ehrenschild der Stadt Bad Lippspringe. Reichstein ist im Verein als Medienoffizier verantwortlich tätig.

Sehr persönliche Worte fand Bee auch für das neue Königspaar Frank und Nadine Täubert. Den Hauptmann der Klumpsack-Kompanie bezeichnete er als fröhlichen Menschen mit Herz und Verstand, der sich der (Familien-)Tradition besonders verpflichtet fühle. Zum Beweis: Vor genau 25 Jahren regierte sein inzwischen verstorbener Schwiegervater Jürgen Schlüter das Badestädter Schützenvolk.

Für Josef Thöne ist das diesjährige Schützenfest das letzte in seiner Funktion als Schützenoberst. Bereits vor einiger Zeit hatte er angekündigt, 2020 nicht wieder für dieses Amt zu kandidieren. Bee nahm die Gelegenheit wahr, Thöne den Dank der Stadt Bad Lippspringe auszusprechen.

Das sind die Jubelmajestäten

Und was wäre das Bad Lippspringer Schützenfest ohne seine Jubelmajestäten? 2019 sind das Maria Klüter (70 Jahre), Sophie Hagemeister (60 Jahre), Leni Bernards (50 Jahre) und Brigitte Klüter (25 Jahre). Die Jubel-Schützenkönige sind inzwischen verstorben. In den Festumzug reihten sich auch der neue Jungschützenkönig Philipp Kilian sowie die Prinzen Nico Bee (Krone), Lucas Bee (Apfel) und Jannis Münster (Zepter) ein.

Haben in der Königskutsche Platz genommen: Schützenkönig Frank

Täubert, seine Mitregentin Ehefrau Nadine sowie auf der anderen Seite

Edelmädel Jolie Täubert, Ehrendame Eva Göbel und Edelknabe Elias Schlüter. - © Klaus Karenfeld
Haben in der Königskutsche Platz genommen: Schützenkönig Frank
Täubert, seine Mitregentin Ehefrau Nadine sowie auf der anderen Seite
Edelmädel Jolie Täubert, Ehrendame Eva Göbel und Edelknabe Elias Schlüter. | © Klaus Karenfeld

Die Bad Lippspringer Schützen verstehen aber nicht nur zu feiern. Das machte Königin Nadine Täubert in ihrer Ansprache deutlich. Statt der ihr zugedachten Blumensträuße bat sie darum, das Geld zugunsten der Aktion Lichtblicke zu spenden.

Unterhaltsam-bunte Randnotizen

Bekanntlich trennt der Jordan in Bad Lippspringe den Kompaniebereich der Arminen von dem der Western. Am Samstag vor einer Woche war es aber genau dort zu einer "schweren Grenzverletzung" durch Schützen der Westkompanie gekommen - was nach Meinung von Arminen-Hauptmann Heiner Thöne nicht folgenlos bleiben sollte.

Am Schützenfestsonntag wurde kurzerhand an der Jordanbrücke eine Grenzstation aufgebaut; dahinter versammelte sich die geballte Macht der Arminius-Kompanie. Als die Western zur Parade in den Arminiuspark einziehen wolllten, war ihnen urplötzlich der Weg versperrt. Erst als sich ihr Hauptmann Christoph Klare bereit erklärte, die fällige Maut zu entrichten, wurde die Sperre wieder aufgehoben.

Gleichzeitig mussten sich Klare und sein Oberleutnant Benedikt Hildmann verpflichten, - der Nässe wegen - ein paar Gummistiefel zu tragen. Die Gaudi ging zu Ende mit einem versöhnlichen Versprechen, das Hauptmann Heiner Thöne gab: "Wir sind durch den Jordan getrennt, im Herzen aber vereint."