
Von
Dietmar Gröbing
18.07.2017 | 20.07.2017, 17:38
Bad Lippspringe
Musikalische Lesung: Unterhalter Sascha Gutzeit hat bei seinem Auftritt die Detektivspinne Luise im Gepäck. Die krabbelnde Heldin ermittelt im heimischen Garten
Bad Lippspringe. Gespannte Stille liegt über der Kaiser-Karls-Trinkhalle. Obwohl viele Kinder anwesend sind, ist es erstaunlich ruhig. Die Ruhe vor dem Sturm? Nein, die Ruhe vor der Spinne. Wobei es sich nicht um irgendeine Spinne handelt, sondern um die Detektivspinne Luise.
Die Profession des Krabbeltiers ist kein Zufall, zeichnet doch kein Geringerer als Sascha Gutzeit für die animalische Erfindung verantwortlich. Der gebürtige Wuppertaler ist Krimiautor, Schauspieler und Musiker. Und er bevorzugt einen bestimmten Ort: Einen Ort mit Mord. Denn wo Sascha Gutzeit auftaucht, lassen die Leichen nicht lange auf sich warten. Frei nach dem Motto: „Der Mörder ist immer der Täter."
Ein Umstand, der auch dem Letzten klar machen sollte: Sascha Gutzeit verfasst seine Geschichten stets mit einem Augenzwinkern. Ernst zu nehmen sind die wenigsten Dinge. Auch die nicht, die von Natur aus acht Beine haben und im Tierreich zu Hause sind. Denn die Detektivspinne Luise ist eine humorige Gesellin. Statt Fliegen verfangen sich „Verbrecher" in ihrem Netz.
Das kunstvoll gesponnene Spinnenheim befindet sich „an der Decke in der Ecke", wo es sich Luise gemütlich macht. Ihren Wohnort verlässt sie nur, wenn sie das „Detektivspinnenkribbeln im Bauch verspürt". Denn dann ist klar: „Es gibt ein Rätsel zu lösen." Etwa das „Rätsel um den Rosendieb" – Luises erster Fall, dem das „Geheimnis am Gartenteich" folgte.
Beide Geschichten machte Sascha Gutzeit zum Gegenstand seiner Aufführung. Beide Geschichten ereignen sich auf dem geräumigen Anwesen von Onkel Hubert. An praktisch jeder Ecke lauern neue Herausforderungen. Oder um es mit Luises Worten zu sagen: „Im Garten lassen die Abenteuer nicht lange auf sich warten". Kaum ausgesprochen, machte sich Luise zusammen mit ihren Freunden an die Auflösung eines weiteren Falls. Der führte Luise, Bella, die Libelle, Karl-Heinz, die Kakerlake und Branko, den Frosch, zum stürmisch aufbrausenden Gartenteich.
„Am Teich tut sich was, und Ermitteln macht mir Spaß", sang die Spinne mit voller Stimme, die selbstredend Sascha Gutzeit gehörte. Der Unterhalter hatte seine Gitarre umgeschnallt und animierte 20 Erwachsene und 20 Kinder zur gesanglichen Interaktion.
Kurz darauf wurde die Trinkhalle zum Chorsaal, in dem alle Anwesenden ihren Spaß hatten. Nebenbei trat der erwünschte Lerneffekt ein, erfuhren die Heranwachsenden doch etwas über einzelne Bewohner des Tierreichs, ihre Gewohnheiten und Eigenarten.
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