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                            Klaus Karenfeld
                        
                                            
                    
            16.02.2017 | 16.02.2017, 11:20
    
                Bad Lippspringe
Am Neuhäuser Weg: 30 Wohncontainer bieten eine vorübergehende Unterkunft für bis zu 38 Bewohner. Ausschuss für Jugend und Soziales begutachtet die Anlage während eines Ortstermins
Bad Lippspringe. Am Neuhäuser Weg ist eine neue Flüchtlingsunterkunft fast bezugsfertig. Die 30 Wohncontainer bieten eine vorübergehende Unterkunft für bis zu 38 Bewohner. „Sollten die Flüchtlingszahlen wieder steigen, ist Bad Lippspringe gut vorbereitet", versichert Bürgermeister Andreas Bee.
Vier städtische Flüchtlingsunterkünfte gibt es zurzeit in Bad Lippspringe. Eine zusätzliche Unterbringungsmöglichkeit besteht künftig am Neuhäuser Weg.
Dort ist in den vergangenen Wochen eine aus 30 Containern bestehende Gemeinschaftsanlage neu entstanden. Das 2.000 Quadratmeter große Grundstück hatte die Stadt bereits Anfang 2016 erworben.
„Zu diesem Zeitpunkt war noch völlig unklar, ob der starke Zuzug von Flüchtlingen weiter anhalten würde", betont Bee rückblickend. Um auf den möglichen Fall der Fälle gut vorbereitet zu sein, beschloss der Rat damals gleichzeitig den Kauf von insgesamt 30 Wohncontainern.
„Die Stadt Bad Lippspringe hat sich von Anfang an für eine dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge vor Ort entschieden.", macht Bee im Gespräch weiter deutlich. „Turn- oder Sporthallen in große Gemeinschaftsunterkünfte umzuwandeln, kam und kommt für uns deshalb nicht in Frage."
Die 30 Wohncontainer sind etwa fünf Jahre alt. „Sie wurden zuletzt beim Umbau der Universität Bielefeld eingesetzt und dienten insbesondere als Unterkunft für die Verantwortlichen der Bauleitung", weiß Bauamtsleiter Ferdinand Hüpping zu berichten. Ihm zufolge zahlte die Badestadt für den Erwerb der neuen Unterkünfte 90.000 Euro, hinzu kamen Erschließungskosten in Höhe von 50.000 Euro.
Die Wohncontainer können vom Grundriss her je nach Bedarf verändert werden und bieten Raum für jeweils zwei bis sechs Personen. Hinzu kommen Küchen, Aufenthalts- und Sanitärbereiche sowie eine große Außenfläche. Die Anlage ist für insgesamt 38 Bewohner ausgelegt.
Wann genau die ersten Flüchtlinge einziehen werden, ist noch offen. „Nachdem uns die ehemalige Pension Fichtenkamp in der Lindenstraße nicht mehr als Unterkunft zur Verfügung steht, bietet sich die Anlage am Neuhäuser Weg natürlich als Alternative an", ergänzt Bee.
Einen ersten Eindruck von der neuen Flüchtlingsunterkunft hat sich inzwischen der Ausschuss für Jugend und Soziales bei einem nicht öffentlichen Vororttermin gemacht: „Die Anlage ist gut und sehr solide gebaut", betonte der Ausschussvorsitzende Detlef Seidel (SPD) nach Ende des Besuchs. Entschieden trat er „vereinzelten kritischen Stimmen aus der Bevölkerung" entgegen, die Container stellten keine menschenwürdige Unterkunft dar: „Dieser Auffassung kann sich der Ausschuss nicht anschließen. Die gesamte Anlage befindet sich in einem sehr guten Zustand. Die einzelnen Räume sind nachhaltig gegen Kälte und Hitze geschützt. Und auch die Inneneinrichtung mit Stühlen, Tischen, Bett und Regalen gibt nach Meinung des Ausschusses keinen Anlass zur Beanstandung."
Die Wohnanlage am Neuhäuser Weg ist zunächst nur für maximal fünf Jahre vorgesehen.
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