Nischenberuf mit Spaßfaktor: vom Schweißer zum Hundetrainer

Altenbeken. Die Katze in der Transportbox wartet auf den Arzt und miaut pausenlos. Ein Hund zieht seine plaudernde Hundebetreuerin mit sich. Andere Hunde schauen vorbei und laufen wieder hinaus. Carsten Hesse ist mittendrin. Er sitzt im Aufenthaltsraum des &bdquo;Tierschutzvereins Bielefeld und Umgebung“ an einem Tisch. In dem Tierheim hat er laut Arbeitsagentur eine Beschäftigung als Trainer und Verhaltenstherapeut für Hunde aufgenommen. Seit Januar gehört er fest zur Belegschaft, die mehr als 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter groß ist. Hunde sind für Hesse mehr als ein Hobby. Zeit mit ihnen zu verbringen, ist seine Berufung, bedeutet für ihn konzentriertes Arbeiten. &bdquo;Hunde zu trainieren oder zu therapieren, die sonst keiner mehr will, weil sie ein schwieriges Verhalten zeigen, beispielsweise, weil sie gequält wurden, liegt mir einfach“, sagt er. Um im Tierheim als Trainer und Verhaltenstherapeut mit Hunden zu arbeiten, hat sich Hesse beruflich grundlegend neu aufgestellt. Eigentlich ist er gelernter Schweißer und hat für viele Jahre in der metallverarbeitenden Industrie gearbeitet. Im gelernten Beruf gravierende Gesundheitsprobleme Doch die Tätigkeit als Schweißer führte bei ihm zunehmend zu gesundheitlichen Problemen. Ihm wurde klar: &bdquo;Ein Arbeitsleben lang machst du das nicht.“ Die gesundheitlichen Probleme wurden schließlich gravierend, sodass er den Beruf aufgeben musste. Mit Hunden zu arbeiten, hatte er sich bereits zur Schulzeit vorstellen können. &bdquo;Doch es war da noch unvorstellbar, einen Beruf wie den des Trainers und Verhaltenstherapeuten für Hunde zu ergreifen“, betont Hesse. Heute bieten sich hierfür Möglichkeiten, wenn auch die Tätigkeit ein Nischenberuf bleibt. Als der Mann aus Altenbeken seinen erlernten Beruf des Schweißers aufgab, fand er zunächst in einer Hundepension in Neustadt eine Anstellung. Weil die Corona-Pandemie viele Menschen ins Homeoffice zwang, verlor er die Stelle jedoch wieder. So kam er zu einem Beratungstermin mit Arbeitsvermittlerin Sandra Wendt von der Arbeitsagentur Paderborn. Sie recherchierten gemeinsam auch Angebote für eine Weiterbildung als Trainer/Trainerin und Verhaltenstherapeut/Verhaltenstherapeutin für Hunde und fanden dabei ein passendes Qualifizierungsangebot in Lünen. Die Arbeitsagentur Paderborn übernahm die Förderung. Um an den Schulungen teilzunehmen, nahm Carsten Hesse eine Pendelstrecke zwischen Altenbeken und Lünen von rund 240 Kilometern in Kauf. Mehrmals in der Woche legte er diese für Schulungen über einen Zeitraum von rund eineinhalb Jahren zurück. Mit Beobachtungsgabe Hunde zu lesen und durch gezieltes Training mit ihnen zu arbeiten – das ist es, was Hesse an der Arbeit gerade spannend findet. Jagdhund taut im Training auf Der mehr als 40 Kilogramm schwere Jagdhund Eddy, der an der Autobahn 33 gefunden wurde und sein Leben bis dahin sehr wahrscheinlich im Zwinger verbrachte, ist so wieder aufgetaut. Nach mehrmonatigen Trainings und therapeutischen Einheiten mit Hesse hat das Tierheim für den sehr kräftigen und sprungfreudigen Dogo Argentino einen neuen Besitzer gefunden. Für eine Beratung zu einer beruflichen Neuorientierung und zu Qualifizierungen und einer Förderung können sich Interessierte unter Tel. 0800 4555500 an die Arbeitsvermittlung an ihrem Wohnort wenden. Auch können Interessierte im Internet unter www.arbeitsagentur.de/paderborn oder www.arbeitsagentur.de/bielefeld ein Beratungsgespräch buchen.

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