Unermüdlicher Protest

Wie die Nordumgehungsgegner munter auf ihre 100. Demonstration zu marschieren

Zum 98. Mal zogen die Gegner der Nordumgehung (2. v. r. Reiner Barg) durch die Klosterstraße Richtung Rathaus. | © Foto: Peter Steinert

20.03.2009 | 04.02.2015, 12:28

Bad Oeynhausen. Irene Röhrmann hat genau Buch geführt. "Am 30. März ist unsere 100. Montagsdemonstration", weiß die engagierte Gegnerin der Nordumgehung genau. Auch wenn der jüngste Marsch vom Bahnhof zum Rathaus versehentlich als 97. Montagsdemo angekündigt wurde. "Das war schon das 98. Mal", ist sich Irene Röhrmann sicher. Zum Jubiläum wird der Weg des friedlichen Protests gegen den Autobahnbau ein anderer sein. "Dann werden wir uns am Schloss Ovelgönne treffen und die Baustelle sicherlich in die Demonstration miteinbeziehen", verrät Klaus Rasche, Vorsitzender der Bürgerbewegung.

Da Klaus Rasche am Montag kurzfristig für einen erkrankten Kollegen einen Dienst übernehmen musste, fehlten dem Demonstrationszug zwar die Transparente, nicht aber die Demonstranten. Um Punkt 18 Uhr versammelten sich vor dem Bahnhof etwa 25 Nordumgehungsgegner. Am Rathaus, dem Ziel der montäglichen Proteste, warteten noch einmal etwa 20. Und die hatten schon Tische mit Kaffee und Kuchen aufgebaut. "Diese Menge an Leuten ist unser harter Kern", sagt Irene Röhrmann. Nur, wenn es regnet, bröckelt es an der Protestfront. Vor dem Rathaus informierten Reiner Barg und Marion Schröder ihre Mitstreiter über den Verlauf der Informationsveranstaltung am vergangenen Montag.

Am 13. November 2006 hatte die Bürgerbewegung zum ersten Protestmarsch aufgerufen und 100 waren dieser ersten Aufforderung gefolgt. An etlichen Montagen waren es sogar an die 400 Nordumgehungsgegner, die durch die Klosterstraße bis zum Rathaus marschierten.

Knapp zweieinhalb Jahre nach der ersten Montagsdemo rechnet Klaus Rasche zur 100. auch wieder mit einem großen Zuspruch. "Für das Jubiläum werden wir auch wieder mehr Werbeaufwand betreiben", sagt Rasche. Auch wollen die Gegner etwas Besonderes für Leib und Magen vorbereiten. "Wir wollen auch einen Rückblick über die ersten 99 Demos geben", fügt Rasche.

Das große Ziel der Nordumgehungsgegner ist bei der 100. Demo das gleiche wie bei der ersten. "Wir wollen nach wie vor den Bau stoppen." Bei der Kommunalwahl hoffen die Autobahngegner als Wählervereinigung "Bürger für Bad Oeynhausen" (BBO) die Stimmen für eine Richtungsänderung zu sammeln. "Der Stadtrat hat die Richtung vorgegeben, wir hoffen auf eine Chance, diese Richtung zu ändern."

Das Wählerpotenzial dafür sei da, ist sich Rasche sicher. "Entlang der Trasse wohnen 10.000 Menschen, wir hoffen, dass wir dieses Potenzial auch nutzen können", so Rasche.


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