Bad Oeynhausen/Phoenix. Ihr Englisch ist besser denn je. Und das soziale Verständnis enorm erweitert. Linda Boermans hat elf Monate hinter die Kulissen einer anderen Kultur geblickt: "Eine unglaubliche Erfahrung", sagt sie schwärmend. Die Bad Oeynhausener Schülerin lebte in den Vereinigten Staaten von Amerika, mitten im heißen Phoenix (Bundesstaat Arizona) bei einer Gastfamilie.
Seit drei Wochen ist Linda Boermans wieder zurück im – deutlich kühleren – Bad Oeynhausen. "Aber noch immer schleichen sich ein paar englische Brocken ins Gespräch ein", sagt sie.
Wunderschön sei die Gegend um ihre Heimat auf Zeit gewesen, sagt Linda Boermans. "Dort gibt es mehr als 300 Sonnentage im Jahr, und ich wurde jeden Morgen von der Sonne geweckt", erinnert sie sich. An vielen Tagen sei aber auch die 40 Grad Celsius-Grenze überschritten worden: "Das machte die Klimaanlage einfach unentbehrlich."
Doch nicht nur das Klima war unterschiedlich zur Heimat der Schülerin. "Schon als ich ankam, fielen mir die sehr breiten Straßen und die gigantischen Autos auf", sagt sie. Die Ampeln befänden sich auch nicht vor einer Kreuzung, wie in Deutschland, sondern dahinter. "Das war für mich erst sehr verwirrend", gibt sie zu. Hinzu kam, dass die junge Frau zugleich von den Palmen und Kakteen an den Straßenecken fasziniert war.
Die Schönheiten des amerikanischen Bundesstaates Arizona – Linda Boermans hat sie alle gesehen. "Im Norden gibt es Wälder, viele Tiere, alte Städte wie Flagstaff oder Prescott und natürlich eines der Naturwunder, den Grand Canyon." Schnee sei dort keine Seltenheit. Im Süden des Staates offenbare sich dann die Wüste mit den Suguaro Kakteen, mit der größten Geisterstadt Amerikas – Jerome – und mit den berühmten roten Felsen in Sedona.
Mit Ballkleid und Limousine
Doch auch die Besuche im Nachbarstaat Kalifornien seien ein Erlebnis gewesen: "Ich war in Las Vegas, San Diego, Los Angeles, Hollywood und natürlich an der Küste Kaliforniens."
Landschaftlich war Arizona ein echtes Erlebnis für Linda Boermans, aber auch die anderen Erfahrungen in Amerika möchte sie nicht missen. "Während meiner Schulzeit dort wurde Homecoming gefeiert." Dazu wurden ehemalige Schüler zu einem Footballspiel eingeladen. Und am nächsten Abend sei der große Homecoming-Ball in der Turnhalle gewesen. "Wochen vorher wurden schon Dates ausgemacht und Abendgarderoben ausgesucht." Krönender Abschluss ihres Schuljahres war aber "Prom", bei dem die Elf- und Zwölftklässler – auch Linda Boermans – im Ballkleid oder Frack mit einer Limousine vorfuhren.
Elf Monate lebte Linda Boermans in Amerika. Elf Monate, in denen ihre Gastfamilie ihr ans Herz gewachsen ist. "Ich hatte dort eine wunderschöne und aufregende Zeit." Kein Wunder, dass die eine oder andere Träne kullerte, als die Schülerin den Heimweg nach Bad Oeynhausen antrat. "Ich wusste, dass ich sie alle so schnell nicht wiedersehen würde. Aber den nächsten Urlaub habe ich schon geplant."