
Stemwede-Wehdem. "Stemwede ist kreativ" - die Kunsthandwerkermesse konnte sich sehen lassen. Mehr als 40 ideenreiche Aussteller mit ihren hochwertigen, handgemachten Unikaten verwandelten die Wehdemer Begegnungsstätte in einen herrlichen Markt schönster Dinge. "Ich wusste gar nicht wie viele kreative Talente in Stemwede schlummern", sagte Daniela Becker aus Oppenwehe. Sie und Hunderte weiterer Besucher hatten sich auf den Weg zur ersten Stemweder Kreativmesse gemacht, um nach originellen Kostbarkeiten zu stöbern oder den Künstlern bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen.
Dazu zählte Sabine Jordan, die Einblicke in die Kunst des Spinnens gab und über alle Facetten des Wollhandwerkes informierte. Neben handgesponnener Strickwolle gab es bei ihr auch fertige Strickwaren, wie mollige Socken für kalte Wintertage.
Wolliges hatte auch das kreative Quartett dabei, das sich "Stemweder Kreativ-Werkstatt" nennt. In regelmäßigen Abständen treffen sich Gesela Sander-Niedringhaus aus Lübbecke, Ingrid Horstmann-Ernn aus Lübbecke und Edelgard Flath-Weber seit zwei Jahren bei Susanne Roeske in deren Wehdemer Werkstatt, um Figuren aus Filz oder Holz, Taschen aus alten Jeans, Kerzenbehälter aus Sammeltassen und vieles mehr herzustellen. "Uns ist es wichtig, aus alten nutzlosen Sachen wieder schönes Neues zu machen", erklären die Frauen. Dort werden auch aus alten Stühlen vom Sperrmüll wieder Blickfänge für Wohnungen.
Für sie war es das erste Mal, dass sie ihre handgefertigten Ideen der Öffentlichkeit präsentierten und sie waren begeistert.
Am Stand von Lena Dambor steht auch Daniela Becker und ist begeistert von den Upcycling-Ideen der Westruperin. Aus ausgedienten Schwimmflügeln werden Taschen und aus altem Schokoladenpapier Geldbörsen. "Genial", findet Becker diese außergewöhnlichen Sachen. "Altes Verpackungsmaterial beziehe ich mit spezieller Folie - dann wird etwas Neues daraus", erklärt Dambor. Manche Verpackung sei zu schade zum Wegwerfen.
Ein Stück weiter gab es Tischdecken, verziert mit Blaudruck, feine Handarbeit aus Westfalenstoffen, Gewebtes, Genähtes, Gesticktes und Gestricktes. Bei Iris Mentrup durften die Besucher in individuellen Schmuckideen schwelgen, gegenüber gab es Vergoldetes und Versilbertes aus dem Meer und Naturkosmetik von Kerstin Rucho.
Die Vielfalt auf der Kreativmesse war groß. Während Schrottkünstler zeigten, was man aus Altmetall alles machen kann und Steinkünstler Natursteinarbeiten mitgebracht hatten, sorgte Sandra Dreger mit ihrer Buchfaltkunst für Interesse. Etliche Künstler hatten sich der Malerei gewidmet und zeigten ihre Werke - sogar auf alten Schallplatten. "Die Idee, diese alten Tonträger zu bemalen stammt aus Südafrika", sagt Künstlerin Christel Bartsch aus Levern.
Überhaupt wurde die Kreativmesse von Besuchern sehr gut angenommen, wie Anette Kröger, vom veranstaltenden Stemweder Treff in Kooperation mit dem Verein für Jugend, Freizeit und Kultur (JFK) bilanzierte. "Wir wollten mit dieser Messe zeigen, welch schöne Dinge es in Stemwede gibt", sagt Kröger, die gemeinsam mit Annette Engelmann und Claus-Michael Hacker an den Vorbereitungen beteiligt war. Bei der Auswahl der Teilnehmer hätten sie besonderes Augenmerk auf deren Kreativität gelegt.
Darum war auch Wilhelm Uetrecht dabei. Er hatte im Vorfeld viele Leckereien von weihnachtlichen Keksen über Vollkornbrot bis hin zu köstlichen Fruchtaufstrichen in seiner kleinen Backmanufaktur hergestellt. Auch die Landfrauen sorgten dafür, dass niemand hungrig oder durstig nach Hause gehen musste.