Großbrand auf Bauernhof in Stemwede: Zwei Jugendliche stehen unter Tatverdacht

Stemwede-Wehdem. Auch am Tag nach dem Großbrand an der Wehdemer Molkenstraße dauerten die Löscharbeiten der Feuerwehr an. Noch immer gab es in den zu Bunden gepressten Stroh- und Heuvorräten Glutnester. Am Freitag hat die Polizei Minden erste Ermittlungsergebnisse zur Brandursache genannt. Das Feuer ist vermutlich gelegt worden. Das auf dem Dachboden entstandene Feuer in einem Bauernhaus in der Molkenstraße vom Donnerstagvormittag ist vermutlich auf eine Brandstiftung zurückzuführen. Dies sei das vorläufige Ergebnis erster Ermittlungen, teilte Polizeisprecher Thomas Bensch mit. Mutmaßlich verantwortlich für die Brandentstehung sind nach Angaben der Polizei zwei Jugendliche aus Stemwede. Die beiden 16-Jährigen werden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bielefeld aktuell am Amtsgericht Minden einem Richter vorgeführt, der über eine mögliche Haft befindet. Einer der beiden Tatverdächtigen wurde am späten Freitagnachmittag gegen Auflagen auf freien Fuß gesetzt, der andere dann am Freitagabend. Verdächtige sollen am Haus gewesen sein Ersten Erkenntnissen zufolge hatten sich die beiden Tatverdächtigen unmittelbar vor Brandausbruch auf dem Dachboden der zum Wohnhaus angrenzenden Scheune in der Nähe der dort gelagerten Heubunde aufgehalten. Unbestätigten Informationen zufolge sollen die Verdächtigen zur Zeit des Brandausbruchs im Bereich des Hauses gesehen worden sein. Die näheren Umstände der Brandentstehung sind aktuell noch Gegenstand der Ermittlungen der Brandspezialisten der Kriminalpolizei. Der entstandene Sachschaden wird auf einen sechsstelligen Eurobereich geschätzt. Hausbesitzer erlitt Rauchvergiftung Weithin sichtbar waren der Rauch und die Flammen, die am Donnerstag gegen 9.30 Uhr aus dem Dach des Anwesens emporstiegen. Bei Eintreffen der Rettungskräfte hatte der Hausbesitzer schon das Gebäude verlassen. Der 81-Jährige, der zunächst noch versucht hatte, die brennenden Heuballen auf dem Dachboden zu löschen, zog sich dabei eine leichte Rauchgasintoxikation zu. Nach der Erstversorgung durch die Besatzung eines Rettungswagens vor Ort wurde er zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus Rahden gebracht. Eine ebenfalls in dem Haus gemeldete fünfköpfige Familie war zum Zeitpunkt des Brandes nicht zu Hause. Die drei Kinder waren in der Schule. Das Gebäude ist aktuell nicht mehr bewohnbar. Der Hauseigentümer sowie die Mieter konnten zwischenzeitlich anderweitig untergebracht werden. Darum kümmerte sich die Gemeinde Stemwede. Großes Aufgebot an Einsatzkräften Die Löscharbeiten eines Großaufgebotes der Feuerwehr dauerten bis in den Freitag hinein. Rund 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Hilfe leistete den Stemwedern auch die Feuerwehr Espelkamp mit ihrem Gelenkmast. Zur Unterstützung der Einsatzkräfte wurde zudem das Technische Hilfswerk alarmiert. In der Nacht zu Freitag wurden der Giebel und der dachstuhl der Brandruine eingerissen. Die Polizei sperrte die Straßen um den Brandort herum weiträumig ab, die Molkenstraße ist derzeit nicht passierbar. Der Brandort ist beschlagnahmt, die Straße war stellenweise am Freitag noch durch Löschwasser vereist. Was die Feuerwehr Freitag tat Auch am Freitagnachmittag waren Feuerwehrleute vor Ort mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. In den Stroh- und Heubunden gab es weiterhin Glutnester. Am Nachmittag begann die Wehr, das noch vorhandene Stroh und Heu aus der Ruine zu holen und gut einen Kilometer weiter auf ein Feld zu kippen. Dort qualmte es weiter. Die Glutnester in dem gepressten Stroh und Heu ließen sich kaum löschen, hieß es vor Ort. Deshalb wurde es weggebracht.

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