Rahden

Rekord an VW-Schätzchen beim Käfertreffen in Rahden

Treffen in Pr. Ströhen glänzt mit mehr als 300 Teilnehmern und luftgekühlten alten Schätzchen

Vollkommen verwandelt hat sich der VW T1 von Tina Neese und Sajid Hammed: Aus dem ehemaligen Krankenwagen, Baujahr 1966, ist ein farbenfrohes Reisemobil geworden. | © Anja Schubert

13.07.2015 | 13.07.2015, 10:23

Rahden-Pr. Ströhen. Liebevoll restauriert, auf Hochglanz poliert, den Urzustand erhaltend oder reine Naturschönheiten: Das große Kulttreffen des Käferclubs Lübbecker Land in Pr. Ströhen lockte am Wochenende erneut Liebhaber luftgekühlter Fahrzeuge aus ganz Deutschland an die Landesgrenze. Erstmals wurde die 300er-Marke an Fahrzeugen geknackt.

Wer als Besucher über das weitläufige Fahrerlager schlenderte, wurde schnell von der familiären entspannten Atmosphäre des weitläufigen Campingareals mitten im Grünen gefangen genommen. Ruhe und Gelassenheit bilden zu dem munteren Knattern der luftgekühlten Fahrzeuge keinen störenden, sondern einen bereichernden Kontrast, denn Knattern ist zur Begrüßung quasi eine freudige Pflicht. Man kennt sich oder lernt sich kennen, fachsimpelt - oder hat sich einfach so jede Menge zu erzählen. Schnell wird in Gesprächen mit den stolzen Fahrzeugbesitzern deutlich: Jedes von ihnen hat seine Geschichte - und die möchte mit leuchtenden Augen erzählt werden.

"Das war ein alter Polizei-Bulli", strahlt Bernhard Rittmeier beim Anblick seines grünen VW T2, Baujahr 1976. "Ich hab lediglich noch ein Hubdach eingebaut und die komplette Campingausstattung nachgerüstet." Als Naturschönheit möchte der Paderborner sein Fahrzeug erhalten und nicht restaurieren. "Im Winter wird lediglich ein wenig nachgearbeitet, damit er gut in Schuss bleibt."

Vollkommen verwandelt hat sich hingegen der T1 von Tina Neese und Sajid Hammed. Aus dem ehemaligen Krankenwagen, Baujahr 1966, ist ein farbenfrohes Reisemobil geworden. "Im Zelt schlafen war nichts für uns. Daher sollte ein Bulli der ersten Serie her", erzählte die Münsteranerin. Mit dem eigentlichen Grün konnte sie sich nicht anfreunden, da musste was passieren. Jeder kann sich nun von dem rollenden Kunstwerk, das anstelle des Fahrzeugemblems als Clou ein gemalter Kamelkopf an der Fahrzeugfront ziert, überzeugen.

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Kuriose VW-Raritäten beim Käfertreffen in Rahden zu sehen

"Ich war als Kind schon von diesem Fahrzeug fasziniert", ist auch Daniel Bake aus Bückeburg dem Charme seines Kübel, Typ I, mit Feldjäger-Sonderausstattung erlegen, den er in einer Online-Auktion ersteigerte. Doch nicht nur die luftgekühlten Vehikel selbst, sondern Accessoires und mit unter auch Beifahrer waren auf dem Veranstaltungsgelände immer wieder ein Hingucker. Wie das klapprige Skelett, das Christoph Bernsmann aus Hamm zu jedem Treffen in seinem Kübel begleitet. Neben den auffälligen "Eyecatchern" muteten andere Fahrzeuge mit zurückhaltender Schönheit an und stellten, zumindest für Laien, ihren Wert unter den Scheffel. "Dieser Sambabulli mit Faltdach, 1953 gebaut, wird mittlerweile mit 150.000 Euro in der Szene gehandelt", wusste Manuel Hoffmann vom Organisationsteam mit Blick auf einen schwarz- roten Oldie zu berichten und freute sich über den neuen Teilnehmerrekord.

Bereits am Freitag schlugen die ersten Teilnehmer ihre Zelte auf und freuten sich auf eine gesellige lange Partynacht. Nach einem gemächlichen Start in den Samstag ließen sich am Samstagnachmittag rund 50 Fahrer die gemeinschaftliche Ausfahrt zum Dümmer See nicht entgehen. Andere zogen es vor, bei der Gebrauchteilebörse nach Ersatzteilen und Accessoires zu stöbern oder auf dem Gelände einfach nur in geselliger Runde zusammen zu sitzen.

Nach dem traditionellen Spanferkelessen wurde auch am zweiten Abend kräftig gefeiert, bevor am Sonntagmorgen die Zelte abgebrochen wurden und es Abschied nehmen hieß.