Besondere Trauorte in Rahden: Mühle wird zum Standesamt

Rahden. Der Hochzeitstag gilt für viele Menschen als der schönste Tag im Leben. Der Start auf dem gemeinsamen Lebensweg soll unvergesslich sein. Die Stadt Rahden möchte den Paaren hier entgegenkommen und bietet besondere Orte an, an denen sich Menschen das Ja-Wort geben können. Paare aus weiten Teilen Deutschlands haben etwa die Hochzeitsmühle in Tonnenheide für sich entdeckt. Hier hat die Stadt Rahden schon vor vielen Jahren ein Trauzimmer eingerichtet. Das erstrahlt nun in neuem Glanz. Die 1878 gebaute Tonnenheider Mühle hätte es fast nicht geschafft, Hochzeitsmühle zu werden. Geschweige denn überhaupt erhalten zu bleiben. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel das Bauwerk. Die Sprengung war im Jahr 1973 schon beschlossen, konnte aber in letzter Sekunde noch verhindert werden. Die Mühle wurde in den 1980er Jahren in das Erhaltungsprogramm des Kreismühlenvereins Minden-Lübbecke aufgenommen. Ab 1991 war die Mühle Begegnungsstätte und am 29. Dezember 1995 gab sich das erste Paar in der Tonnenheider Mühle das Ja-Wort. Im neuen Rahdener Standesamt unter Mühlenflügeln. Das Trauzimmer im zweiten Obergeschoss der Mühle war dann aber in die Jahre gekommen. Hinzu kam, dass der Webstuhl, der im Trauzimmer stand, für beengte Zuschauer-Plätze sorgte. Nicht alle Gäste konnten das Brautpaar sehen. Zudem gab es dann auch niemanden mehr, der den Webstuhl bedienen konnte. Bei der Neugestaltung wurde der Webstuhl abgebaut und entfernt, über den freuen sich nach Angaben der Stadt Rahden und des Heimatvereins Tonnenheide nun Mitglieder eines befreundeten Heimatvereins in Norddeutschland. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke Welche Hoffnung es in Tonnenheide gibt &bdquo;Das Trauzimmer sollte ein bisschen schöner werden“, sagte Gerhard Franke von den Tonnenheider Heimatfreunden. Gemeinsam mit Rudolf Langer und Ulrich Buschmann verbrachte Franke viel Zeit mit der Aufarbeitung. Die Wände wurden neu gestrichen, der Holzboden abgeschliffen und mit neuem Anstrich versehen und auch an der Holzdecke wurde gearbeitet. Zwei Spiegel und neue Deko wurden eingebaut. Um die Deko kümmerte sich Anke König. Nun haben neben dem Brautpaar 25 Gäste Platz im Trauzimmer. Die Tonnenheider Heimatfreunde sowie Rahdens Bürgermeister Bert Honsel und die Standesbeamtinnen Sarah Schreiner und Britta Sander hoffen, dass das Trauzimmer nun wieder vermehrt genutzt wird. In den ersten Jahren sei die Trauung in der Mühle Tonnenheide eine Besonderheit gewesen, es habe hier jährlich bis zu 70 Trauungen gegeben, sagte Gerhard Franke. &bdquo;Mittlerweile hat sich das relativiert.“ In Rahden gebe es vier Standesämter und auch in anderen Kommunen seien Trauungen etwa in Heimathäusern möglich. Einige Brautpaare hätten sich mittlerweile doch für eine Heirat in Tonnenheide entschieden, nachdem sie die Fotos vom neu gestalteten Trauzimmer gesehen hätten, meinte Sarah Schreiner. Lesen Sie auch: Heiraten im Kreis Minden-Lübbecke: Die schönsten Trauorte im Überblick Mühle braucht neuen Außenanstrich Im Jahr 2020 habe es in Tonnenheide die 1.111. Trauung gegeben, sagte Bürgermeister Bert Honsel. Die Stadt gab für die Sanierung des Trauzimmers 600 Euro. Die Tonnenheider Heimat- und Mühlenfreunde investierten eine dreistellige Zahl an Stunden in die Erneuerung. Diese Eigenleistung sei ein ganz starkes Engagement, merkte Honsel an. Damit ist es aber nun nicht getan, denn die Mühle braucht einen neuen Außenanstrich. Das strahlende Weiß der vergangenen Jahre ist dahin, mittlerweile haben Teile des Mauerwerks die Werder-Farben Grün und Weiß. Ein neuer Anstrich kostet nach Angaben von Rudolf Langer rund 19.500 Euro. Die Stiftung der Stadtsparkasse hat 5.000 Euro zugesagt. Mit einem Förderantrag hat sich der Heimatverein deshalb auch an das Bündnis ländlicher Raum gewandt. Er wolle sich dafür einsetzen, dass sich Kreismühlenverein, Stadt, Heimatverein und die Eigentümer wegen des äußeren Erscheinungsbildes der Mühle an einen Tisch setzten, sagte Bürgermeister Honsel. Der Außenanstrich müsse neu gemacht werden und das könnten nicht die Ehrenamtlichen übernehmen. Trauungen sind in der Stadt Rahden an vier Orten möglich. Neben der Hochzeitsmühle Tonnenheide sind Trauungen auch im Herrenhaus von Schloss Rahden, im Museumshof Rahden und im früheren Fahrdienstleiter-Raum im Bahnhof Rahden möglich. Jährlich gebe es in Rahden 70 bis 80 Trauungen und die verteilten sich etwa gleichmäßig auf alle vier Standesämter, sagte Sarah Schreiner. &bdquo;Es ist für jeden Geschmack etwas dabei“.

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