Rahden-Varl. Es war ein besonderer Dienst mit einer schönen Premiere: Die Feuerwehrleute der Löschgruppe Varl-Sielhorst trafen sich zum Jahresschlussdienst 2018 erstmals im Lehrgangsraum des neuen schmucken Feuerwehrhauses an der Lemförder Straße. Wehrführer Thorsten Hodde berichtete während der ersten Versammlung am neuen Standort von 36 Einsätzen. Dazu zählten auch zwei Großbrände.
Für alle Einsätze wurden 780 Stunden aufgewendet. Hodde erwähnte hierbei auch den Einsatz des neuen Löschfahrzeug LF 10, das wegen des Brandes auf der Mülldeponie Pohlsche Heide in Hille eingesetzt wurde.Das Ausrücken vom neuen Standort laufe hervorragend, sagte Hodde. Das LF 10 etwa war immer mit voller Mannschaftsstärke besetzt.
870 Stunden wurden von Wehrleuten für Lehrgänge aufgewendet. Diese gliedern sich auf in die Grundlehrgänge Truppmann Teil 1 und Truppmann Teil 2, die Maschinisten-Ausbildung, den Lehrgang "Technische Hilfe Wald" sowie Ausbilder-Lehrgänge. 14 Feuerwehrleute nahmen am Leistungsnachweis in Hille teil, darunter ein Kamerad zum 25. Mal. Viele Arbeitsstunden wurden bei den Arbeiten für die Außenanlage und für die Inneneinrichtung des neuen Gerätehauses investiert. Bis in den Abendstunden des 29. August wurden Spinde bezugsfertig eingebaut, um dann am 2. September mit den Fahrzeugen aus Varl und Sielhorst unter großen Applaus umzuziehen. Im September fand dann die Einweihung des neuen Hauses sowie die offizielle Übergabe des Löschfahrzeugs des Typs LF 10 statt.
Viele interessierte Besucher konnten bei der Einweihung begrüßt werden. Löschgruppenführer Thorsten Hodde bedankte sich ausdrücklich noch einmal für die Kuchenspenden und für die Unterstützung der Landfrauen aus Varl und Sielhorst. "Alle Erwartungen wurden bei der Einweihungsfeier übertroffen", sagte Hodde.
Warum Beckmanns Wissen für die Wehr so wichtig ist
Ende Dezember zählte die Feuerwehr Varl-Sielhorst 40 aktive Mitglieder, darunter auch eine Feuerwehrfrau. 22 Kameraden sind in der Ehrenabteilung. Thorsten Hodde begrüßte Jasmin und Ralf Wüstendörfer als neue Mitglieder. Mit viel Stolz erwähnte er, dass das neue Tanklöschfahrzeug TLF 3000 als weiteres Fahrzeug im Sommer ausgeliefert wird.
Der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Rahden, Carsten Kunter, übergab Urkunden an die Lehrgangsteilnehmer. Dann beförderte er Wilm Harder zum Feuerwehrmann und Janek Bunge, Steffen Hackemeier, Marcel Rohlfing und Steffen Schlüter jeweils zum Oberfeuerwehrmann. Die Abzeichen in Bronze für den Leistungsnachweis verlieh er an Rafael Kolkhorst, Finn Riesmeier, Wilm Harder und Ralf Wüstendörfer. Das Abzeichen in Silber für den dritten Start in Hille bekam Steffen Hackemeier.
60 Jahre Treue zur Wehr
"Heute vor 22.216 Tagen beziehungsweise 3173 Wochen und 5 Tagen kam am Sonntag, 9. März 1958, ein junger Mann zur Feuerwehr in der Ortschaft Sielhorst und hatte den Wunsch, mitmachen zu dürfen": So begann Carsten Kunter seine Laudatio zu Fritz Beckmann. Weiter sagte er: "Seine Erfahrung als Maurer war gerade bei Brandeinsätzen von besonderer Bedeutung. Er konnte das Verhalten der Bauteile einschätzen und beratend zur Seite stehen, da waren Kameraden wie Fritz Beckmann Gold wert."
Die regelmäßige Teilnahme am Feuerwehrdienst hatte die Folge, dass Beckmann schon nach kurzer Zeit vom Feuerwehrmann-Anwärter zum Feuerwehrmann befördert wurde. Später erfolgte dann die Beförderung zum Oberfeuerwehrmann. "Immer wenn es die Familie und der Beruf zuließen, konnten wir Fritz bei der Feuerwehr finden. Das ist auch heute noch so. Kameradschaft ist ihm wichtig und gemeinsame Projekte finden bei ihm stets offene Ohren. Fritz Beckmann ist nicht unbedingt ein Mensch der ständigen lauten Worte, somit kann ich auch keine Anekdoten von ihm erzählen", merkte Kunter an. Alle anwesenden Feuerwehrmänner erhoben sich, als dann Carsten Kunter Fritz Beckmann nach vorne bat, um ihn die Ehrenurkunde des Verbandes der Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen in Gold für 60 Jahre Treue zur Wehr zu verleihen.
In seinen Schlussworten erhofft sich Thorsten Hodde von allen Aktiven weiterhin eine regelmäßige Teilnahme am Feuerwehrdienst. "Das nötige Werkzeug, um den ehrenamtlichen Dienst am Nächsten zu leisten und die Aufgaben einer freiwilligen Feuerwehr auszuüben, ist vorhanden."