Zitterpartie um neuen Sportplatz in Pr. Oldendorf

Preußisch Oldendorf. Sollte ein Allwetter-Sportplatz am Offelter Weg in Preußisch Oldendorf gebaut werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Stadt Preußisch Oldendorf schon lange und steht vor einem Dilemma. Das Projekt ist umstritten und wurde bereits mehrfach diskutiert; besonders vor dem Hintergrund der prekären Haushaltslage der Stadt positionierten sich mehrere Ratsmitglieder bereits mehrfach klar dagegen. Nun befasste sich der Rat der Stadt erneut mit dem Thema und musste eine Entscheidung treffen. Bereits während der Einwohnerfragestunde kochten dabei die Emotionen hoch. Ein Jugendleiter des OTSV Preußisch Oldendorf appellierte während der Fragestunde für Bürgerinnen und Bürger eindringlich an die Ratsmitglieder, dass es ein wichtiges Zeichen sei, die ehrenamtliche Arbeit der Vereine durch den Bau des Kunstrasenplatzes zu würdigen und für die Zukunft zu stärken. Ohne den Bau des neuen Sportplatzes stehe die gesamte Jugendarbeit infrage und müsse neu organisiert werden. Ratsmitglied Bernd Lömker (UEB), äußerte sich kritisch zu dem geplanten Sportplatz: &bdquo;Ich widerspreche keinem Nutzen, aber wir haben das Geld dafür nicht. Alles, was Kosten verursacht, steht aktuell auf dem Prüfstand. Als Ratsmitglied muss ich darauf achten, dass die Finanzen der Stadt nicht aus dem Ruder laufen.“ Vor dem Hintergrund der jüngsten Steuererhöhung sei das Projekt schwer zu rechtfertigen. Auch Ratsmitglied Janina Huth (FWG) sieht den Nutzen eines solchen Sportplatzes eher für eine Minderheit der Bevölkerung: &bdquo;Man kann auch anders Sport machen“, so Huth. Bereits hohe Kosten angefallen Anders sah dies unter anderem Günther Blumhoff (CDU), der sich für den Bau aussprach: &bdquo;Wir sind die einzige Kommune, die so etwas nicht hat. Das ist eine Investition in unser aller Gesundheit.“ Der Sportplatz könne nicht nur vom OTSV genutzt werden, sondern auch von der Sekundarschule. Auch Jan Hendrik Maschke (SPD) sah in dem Projekt trotz der hohen Eigenbeteiligung der Stadt eine &bdquo;gute Investition“, unter anderem auch, weil Eltern ihre Kinder sonst in die Nachbarkommunen zum Sport bringen könnten und dies auch eine Umweltbelastung darstelle. Vom Land NRW gibt es 750.000 Euro Förderung für den Sportplatz. Dennoch bleibt eine hohe Summe, die die Stadt aus eigenen Mitteln beisteuern muss. Die Angebote, die auf die Ausschreibung hin eingingen, lagen allesamt über der im Haushalt angesetzten Summe von 1,4 Millionen Euro. Um die Kosten zu senken, entschied man sich darum 2023, den Platz kleiner zu bauen. Das ursprüngliche Spielfeldmaß von 100 mal 64 Meter wurde dabei auf 90 mal 60 Meter verkleinert. Die Bezirksregierung hatte keine Einwände, die Fördersumme blieb erhalten. Doch auch dadurch ließen sich die voraussichtlichen Kosten nicht signifikant senken und die Umplanung selbst verursachte ebenfalls welche. Unabhängig davon, ob der Sportplatz nun gebaut werde oder nicht, fielen bereits Kosten von rund 175.000 Euro für die bisherige Planung an, erklärte Michael Reimann vom Fachbereich Bauen. Der OTSV indes erklärte sich bereit, sich mit 100.000 Euro an den Baukosten zu beteiligen. Eine knappe Entscheidung &bdquo;Die bereits angefallenen Kosten sprechen absolut dagegen, das jetzt zu stoppen“, äußerte sich Jakob Giesbrecht (CDU). Und auch sein Parteikollege Wolfgang Stork ermahnte eindringlich: &bdquo;Wir müssen auch mal was durchsetzen und nicht immer nur Hü und Hott sagen. Wir werden nie wieder so nah an der Fertigstellung sein.“ In geheimer Abstimmung fällten die Mitglieder des Rates ihre Entscheidung. &bdquo;Ein denkbar knappes Ergebnis“, verkündete Bürgermeister Marko Steiner direkt nach der Auszählung. Mit 17 Ja-Stimmen zu 16 Nein-Stimmen und drei Enthaltungen entschied sich der Rat der Stadt mehrheitlich für die Umsetzung des Sportplatz-Projekts.

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