Mehr als 30.000 Fahrer zu schnell im Kreis Minden-Lübbecke unterwegs

Kreis Minden-Lübbecke. Im Lübbecker Land gibt es fünf fest installierte Blitzer, davon drei an der B 239. An der Grenze zu Pr. Oldendorf könnten Autofahrer, die zu schnell unterwegs sind, bald in eine weitere feste Radarfalle tappen. Der Kreis Herford prüft zurzeit, ob an der Hansastraße in Rödinghausen ein Starenkasten errichtet werden soll. Und zwar in der Nähe zur Einmündung Bahnhofstraße. Warum soll gerade dort die Geschwindigkeit der Autofahrer gemessen werden? Die Hansastraße ist viel befahren: Nach Angaben des Kreises sind dort an Werktagen bis zu 11.000 Fahrzeuge innerhalb von 24 Stunden unterwegs – je 5.500 in beide Richtungen. &bdquo;Auf der Hansastraße in Rödinghausen und Bünde haben sich in den vergangenen Jahren einige, teils schwere Unfälle ereignet“, erklärt Petra Scholz, Sprecherin des Kreises Herford. Daneben werde betrachtet, wie hoch die Verkehrsbelastung der Straße sei und wie viele Fahrzeuge die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht einhalten würden. 15 Prozent der Fahrzeuge deutlich zu schnell unterwegs Auf diesem Stück der Hansastraße gilt Tempo 70. Diese Höchstgeschwindigkeit werde zwar von 85 Prozent der Fahrzeuge, die in Richtung Bünde fahren, annähernd eingehalten. &bdquo;Jedoch fahren die restlichen 15 Prozent der Fahrzeuge zum Teil deutlich über 80 km/h. Es wurden Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 100 km/h festgestellt“, erzählt Scholz. Weitere Gründe, die aus Sicht des Kreises Herford für einen stationären Blitzer sprechen: In etwa 100 Meter Entfernung befinde sich eine Bushaltestelle. Und: Es gibt in diesem Bereich &bdquo;zwei gegenüberliegende Einmündungen – die Bahnhofstraße und die Donoer Straße“. In die weitere Beratung muss der Kreis aber noch die Polizei und den Landesbetrieb Straßen NRW als Straßenbaulastträger einbeziehen. &bdquo;Auch muss noch geprüft werden, ob die technischen und möglichen baulichen Voraussetzungen gegeben sind“, sagt die Kreis-Sprecherin zum Stand der Dinge. Daher ist noch unklar, ab wann ein fester Blitzer zu schnelle Autofahrer ins Visier nimmt. &bdquo;Zum Zeitpunkt, ob und wann eine Anlage errichtet oder gar in Betrieb genommen wird, kann der Kreis Herford noch nichts Konkretes sagen“, sagt Scholz. Im Mühlenkreis gibt es 15 stationäre Blitzer Im Kreis Minden Lübbecke wurden im vergangenen Jahr bis zum 30. November bei der stationären und mobilen Geschwindigkeitsüberwachung insgesamt 6,2 Millionen Fahrzeuge überprüft. Von den überprüften Fahrzeugen überschritten 30.380 Fahrzeuge die zulässige Höchstgeschwindigkeit, teilt der Kreis Minden-Lübbecke mit. Im Vorjahr waren es im Vergleichszeitraum 37.869 Fahrzeuge. 69 Prozent der beanstandeten Fahrzeuge wurden dabei durch einen der kreisweit 15 stationären Blitzer erfasst, während 31 Prozent an einer der 253 Messstellen durch den kreiseigenen Radarwagen gemessen wurden. Auch auf die Geschwindigkeitsüberwachung hatten die Corona-Pandemie und die in diesem Zusammenhang veranlassten Maßnahmen Auswirkungen. So wurden aufgrund des Lockdowns in der ersten Jahreshälfte zeitweise Messstellen an Schulen, Kindergärten und Seniorenheimen nicht angefahren, da hier vorübergehend keine Gefahrenlage bestand, heißt es vom Kreis Minden-Lübbecke. An den 15 stationären Blitzern fuhr im vergangenen Jahr durchschnittlich jedes 288. Fahrzeug zu schnell. Im Jahr 2019 war es noch jedes 274. Fahrzeug. Die höchsten Verstoßquoten waren 2020 auf der L 770 in Hille westlich der L 803 und auf der B 482 südlich der B 65 in Minden-Meißen zu verzeichnen, wo jeder 185. beziehungsweise jeder 206. Verkehrsteilnehmer die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten hatte. Verantwortungslosester Raser im Mühlenkreis war 2020 der Fahrer eines BMW, der auf der L 770 in Hille bei einer erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h mit 164 km/h gemessen wurde. Nach der Bußgeldkatalogverordnung handelt es sich dabei um einen Verstoß, der mit 600 Euro Geldbuße und einem Fahrverbot von drei Monaten sowie zwei Punkten in Flensburg geahndet wird.

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