Bückeburg/Porta Westfalica. Ein Mann aus Porta Westfalica musste am Mittwoch nach einem missglückten Liebesspiel von der Polizei befreit werden. Zwei Männern fanden den gefesselten und hilflosen 51-Jährigen, der über den Kopf eine Damenstrumpfhose trug, im Schaumburger Wald. Die Beamten der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg lösten die Fesseln und leiteten strafrechtliche Ermittlungen ein, heißt es am Freitag in einer Pressemitteilung.
Ersten Erkenntnissen zufolge lernte der Mann aus Porta über das Internet eine Frau kennen und verabredete sich mit der Unbekannten am Mittwoch, für 18.30 Uhr, an einer Kreuzung in der Nähe des Waldstücks zwischen Meinsen und Cammer. Im Rahmen eines Techtelmechtels ließ sich der 51-Jährige von seiner Auserwählten freiwillig fesseln - an Armen, Beinen sowie Händen und Füßen. Daraufhin habe die Dame jedoch einen Anruf erhalten und den Wald fluchtartig und kommentarlos verlassen - „um auch nicht wieder zurückzukehren", schildert die Polizei.
Radfahrer und Jäger finden hilflosen Mann
Gegenüber den Beamten habe der Mann erklärt, dass er für „solche Fälle" eigentlich immer ein Cuttermesser dabeihabe. Er habe allerdings die Fesselungstechnik unterschätzt, konnte deshalb aber das Messer in seiner Kleidung nicht mehr erreichen. Er machte auf sich aufmerksam, rief nach Hilfe - erfolgreich. Ein zufällig vorbeifahrender Radler und ein in der Nähe ansitzenden Jäger bemerkten den Portaner. Gegen 19.30 Uhr entdeckte das Duo den voll bekleideten Mann, der etwa 250 Meter entfernt zu einem asphaltierten Waldweg in der Nähe eines Hochsitzes auf dem Boden lag. Sie alarmierten die Polizei.
Eine mit ausgerückte Rettungswagenbesatzung stellte bei dem Portaner keine Verletzungen fest. Über die Identität der Frau wollte der 51-Jährige zunächst keine Angaben machen. Die Polizei ermittelt allerdings wegen des Anfangsverdachts einer unterlassenen Hilfeleistung beziehungsweise einer möglichen Freiheitsberaubung gegen die Unbekannte.