Mann stürzt 20 Meter im Wiehengebirge in die Tiefe: So lief die komplizierte Rettung

Porta Westalica. Mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften wurde Donnerstagabend ein etwa 70 Jahre alter Mann im Wiehengebirge gerettet, der womöglich ausgerutscht und etwa 20 Meter in die Tiefe gestürzt ist. Die Bergung gestaltete sich kompliziert, da der Mann nicht per Trage zu Fuß transportiert und auch nicht von einem Hubschrauber gerettet werden konnte. Höhenretter der Feuerwehr Espelkamp seilten sich an der Stelle ab und zogen den Mann in einer sogenannten Schleifkorbtrage hinauf. Ursprünglich wurde die Freiwillige Feuerwehr Porta Westfalica gegen 16.49 Uhr zu einer vermissten Person im Wiehengebirge alarmiert. Die Smartwatch des Verunglückten hatte den Absturz registriert und einen Notruf an eine Haus-Notruf-Zentrale abgesetzt, berichtet Michael Horst, Pressesprecher der Feuerwehr. Diese wiederum informierte die Kreisleitstelle, welche Rettungskräfte alarmierte. Zunächst war nur bekannt, dass eine Person im Wiehengebirge vermisst wurde. Hubschrauber fliegt zum Wiehengebirge Der genaue Unfallhergang, Unfallort und die Verletzungen der Person waren bei Alarmierung unbekannt. Die Feuerwehr suchte den Wittekindsweg ab, ein Polizeihubschrauber und Einheiten mit Wärmebilddrohnen wurden ebenfalls alarmiert. Einsatzkräfte konnten den Mann unterhalb einer Steilklippe ausmachen. Der Polizeihubschrauber leuchtete die Einsatzstelle aus. Der Unfallort lag zwischen Kaiser-Wilhelm-Denkmal und Sendemast, die Person war etwa 20 Meter tief abgestürzt und lag in schwierigem Gelände zwischen Wittekindsweg und Felsenweg. "Ohne Abseilen von oben war die Stelle nicht erreichbar", so Horst. Feuerwehr, Rettungsdienst und Notarzt arbeiteten sich vom Kaiser-Wilhelm-Denkmal über den Felsenweg zur verunfallten Person vor. Die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Espelkamp wurde alarmiert. Person war nicht ansprechbar Der Mann wurde medizinisch vor Ort versorgt, die Verletzungen durch den Absturz waren erheblich - die Person war nicht mehr ansprechbar. Ein Transport per Trage zu Fuß war nicht möglich, aufgrund der Lage im Wald konnte auch kein Hubschrauber eingesetzt werden. Die Höhenretter der Feuerwehr Espelkamp bauten an der Unfallstelle am Wittekindsweg die notwendige Ausrüstung zum Abseilen auf. Ein Höhenretter seilte sich mit einer Schleifkorbtrage zur Absturzstelle ab. Die verletzte Person wurde in der Schleifkorbtrage unter Begleitung des Höhenretters die Steilklippe hinaufgezogen, dies geschah mit vereinten Kräften von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst. Gegen 19:30 Uhr befand sich die schwerstverletzte Person wieder auf dem Wittekindsweg, ein weiterer Notarzt übernahm die Versorgung. Die Person wurde ins Klinikum Minden transportiert. Nach dem Rückbau aller Maßnahmen erfolgte eine Nachbesprechung, der Rettungseinsatz erfolgte unter sehr schweren Bedingungen. Es hatte den ganzen Tag geregnet, der Waldboden war rutschig und mit Laub bedeckt. An der Unfallstelle führt ein Pfad entlang der Klippen, Absperrungen oder Geländer gibt es an dieser Stelle nicht. In der Dunkelheit sind Rinnen im Gestein nur sehr schwer auszumachen, die Einsatzstelle musste ausgeleuchtet - am Klippenrand konnten nur angeseilte Einsatzkräfte arbeiten. Sämtliches Material musste manuell oder über Seile zur Absturzstelle befördert werden. Eine Zufahrt mit Großfahrzeugen in die Nähe der Unfallstelle war nicht möglich, Rettungsdienst und Höhenretter nutzten einen Wirtschaftsweg bis zum Sendemast. Der Wittekindsweg ist zwischen dem Sendemast und Moltketurm durch frisch umgestürzte Bäume versperrt.

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