300 Strohballen brennen in Petershagen: Mindestens 100.000 Euro Schaden

Petershagen-Raderhorst. Ein Brand von rund 300 Strohballen auf Hof Klanhorst der Diakonie Stiftung Salem in Raderhorst hat seit Mittwochabend, 13. August ein Großaufgebot der Feuerwehr beschäftigt. Dort war gegen 20.45 Uhr aus bislang ungeklärter Ursache ein Feuer ausgebrochen. Am Donnerstagmorgen waren immer noch etliche Einsatzkräfte aktiv. Die Diakonie geht von einem Schaden von mindestens 100.000 Euro aus, dazu kommt die Summe für Aufräum- und Entsorgungsarbeiten. Einsatzleiter Jörg Schoppmann war seit etwa 2.30 Uhr im Einsatz und löste Stephan Hansch ab, der zuvor die Leitung übernommen hatte. Die Heuballen mussten nach und nach aus einem Lager geholt und auseinandergezogen werden, da sie eng gebunden sind. Anders könnte man den Brand nicht endgültig löschen. Zwischenzeitlich waren bis zu 140 Feuerwehrleute vor Ort, erklärt Pressesprecherin Alana Wiegmann an der Brandstelle. Ihre Kollegen würden unter anderem vom Deutschen Roten Kreuz betreut, weil die Löscharbeiten so anstrengend sind. In der Nacht sind auch die ersten Einsatzkräfte ausgetauscht worden. Sie alle sind für die Freiwilligen Feuerwehren in Petershagen und dem angrenzenden Niedersachsen aktiv. Lesen Sie auch: Rauchwolke bis nach Bad Oeynhausen zu sehen: Feuerwehr löscht Feldbrand in Porta Benachbarte Landwirte kommen bei Brand zu Hilfe Gemeldet worden war der Brand von Hofleiter Kevin Szalies. Die Brandursache ist laut der Polizei derweil noch unklar, verletzt wurde bei dem Feuer niemand. Wie Feuerwehr-Einsatzleiter Jörg Schoppmann erklärte, waren die Heuballen in eine sogenannte grüne Heulage-Stretchfolie eingewickelt. &bdquo;Wenn die zu viel Hitze abbekommen, platzen sie auf und das Feuer frisst sich ins Stroh“, so Schoppmann. Nach MT-Informationen lagerten in dem Bereich etwa 80 Tonnen Stroh. Wie Feuerwehr-Pressesprecherin Wiegmann mitteilt, habe Stroh auf einer Fläche von zehn mal 55 Metern im Brand gestanden, dazu die Heulage-Ballen. &bdquo;Es konnte sich glücklicherweise nicht ausbreiten, weil es durch den Silo-Bereich abgeschirmt war.“ Dennoch errichtete die Feuerwehr eine Riegelstellung zu einem daneben stehenden Güllefass. Die Anwohner in der Umgebung wurden bis in den Donnerstag hinein gebeten, Fenster und Türen wegen des starken Rauchs geschlossen zu halten. Mittwoch hatte es gegen 23.30 Uhr eine amtliche Warnung vor Rauchgasen gegeben. Die Wasserversorgung wurde nicht nur über Zisternen auf dem Hof und Hydranten sichergestellt, sondern auch über einen Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen. Nach etwa drei Stunden konnten die Einsatzkräfte damit beginnen, die einzelnen Strohballen mit der Hilfe eines Baggers aus dem Lager zu holen, erklärt Wiegmann. Diese seien auf einem angrenzenden Acker auseinandergezogen und gelöscht worden. &bdquo;Da sind auch benachbarte Landwirte mit ihren Treckern zur Hilfe gekommen“, so Wiegmann. 180 Einsatzkräfte bei Brand in Petershagen vor Ort Spontan hätten Kooperationspartner und andere Landwirte angeboten, dem Biohof zur Überbrückung Stroh zu liefern, erklärt Diakoniesprecher Christian Niemann. Das Stroh war erst am Montag geerntet worden, es wurde am Rande des Hofgeländes sachgerecht gelagert. Vorstand Thomas Lunkenheimer dankte den abrückenden Einsatzkräften: &bdquo;Dem Können der 180 Einsatzkräfte zahlreicher Löschgruppen ist es zu verdanken, dass Schlimmeres verhindert werden konnte. Auch für den Einsatz des Deutschen Roten Kreuzes, das mit 20 Kräften zur Versorgung vor Ort war, den Landwirten, die mit schwerem Gerät geholfen haben, dass Stroh auseinanderzufahren sowie den zahlreichen Kooperationspartnern und Einzelpersonen, die Hilfe angeboten und geleistet haben, sind wir sehr dankbar.“ Da erst im vergangenen Jahr eine große Brandschutzübung auf dem Biohof stattgefunden hat, waren die Feuerwehrleute mit den Gegebenheiten zum Glück bestens vertraut. Landwirtschaft mit inklusiven Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten Der Biohof Klanhorst ist eine Einrichtung der Diakonie Stiftung Salem, der Landwirtschaft, inklusive Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen sowie regionale Vermarktung vereint. Er wird seit 1991 betrieben und auf dem rund 120 Hektar großen Areal werden Gemüse, Kartoffeln, Milchvieh, Schweine und Hühner gehalten, verarbeitet und in einem Hofladen angeboten. Dort arbeiten circa 50 Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam in Anbau und Tierhaltung. Darüber hinaus leben dort auch etliche Bewohnerinnen und Bewohner, die aber an anderen Standorten der Diakonie beschäftigt sind. Die Beschäftigten und Bewohner der Wohnstätte seien von den interprofessionellen Teams begleitet worden. &bdquo;Wir sind froh und dankbar, dass durch das Feuer weder Menschen noch Tiere zu Schaden gekommen sind“, sagt Diakoniesprecher Niemann. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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