Update zu Feuer im Pflegeheim: Großaufgebot und geübtes Personal verhindern Schlimmeres

Petershagen-Friedewalde. Im Pflegeheim Kruse in Friedewalde sieht es am Freitagvormittag schon wieder wie Normalbetrieb aus. Allerdings nur auf den ersten Blick. Die Gespräche der Bewohner und des Personals drehen sich noch um die Geschehnisse in der Nacht zuvor. Nachdem in einem Aufenthaltsraum ein Feuer ausgebrochen war, war die Feuerwehr mit einem Großaufgebot angerückt. Die Alarmierung kam um 23.33 Uhr, Rauch gab es im ersten Obergeschoss des Gebäudes an der Friedewalder Straße. Dank sofort eingeleiteter Evakuierungsmaßnahmen verließen die zehn Bewohner die Etage, eine Person äußerte den Wunsch, ins Krankenhaus gebracht zu werden. Alle übrigen Bewohner des Hauses blieben unversehrt. Pfarrer Thomas Salberg stellte umgehend das nahe gelegene Friedewalder Gemeindehaus zur Verfügung. Ursache? Polizei vermutet technischen Defekt Der im Alltag eher wenig genutzte Aufenthaltsraum brannte vollständig aus, der Flur war verraucht. Die Polizei vermutet als Ursache einen technischen Defekt der Klimaanlage. Viel mehr gebe es in diesem Raum auch nicht, hieß es gestern von Mitarbeitern. Die Brandschützer waren mit 135 Einsatzkräften vor Ort und konnten so Schlimmeres verhindern. Im Einsatz waren zwölf Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr Petershagen, neun Rettungswagen, sechs Notärzte sowie sechs Notfallseelsorger. Alarmkreisführer Gunnar Walter von der Freiwilligen Feuerwehr zog im Anschluss an den glimpflich verlaufenen Einsatz ein positives Fazit, was im Pflegeheim selbst bestätigt wurde. Unterkunft im Gemeindehaus wird nur kurzzeitig benötigt &bdquo;Die Türen sind sofort zugefallen, es ist am Ende alles so gelaufen, wie es in einem solchen Fall laufen sollte“, resümierte Pflegedienstleiterin Mara-Melena Haesihus am Morgen gegenüber dem MT. &bdquo;Wir trainieren auch für diesen Fall. Man hofft zwar, dass er nie wahr wird, aber jetzt im Ernstfall hat alles sehr gut geklappt. Es waren so viele Altenpflegemitarbeiter – teilweise im Schlafanzug – innerhalb von Minuten hier. Pastor Salberg hat sofort das Gemeindehaus zur Verfügung gestellt, hier hätten die Bewohner im Notfall auch längerfristig unterkommen können.“ Noch in der Nacht konnten die direkt betroffenen Anwohner aber wieder in die Einrichtung zurück. Trotz des Großaufgebots an Rettungskräften hätten die Bewohner im Neubau vielfach weitergeschlafen, der Nachtdienst sei wie im Bilderbuch weitergelaufen, so Mara-Melena Haesihus weiter. Der Bereich für die Demenzkranken sei nicht betroffen gewesen. &bdquo;Das ist uns schon wichtig, dass die Bewohner mit neurologischen Veränderungen diese existenzielle Krise gar nicht erfahren müssen. Feuer ist natürlich das Schlimmste, was passieren kann.“ Dank an alle Einsatzkräfte Mara-Melena Haesihus selbst hatte am Morgen um 5 Uhr von dem Feuer erfahren: &bdquo;Mein Handy war voller Anrufe, ich bin dann sofort losgefahren.“ Die Einrichtungsleitung sei sofort vor Ort gewesen. Wichtig war allen die Aufarbeitung des Geschehens in der Nacht zuvor. &bdquo;Auch heute morgen haben die Gespräche weiter stattgefunden. Wir haben im Tagesraum noch einmal mit allen betroffenen Anwohnern gesprochen.“ Zu den Hauptaufgaben der Mitarbeitenden gehörte es am Freitag, auch Gespräche mit den Angehörigen zu führen. &bdquo;Es hieß ja in den ersten Berichten, dass es eine Verletzte gebe“, so Mara-Melena Haesihus am Freitag. Die Frau hatte selbst den Wunsch geäußert, nach der aufregenden Nacht im Krankenhaus untersucht zu werden, sei aber mittlerweile wieder im Alten- und Pflegeheim. Rauchvergiftungen habe es nicht gegeben, so Mara-Melena Haesihus, die sich bei den Einsatzkräften, allen Feuerwehrleuten und den Helfern für den reibungslosen Ablauf des Einsatzes bedankt. &bdquo;Natürlich merkt man auch, dass Friedewalde ein Dorf ist. Viele unserer Mitarbeitenden haben auch Partner, die in der Feuerwehr sind und sind dadurch noch einmal ganz anders im Geschehen.“ Das Alten- und Pflegeheim Kruse kann 60 Bewohnerinnen und Bewohner ein Zuhause bieten, das Haus ist aktuell nahezu voll belegt. Die für die Dauer des Einsatzes evakuierten Bewohner wurden in einem anderen Gebäudetrakt des Alten- und Pflegeheims untergebracht. Brandschutzübungen finden laut Auskunft der Pflegedienstleitung einmal jährlich statt.

Meistgelesen