Minden-Meißen (lkp). Eine Paletten-Fabrik in Meißen ist in der Nacht zum Freitag bei einem Großbrand in Rauch aufgegangen. Ein Großaufgebot der Feuerwehr kämpfte bis tief in der Nacht gegen ein Übergreifen der Flammen auf ein benachbartes Wohnhaus. Dessen Bewohner hatte gegen 23.20 Uhr Feuer auf dem Nachbargrundstück bemerkt und die Feuerwehr alarmiert.
Die Ursache für das Feuer ist noch nicht bekannt. Die Polizei hat bei Tageslicht ihre Ermittlungen fortgesetzt, allerdings konnten die Beamten auf Grund der andauernden Löscharbeiten der Feuerwehr nur eingeschränkt ihre Untersuchungen vornehmen. Der Schaden wird von der Polizei auf rund 2 Millionen Euro geschätzt.
Nach ersten Ermittlungen verließ gegen 23 Uhr der letzte Mitarbeiter des Betriebes das Gelände in Meißen. 25 Minuten später gingen die ersten Notrufe bei Feuerwehr und Polizei ein.
Auf dem rund 12.000 Quadratmeter großen Gelände an der Rintelner Straße befindet sich eine etwa 25 mal 35 Meter große, geschlossene und mit einem Satteldach versehene Werkhalle. Direkt daneben grenzt eine ähnlich große überdachte und frei zugängliche Fläche an.
Nach Zeugenaussagen wurden die ersten Flammen im Bereich der beiden Gebäudeteile bemerkt. Durch das Feuer wurde auch ein auf dem Außengelände abgestellter kompletter Sattelzug samt Auflieger vernichtet. Zwei weitere dort geparkte Auflieger wurden ebenfalls beschädigt.
Während die Überdachung einstürzte, blieben Teile der geschlossenen Halle stehen. Allerdings konnten die Brandermittler die Räumlichkeiten, hier stehen verschiedene Maschinen, noch nicht betreten. Lediglich über Fenster und Türen war ein erster Blick ins Innere möglich. Ob neben dem direkt an das Firmengebäude angrenzenden Wohnhaus noch weitere Schäden an benachbarten Häusern entstanden, steht noch nicht fest.
Derzeit ermitteln die Beamten in alle Richtungen. Die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet. Mit der Geschäftsleitung konnten die Brandexperten sprechen. Auch eine Befragung von Firmenarbeitern und der Nachbarschaft wurde bereits durchgeführt. Wann die Polizisten die Halle für weitere Untersuchungen betreten können, ist noch unklar. Die Brandstelle ist beschlagnahmt.
Neben der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Minden waren Feuerwehren aus Porta Westfalica, Rinteln und Bückeburg rund um das Werksgelände an der Rintelner Straße im Einsatz. Auch von der vollständig gesperrten angrenzenden B 65 neu aus bekämpften Kräfte das Feuer unter Einsatz von drei Drehleitern.Neben Tausenden von Holzpaletten verbrannten auch Lastwagen und Werkshallen auf dem Areal einer ehemaligen Tischlerei. Hauptproblem war die schwierige Wasserversorgung in dieser extremen Randlage des Stadtgebietes. Gegen 1 Uhr entschied die Einsatzleitung zusätzlich Schlauchleitungen zum Gevattersee zu verlegen.
Der Feuerschein war weithin zu sehen und der Himmel über Meißen hell erleuchtet. Die umliegenden Straßen mussten weiträumig abgesperrt werden. Die Polizei musste neugierige Nachbarn aus der Gefahrenzone weisen, als es gegen 1 Uhr noch einmal brenzlig wurde und Explosionsgefahr bestand.
Entgegen im Internet kursierenden Gerüchten gibt es keine brennenden Häuser außerhalb des Geländes. Ein Nachbarhaus sei geringfügig in Mitleidenschaft gezogen, teilte die Kreisleitstelle der Polizei mit.
Nach Angaben der Polizei erlitten drei Feuerwehrleute Verletzungen. Insgesamt war die Feuerwehr mit etwa 200 Einsatzkräften vor Ort. Darunter waren auch Flugfeldlöschfahrzeuge des Typ Z8 und Z6 mit jeweils zwei Monitoren von der Flugplatzfeuerwehr Bückeburg. Zudem waren rund 30 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz.