Update: BMW-Fahrer kommt von Straße ab und kracht in Mindener Betten-Geschäft

Minden. Eine schöne Bescherung erlebte Wilhelm Benker, als er am Montagmorgen wie fast jeden Tag gegen acht Uhr ins Geschäft fuhr. &bdquo;Schon von Weitem sah ich Blaulicht, überall standen Feuerwehrautos und Krankenwagen“, berichtet der 82-Jährige. Er ist der ältere Bruder des Ladeninhabers vom alteingesessenen &bdquo;Benker Betten“ in der Vinckestraße/Ecke Klausenwall. &bdquo;Und dann sah ich den Wagen im Geschäft stehen“, erzählt Benker weiter. Ein Anblick, der für den Senior, der im Geschäft immer noch ein bisschen aushilft, allerdings nichts Neues gewesen sei. &bdquo;Vor mehr als 50 Jahren ist hier schon mal ein Auto rein gekracht“, erinnert er sich und blickt auf das große Loch im Schaufenster, das der ungewöhnliche Unfall angerichtet hat. Der Fahrer eines BMW ist wenige Stunden zuvor mit seinem Wagen in das Geschäft gefahren. Das Auto durchbrach die Fensterscheibe und kam erst im Innenraum zum Stehen. Ernsthaft verletzt wurde bei dem Unfall niemand. &bdquo;Die Alarmierung ging um 7.48 Uhr ein“, erklärte der Einsatzleiter der Mindener Feuerwehr vor Ort. Ersten Ermittlungen zufolge fuhr der Unfallwagenfahrer über die Weserbrücke und wollte nach links auf den Klausenwall abbiegen. Dabei streifte er offenbar zwei Autos, die in die gleiche Richtung unterwegs waren. Aus bislang ungeklärter Ursache krachte er anschließend in das Schaufenster des Bettenfachmarktes. Sachschäden im fünfstelligen Bereich Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort. &bdquo;Wir bekamen die Meldung einer eingeklemmten Person, vor Ort stellte sich das aber anders heraus“, so der Feuerwehrmann. Die Einsatzkräfte mussten dem Fahrer lediglich helfen, sein Auto zu verlassen. Er sei durch die Besatzung eines Rettungswagens und von einem Notarzt behandelt worden, sei augenscheinlich nur leicht verletzt. Die Insassen der beiden ebenfalls beteiligten Autos erlitten keine Verletzungen. Das Geschäft hatte zum Unfallzeitpunkt geschlossen. Am Gebäude und am BMW entstanden hohe Sachschäden, die nach ersten Schätzungen im fünfstelligen Bereich liegen. Die Berufsfeuerwehr Minden und die Löschgruppe Stadtmitte waren im Einsatz. Wilhelm Benker benachrichtigte sofort seinen Bruder Falk, der daraufhin ebenfalls zum Geschäft eilte. &bdquo;Tja, wir haben heute wohl unfreiwillig Tag der offenen Tür“, scherzt der Geschäftsführer mit etwas verkniffenem Lachen, nachdem er den ersten Schock überwunden hatte. Das große Loch in der Fassade des Ladens werde nun provisorisch geschlossen. Mitarbeiter kehren die Scherben des Schaufensters auf, die rund um die Unfallstelle liegen. &bdquo;So muss keine Woche beginnen“, murmelt einer dabei vor sich hin. Statik des Hauses muss geprüft werden Nicht nur die Fassade des Geschäfts ist teilweise kaputt, auch mehrer Betten, die im Schaufenster ausgestellt waren, sind hinüber. Außerdem hat der Wagen die Ecke eines Pfeilers beschädigt, sodass nun die Statik des Hauses überprüft werden müsse. Die Polizei gibt eine erste Schätzung des Sachschadens von mindestens 70.000 Euro ab. Auch Falk Benker erinnert sich an den Unfall vor mehr als 50 Jahren. Damals hätte es im ganzen Haus so gescheppert, dass in der Wohnung oben drüber ein Vogelkäfig vom Tisch gefallen sei. Heute ist er froh, dass niemand im Laden war, als der BMW ins Haus krachte. Morgens würde seine Frau oft die Deko im Schaufenster machen. &bdquo;Das hätte auch ins Auge gehen können“, sagt er. Und der Fahrer hätte auch großes Glück gehabt, dass auf dem Gehweg vor dem Laden gerade niemand unterwegs gewesen sei. Trotz des Unfalls kann der Betrieb im Laden weitergehen. Dass es im Geschäft zumindest in den Morgenstunden noch ein bisschen zieht, stört die Kunden nicht. Die spenden eher Trost. &bdquo;Das tut mir aber leid“, sagt eine Kundin mit Blick auf die Unfallstelle. &bdquo;Kann man nicht ändern“, erwidert Wilhelm Benker ostwestfälisch unaufgeregt.

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