Gab es Ermittlungsfehler bei der lebensbedrohlichen Attacke in der Mindener Innenstadt?

Minden. Der Vorfall in der Mindener Obermarktstraße am 3. März, bei dem ein 35-jähriger Mann aus Minden lebensgefährlich verletzt worden ist, beschäftigt seit diesen Donnerstag die Mordkommission &bdquo;Obermarkt“. Unter der Leitung von Kriminalhauptkommissarin Julia Berg ermitteln Beamte der Kreispolizeibehörde Minden-Lübbecke und des Polizeipräsidiums Bielefeld. Viele Menschen fragen sich: Warum erst jetzt? Die heimische Polizei prüft derweil die internen Abläufe, heißt es. Der Mann war in besagter Nacht von einer Personengruppe attackiert worden, die laut Polizei &bdquo;massiv körperlich“ auf den Mann eingewirkt hatte. Nach MT-Infos traten sie gegen den Kopf des Opfers. Eine sofort eingeleitete Fahndung nach der Personengruppe blieb ergebnislos, heißt es von der Polizei. Bis heute gibt es keine Meldung, dass die Tatverdächtigen gefasst worden sind. Wie mehrere Quellen dem MT unabhängig voneinander erklären, haben Freunde, Bekannte und Familie des Opfers die Sorge, dass die mutmaßlichen Täter sich inzwischen ins Ausland abgesetzt hätten. In der gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Bielefeld und des Polizeipräsidiums Bielefeld heißt es, dass die Mordkommission übernommen hat, &bdquo;nachdem sich der Gesundheitszustand des 35-jährigen Geschädigten verschlechtert hat.“ Der Geschädigte schwebe nach Auskunft der Ärzte derzeit in Lebensgefahr, teilen die Behörden am 14. März, also elf Tage nach der Tat mit. Wie lange der Mann bereits in Lebensgefahr schwebt, bleibt darin unbeantwortet. Opfer soll seit Beginn in Lebensgefahr schweben Dies allerdings ist nach gesicherten MT-Informationen bereits viel länger der Fall. So soll der Zustand von Tag eins im Mindener Klinikum (3. März) als lebensgefährlich und kritisch angesehen worden sein. Es sei schon zu diesem Zeitpunkt nicht klar gewesen, ob der 35-Jährige überleben wird. Dies soll auch weiterhin der aktuelle Stand sein. Inzwischen liegen zwei Notoperationen am Kopf hinter dem Mann, die erste davon bereits vor einer Woche. Im Rahmen der Recherche erlangte das MT die entsprechenden Informationen und fragte bei der heimischen Polizei zu der brutalen Attacke nach. Es zeigte sich, dass die Kreispolizeibehörde auch am 12. März noch davon auisging, der Mann sei nur leicht verletzt. Das wirft unter anderem deshalb Fragen auf, weil die Mindener Feuerwehr die Obermarktstraße aufgrund des massiven Blutverlustes des Mannes nach der Tat hatte reinigen müssen. Das MT konfrontierte die Polizei Minden-Lübbecke sowie Landrat Ali Dogan (SPD) als Behördenleiter der Kreispolizeibehörde mit der Situation. &bdquo;Können Sie erklären, wie es zu der Ersteinschätzung ,leicht verletzt’ gekommen war?“, fragte das MT. Eine weitere Frage lautete mit Blick auf den noch am 12. März vorherrschenden Kenntnisstand, dass der Mann nur leicht verletzt sei: &bdquo;Können Sie erklären, wie dies passieren konnte?“ Auch diese Fragen stellte das MT: Polizei antwortet nur allgemein auf Fragen Liegt es auch daran, dass die Verletzungen des Mannes fälschlicherweise über einen längeren Zeitpunkt als &bdquo;leicht“ eingestuft worden sind, dass die Ermittlungen – möglicherweise im Gegensatz zu denen einer Mordkommission – eher mit einer niedrigeren Priorität geführt wurden? Besteht die Möglichkeit, dass die Chance zur Aufklärung des Verbrechens dadurch gesunken ist? Sehen Sie in der Art und Weise des Ablaufes eine Schuld respektive Fehler in der Arbeit der Polizeibehörde Minden-Lübbecke oder ist Ihrer Meinung nach in besagtem Fall alles richtig abgelaufen? Ist im strukturellen Ablauf eine Änderung nötig, um eine solche Konstellation in Zukunft sicher zu vermeiden? Auf all diese Fragen antwortete Polizeipressesprecher Thomas Bensch nur allgemein: &bdquo;Bezüglich des Einsatzes an der Obermarktstraße sowie den anschließenden Ermittlungen bis zur Übergabe an die Mordkommission prüfen wir aktuell die internen Abläufe.“ Darüber hinaus hat das MT mit Personen gesprochen, die in den vergangenen Tagen Aussagen zu dem Vorfall machen wollten. Diesen sei von der Polizei mitgeteilt worden, dass sie Vorladungen bekämen, um Zeugenaussagen zu tätigen. Zu Vernehmungen kam es bis dahin nicht. Darauf angesprochen erklärt Bensch: &bdquo;Bereits in der Tatnacht wurden vor Ort erste Zeugenhinweise aufgenommen. Ergänzend wurden in der Folge weitere hier eingegangene Hinweise in die Ermittlungen mit einbezogen.“

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