Bundeswehr nennt Details zur Laser-Attacke über Minden

Minden. Noch ist der Täter unbekannt. Sollte es der Polizei jedoch gelingen, die Person aus Minden zu finden, droht eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren. Der Unbekannte hatte am 17. Januar ein Militärflugzeug mit einem Laserpointer geblendet. Auf Anfrage werden nun weitere Details zu dem Zwischenfall bekannt, der auch fatale Folgen hätte haben können. Ein Sprecher des Luftfahrtamts der Bundeswehr teilt mit, dass es sich bei dem geblendeten Flugzeug um ein Transportflugzeug handelt. &bdquo;Die Maschine vom Typ A400M war im Rahmen des routinemäßigen Flugbetriebes auf dem Weg von Düsseldorf zum Heimatflugplatz in Wunstorf“, erklärt der Sprecher. Im Bereich des Ortsteils Todtenhausen sei die Maschine im leichten Sinkflug in einer Höhe von rund 1.310 Metern über Grund in Richtung Nordosten geflogen, als der grün leuchtende Laser mehrfach blendete. Nach Angaben der Polizei dürfte das um 21.55 Uhr gewesen sein. Dass der mutmaßliche Tatort so konkret benannt werden kann, ist kein Zufall. &bdquo;In der Regel kann bei Nacht aus der Luft eine ungefähre Position, durch die Abschätzung der Eigenposition des Luftfahrzeuges und des Anstrahlwinkels des Lasers ausgemacht werden“, erklärt der Sprecher. Am Tage sei das noch einmal einfacher. Der Staatsschutz hat nun die Ermittlungen in dieser Angelegenheit aufgenommen. Denn: Blendattacken mit Laserpointern stellen eine Straftat dar. Der gefährliche Eingriff in den Luftverkehr ist mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren im Strafgesetzbuch bemessen. Dabei ist auch schon der Versuch strafbar. Zwar sind in diesem Fall weder Piloten noch die Crew verletzt worden, vor allem um weitere Blendungen zu verhindern, sucht die Polizei aber mit Hochdruck nach dem Täter. Hinweise nehmen die Beamten in Bielefeld unter der Telefonnummer (0521) 54 50 entgegen. Es droht der sofortige Sichtverlust Für die Piloten der Bundeswehr sind solche Zwischenfälle keine Ausnahme. &bdquo;Tatsächlich kommt es gelegentlich zu Laserblendungen von Luftfahrzeugen“, räumt der Sprecher ein. Solche Fälle würden von den betroffenen Luftfahrzeugbesatzungen grundsätzlich sofort über die jeweilige Luftverkehrskontrollstelle gemeldet, &bdquo;welche die Informationen umgehend an die örtliche Polizei übermittelt. Bei diesem Verfahren gibt es keine Unterschiede im zivilen oder militärischen Luftverkehr“, ordnet der Sprecher ein. Die meisten Laserblendungen würden in der Nacht erfolgen und sich im überwiegenden Maß gegen startende oder landende Luftfahrzeuge in niedrigen und mittleren Höhen richten. Auch wenn die Blendung in diesem Fall keine größeren Folgen hatte, ist so eine Aktion nicht ungefährlich. &bdquo;Durch eine Laserblendung kann es zum sofortigen und kurzzeitigen Nachtsichtverlust kommen, insbesondere bei Start und Landung kann durch die Blendwirkung die Sicht auf die Instrumente im Cockpit verhindert werden.“ Je nach Stärke des Lasers und Dauer der Anstrahlung könne es darüber hinaus auch zu folgenreichen Verletzungen der Netzhaut des Piloten kommen. &bdquo;Im schlimmsten Fall kann das zur dauerhaften Schädigung des Auges bis hin zur Erblindung des Piloten führen“, erklärt der Bundeswehr-Sprecher. Noch keine Gesamtzahl für 2023 Konkrete Zahlen, wie viele Laser-Blendungen es im Kreis Minden-Lübbecke oder generell in Deutschland im vergangenen Jahr gegeben hat, liegen dem Luftfahrt-Bundesamt bislang nicht vor. &bdquo;Die statistischen Auswertungen mit vorgelagerter Bereinigung und Qualitätssicherung für das vergangene Jahr gestalten sich komplexer als in den vorausgegangenen Jahren. Wir rechnen deshalb mit validen Statistiken im März 2024“, erklärt eine Sprecherin auf Anfrage. Im laufenden Jahr zählt die DFS in ganz Deutschland - Stand Mitte Oktober - 368 gemeldete Fälle, 2022 waren es 385 gemeldete Laserblendungen. Im Jahr 2022 waren dem Bundesamt insgesamt 447 Ereignisse im Zusammenhang mit Laserattacken gemeldet worden - darunter waren 272 Blendungen von deutschen Flugzeugen. Am häufigsten sind Laser-Angriffe am Flughafen Frankfurt/Main verzeichnet worden, insgesamt genau 60 Stück. Es folgen die Flughäfen in Köln-Bonn (47), Berlin-Brandenburg (39) und Düsseldorf (31). Übrigens: Es gibt Laserpointer, die in Deutschland sogar verboten sind. Das hängt unter anderem von der Intensität des Laserstrahls ab, die in Milliwatt angegeben wird. Daher müssen in Deutschland für den Verkauf von beweglichen Lasereinrichtungen entsprechende Grenzwerte eingehalten werden. Legale Laserpointer dürfen in Deutschland eine Ausgangsleistung von ein Milliwatt nicht überschreiten. Die Reichweiten variieren dabei stark.

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