Landkreis Diepholz. Nach dem gewaltsamen Tod einer 17-Jährigen im niedersächsischen Landkreis Diepholz ist der gesuchte Tatverdächtige gefasst worden. Andreas B. sei am Mittwochabend festgenommen worden und habe dabei keinen Widerstand geleistet, teilte die Polizei mit. Das Auto des 42-Jährigen war gegen 19 Uhr an der A7 festgestellt worden, wie es hieß. Rund eine Stunde später sei es im Raum Schwarmstedt zur Festnahme gekommen.
Die Polizei prüft in dem Fall einen Zusammenhang mit dem Angriff auf eine 30 Jahre alte Frau vor einem Fast-Food-Restaurant in Sulingen. In beiden Fällen sei die Vorgehensweise ähnlich gewesen. Beide Male sei die Tatwaffe ein Messer gewesen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Der mutmaßliche Täter flüchtete. Einem Polizeisprecher zufolge konnten Zeugen Schlimmeres verhindern und halfen der 30-Jährigen. Sie wurde mit schweren, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.

Anhand des Kennzeichens und den Zeugenaussagen in Sulingen konnte der mutmaßliche Täter nach der Attacke bei McDonalds schnell identifiziert werden. "Die Zeugenaussagen haben einen dringenden Tatverdacht ergeben", so die Polizei. Der 42-jährige B. war nach der zweiten Tat mehrere Stunden auf der Flucht. Die Polizei hatte umfangreiche Fahndungsmaßnahmen eingeleitet. Zeugen in Diepholz berichteten zunächst von SEK-Einsätzen.
Spurensuche am Fundort der Leiche zwischenzeitig unterbrochen
So hatte die Polizei einen Bauernhof gestürmt, in dem der mutmaßliche Täter laut den Erkenntnissen der Beamten leben sollte. Auf dem Grundstück in Kirchdorf sollen mehrere Kräfte der Polizei im Einsatz gewesen sein. Angetroffen wurde der Mann dabei nicht. Nach der Stürmung des Bauernhofs erklärte der Diepholzer Polizeipressesprecher Thomas Gissing gegenüber der Kreiszeitung: "Das Auto ist nicht am Haus."
Auch wegen der Fahndung nach dem flüchtigen Tatverdächtigen unterbrach die Polizei am Mittwoch ihre Arbeiten zur Spurensuche am Fundort der Leiche in Barenburg vorübergehend. Die 17-Jährige war am Sonntagabend, 10. September, mit ihren Inlineskatern unterwegs. Ein Radfahrer fand die leblose Schülerin und alarmierte die Polizei, die sofort mit der Spurensuche am Tatort begann. Eine Obduktion bestätigte, dass die junge Frau einer Gewalttat zum Opfer gefallen war. Die Polizei schloss sowohl einen Verkehrsunfall als auch ein Sexualdelikt aus.
Tatverdächtiger gilt als gefährlich
Dass die beiden Taten zusammenhängen könnten, war offenbar schnell klar: So ist die McDonalds-Filiale in Sulingen nur etwa zehn Autominuten von der Straße "Schwarzer Dieken" entfernt, in der die 17-Jährige am Sonntag tot in einem Entwässerungsgraben entdeckt wurde. Auch der gestürmte Bauernhof liegt nicht weit entfernt.
Das Amtsgericht Verden erließ bereits am Mittwochnachmittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl. "Nach derzeitigem Ermittlungsstand hat er seine Opfer zufällig ausgewählt und diese unkontrolliert attackiert", hieß es von der Polizei.
Bei der Fahndung hatte die Polizei gewarnt, dass der Tatverdächtige als gefährlich einzustufen sei. Bei Sichtung solle man die Polizei umgehend informieren und nicht an die Person herantreten.