Minden. Zwei angebliche Paketboten haben am Dienstagmittag eine Seniorin in ihrem Haus im Mindener Stadtteil Königstor überfallen. Wie die Polizei am Mittwochmittag mitteilt, gaben sich die Männer bei ihrer Tat als Paketboten aus und sind noch unbekannt. Noch bevor die Männer nach ihrer Tat flüchteten, sperrten sie ihr Opfer in einem Kellerraum ein. Erst rund eine Stunde nach der Tat hörte der echte Postbote die Hilferufe der Seniorin und alarmierte die Polizei.
Kurze Zeit später, gegen 14.05 Uhr, trafen neben den ersten Streifenwagen auch die Feuerwehr sowie ein Rettungswagen ein. Nachdem sich die Feuerwehr Zugang zum Haus verschafft hatte, durchsuchten die Polizisten das Haus und befreiten die körperlich unversehrte, aber mitgenommene Seniorin. Anschließend konnte sie erste Angaben zum Tatgeschehen machen.
Falsche Paketboten hielten Seniorin den Mund zu
Demnach gehen die Ermittler derzeit davon aus, dass gegen 12.20 Uhr ein als Postbote verkleideter Mann an dem Wohnhaus der 83-Jährigen in der Scharnhorststraße klingelte und vorgab, eine Paketsendung überbringen zu wollen. Dabei nutzte er eine günstige Gelegenheit aus: Mithilfe seines Komplizen drängte er die Seniorin in die Wohnung.
Anschließend durchwühlten sie in allen Räumlichkeiten Schränke und Schubläden. Auch den Keller des Gebäudes ließen die Täter nicht aus. Dabei hielten sie ihrem Opfer die ganze Zeit über den Mund zu. Die Räuber haben vermutlich gegen 13 Uhr das Haus verlassen. Ersten Erkenntnissen nach haben die Männer einen geringen Betrag Bargeld, etwas Schmuck, Silbermünzen und eine Bankkarte samt PIN erbeutet. Diese Karte wurde kurze Zeit nach der Tat bei der nahe gelegenen Sparkasse verwendet. Eine eingeleitete Fahndung in der Umgebung des Tatorts verlief negativ.
Beschreibungen der Räuber
Das Opfer konnte die Täter wie folgt beschreiben: Der mutmaßliche Paketbote trug ein rot-schwarzes Oberteil und sprach akzentfreies Deutsch. Er wurde bei einem Alter von Anfang 20 Jahre als dünn bezeichnet und auf eine Größe von 1,65 bis 1,70 Meter geschätzt. Zudem hatte er schwarzes Haar und trug einen Vollbart. Der Komplize wurde ähnlich dargestellt, war aber dicklicher und als knapp größer geschätzt. Er hatte einen schwarzen Pullover mit Kapuze auf dem Kopf sowie eine schwarze Hose und eine Lederjacke an.
Mithilfe der Bevölkerung
Bereits in den Abendstunden (17. Oktober) vor dem Überfall hatte ein Unbekannter an der Haustür der Seniorin geklingelt. Obwohl ein Gespräch stattfand, ließ sie den Mann nicht ins Haus und meldete den Vorfall der Polizei. Vor Ort konnten die Beamten aber niemanden mehr antreffen. Ob dieser Vorfall in Verbindung mit dem Raub steht, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen. Nun bittet die Kripo unter der Rufnummer (0571) 8866-0 um Hinweise aus der Bevölkerung.