Die Toten Hosen und die Ärzte in Minden: Alle Infos zu den Konzerten

Minden. Wenn am Samstagabend aus 40.000 Kehlen lauthals &bdquo;Männer sind Schweine“ gegrölt wird, hofft Julia Rieseler zumindest für kurze Zeit einen kleinen Blick aus dem Publikum auf die Bühne in Richtung von Farin Urlaub, Bela B und Rod Gonzalez werfen zu können – sicher ist das aber nicht. Die 33-Jährige ist nicht nur großer Fan der &bdquo;Ärzte“, sondern vor allem auch für Veranstalter Stratmann Event GmbH für die Koordination der beiden kommenden Großkonzerte auf Kanzlers Weide zuständig. Ihre zwei Handys und das Funkgerät sind immer griffbereit, im Schnitt klingeln sie alle zwei bis fünf Minuten. Rieseler kümmert sich um alles und ist die erste Ansprechpartnerin für jeden, der auf dem Konzertgelände irgendetwas zu tun hat. Vor dem ersten Konzert am Samstag gibt sie vor Ort einen Einblick in die Aufbauarbeiten, spricht über die logistischen Herausforderungen rund um die beiden Veranstaltungen und beantwortet die wichtigsten Fragen. Die Anreise &bdquo;Das ist natürlich eine der größten Herausforderungen“, so Rieseler mit Blick auf die zwei Baustellen mitsamt Sperrungen der Bundesstraßen rund um Minden. Die Konzertbesucher, die mit dem Auto von der A30 oder der A2 kommen, müssten dementsprechend mehr Zeit einplanen. Generell empfiehlt der Veranstalter in Bad Oeynhausen einen Wechsel von der A2 auf die A30, um dann in Dehme abzufahren. Über die B61 geht es Richtung Minden – allerdings diesmal nicht durch den Tunnel, sondern über die Weserbrücke nach Porta Westfalica und von dort über die B482, B65 und letztlich Hausberger Straße in Richtung Konzertgelände. Dort angekommen stehen im südlichen Teil des Geländes Parkflächen für ungefähr 6.500 Autos auf den umliegenden Wiesen bereit. &bdquo;Unmittelbar daneben ist der Südeingang, der sich an die Menschen richtet, die mit dem Auto kommen.“ Weitere 3.500 Parkplätze gibt es rund um die Innenstadt. Das Konzertgelände ist fußläufig in etwa zehn Minuten zu erreichen. Alle, die zu Fuß oder mit der Bahn über die Weserbrücke kommen, haben die Wahl zwischen den Eingängen &bdquo;Ost 1“ und &bdquo;Ost 2“. Wie 2018, wird es vor und nach dem Konzert Sonderzüge der Bahn geben. Gut zu wissen: Zwei bewachte Fahrradparkplätze werden an der Kaiserstraße eingerichtet. Der Aufbau &bdquo;Ich weiß nicht, wie viel Material aktuell schon vor Ort ist – aber auf jeden Fall eine Menge. Es sind bestimmt 50 Lkw an mir vorbeigefahren“, sagt Julia Rieseler nur wenige Meter von der großen Bühne entfernt. Diese wird gerade von etlichen Mitarbeitern zusammengebaut, am Ende wird sie 66 Meter lang sein. &bdquo;Damit ist sie noch einmal etwas größer als beim Konzert 2018“, sagt Rieseler über den spektakulären Aufbau, der von beiden Bands genutzt wird. &bdquo;Die Ärzte bräuchten eine so große Bühne nicht, aber die Toten Hosen“, sagt die Projektmanagerin. Da man jedoch gerade in dieser Zeit Ressourcen sparen wolle, teilen sich die beiden erfolgreichsten deutschen Punkrock-Bands eine Bühne: &bdquo;Leichte Veränderungen wird es natürlich geben, das Gerüst bleibt aber stehen.“ Doch nicht nur an der Bühne wird am Mittwoch kräftig gewerkelt, sondern auch daneben. Auf dem Gelände wird es zwei weitere Leinwand-Türme geben, damit auch die Besucher im hinteren Teil genug von den Bands sehen können. Bis Freitag soll dann alles stehen. &bdquo;Dann ist nämlich die Abnahme. Erst vom Tüv, dann von der Stadt“, erklärt Julia Rieseler. Da auf dem Gelände derzeit von &bdquo;acht bis es dunkel wird“ gearbeitet wird, werde das auch keine Punktlandung, sondern zeitlich alles kein Problem. Alle helfenden Hände sind übrigens in umliegenden Hotels untergebracht: &bdquo;Damit man sich zumindest ein wenig ausruhen kann.“ Die Logistik Bereits am Mittwoch fällt neben der monströsen Bühne auf Kanzlers Weide vor allem eines auf. Auf dem Gelände wimmelt es nur so von Dixi-Klos. &bdquo;Und das sind noch längst nicht alle“, klärt Julia Rieseler auf. Mehr als 300 Toiletten werden bereitgestellt, dazu kommen rund 70 Urinale und noch einmal zehn Dixi-Toiletten für Besucher mit Beeinträchtigungen. Diese sind in unmittelbarer Nähe des Podestes aufgebaut, auf dem Rollstuhlfahrer die Konzerte verfolgen können. &bdquo;An den Konzerttagen sind dann jeweils insgesamt 900 Menschen im Einsatz“, skizziert Rieseler das Ausmaß der Großveranstaltungen. &bdquo;Das ist auch für uns eine wahnsinnige Aufgabe, normalerweise sind wir in anderen Größenordnungen unterwegs. Das Hosen-Konzert 2018 war das letzte so große Projekt“, sagt die 33-Jährige und fügt an: &bdquo;Umso schöner, dass wir nach den harten Corona-Jahren jetzt wieder ein Open Air ohne Auflagen auf die Beine stellen können.“ Speisen und Getränke Was auf einem Konzert nicht fehlen darf, ist die Versorgung mit Speisen und Getränken. Es werde etliche Bier- und Getränkestände geben. &bdquo;Diese werden der Besucherzahl angepasst in ausreichender Menge vorhanden sein“, heißt es vom Gastro-Team Bremen. Außerdem gibt es vier Cocktailstände, wie auch Bierläufer, die gekühltes Bier direkt an den Gast bringen sollen. Der halbe Liter kostet 5,50 Euro und ausgeschenkt wird, wie sollte es bei einem Bremer Caterer anders sein, natürlich &bdquo;Becks“. Alkoholfreie Getränke kosten dasselbe, während Wasser (0,3 Liter) für 2,70 Euro zu haben ist. Als Speisen werden Pizzen, asiatische Spezialitäten, Burger und Klassiker wie Pommes und Bratwurst angeboten. Eine Portion Pommes schlägt mit 4,50 Euro zu Buche, die Bratwurst kostet fünf Euro. Die Asiapfannen gibt es vegetarisch (8 Euro) und mit Fleisch (9 Euro). Der Veranstalter weist darauf hin, dass auf dem gesamten Gelände nur mit Bargeld bezahlt werden kann. Die Sicherheit &bdquo;Ein Konzert direkt an einem Fluss ist natürlich mit besonderen Maßnahmen verbunden“, sagt Julia Gieseler. So sei die Weser für den Schiffverkehr und auch für Menschen, die in ihr schwimmen wollen, an beiden Konzerttagen gesperrt. &bdquo;Bier trinken und dann in einen Fluss – das ist keine gute Idee“, findet die 33-Jährige. Neben der DRLG werde die Wasserschutzpolizei im Einsatz sein, ebenso die Feuerwehr. Wie 2018 ist die Glacisbrücke kein Zugang zu den Konzerten und bereits seit Samstag für Fußgänger und Radfahrer gesperrt. Um für Sicherheit während des Konzertes zu sorgen, wird es auch diesmal wieder Wellenbrecher geben. &bdquo;Zwei Stück, für die wir Bänder verteilen beim Einlass. Damit können die Bereiche auch nach Verlassen wieder betreten werden.“ In den vorderen Bereich passen 2.000 Menschen, in dem dahinter sind es 3.500. Hier gilt das Prinzip: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. &bdquo;Bei einem Open Air gibt es keine Sitzmöglichkeiten. Es dürfen auch keine Stühle mitgebracht werden“, macht Rieseler noch einmal deutlich. Generell dürfen Taschen maximal DIN-A4- Größe haben, eigene Getränke und Speisen dürfen nicht mitgebracht werden. Eine vollständige Liste aller erlaubten und verbotenen Gegenstände ist auf den extra für die Konzerte eingerichteten Homepages dä-minden.de und dth-minden.de zu finden. Insgesamt 300 Security-Mitarbeiter werden für die Sicherheit sorgen, zudem seien 120 Sanitäter, Notärzte und zahlreiche Rettungswagen vor Ort. Die Abreise Für eine sichere Abreise werden rund um das Konzertgelände zahlreiche Maßnahmen getroffen. Wie die Stadt Minden mitteilt, würde bei beiden Konzerten von 22 bis 24 Uhr die Kaiserstraße ab der Kreuzung Wesertor und die Viktoriastraße bis zur Einmündung Bahnstraße voll gesperrt. Ebenfalls werde ab 22 Uhr die Hausberger Straße – von der Einmündung zur Kaiserstraße bis zur Auffahrt B65 – gesperrt. &bdquo;Nur abfahrende Konzertbesucher dürfen nach 22 Uhr die Hausberger Straße in Richtung B65 nutzen“, heißt es. Die Vollsperrung erfolge, weil sehr viele Konzertbesucher mit der Bahn oder dem Bus anreisen und diese auf den breiten, mehrspurigen Straßen geordnet zum Bahnhof oder zum Simeonsplatz als zentralen Busparkplatz geleitet werden sollen.

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