In die Brand-Ruine am Wiehenweg in Lübbecke kommt neues Leben

Lübbecke. Vor wenigen Wochen war Richtfest, nun konnten sich Interessierte das neu gebaute Haus am Wiehenweg anschauen. Eigentlich handelt es sich um einen Neubau und keinen Umbau, wie Bauherr Mario Drees, Geschäftsführer der Zimmerei Profibau, bei der Begehung berichtete. Vorher war es ein Siedlungshaus aus den 1930er-Jahren, eineinhalbgeschossig und mit circa 140 Quadratmetern Wohnfläche. Daraus wurden nun 210 Quadratmeter – aufgeteilt in zwei Mietwohnungen. Alles wurde komplett saniert, nur der Keller ist geblieben und wurde verfüll. &bdquo;Nach KfW 40 Standard, mit neuester Haustechnik und zum Beispiel Wärmepumpe. So wird es auch extrem niedrige monatliche Nebenkosten geben, das ist uns wichtig“, so Drees. Dazu wurden hauptsächlich ökologische Baustoffe verwendet, auch ökologische Dämmstoffe. Das Interesse sei jetzt schon groß. Obwohl die Vermietung noch nicht offiziell bekannt sei, hätten sich schon einige potenzielle Mieter gemeldet. &bdquo;Erst hatten wir ein komisches Gefühl“ Ganz einfach sei der Kauf für die Bauherren, das Ehepaar Drees, nicht gewesen. Vor allem nicht unbelastet, aufgrund des tragischen Vorfalls damals vor drei Jahren. &bdquo;Erst hatten wir ein komisches Gefühl wegen des Brandes und der beiden Toten. Aber dadurch, dass alles neu gekommen ist, sieht es nun doch anders aus.“ Trotzdem mussten sie oft daran denken. Gekauft haben die Drees die Brandruine im Januar 2025: &bdquo;Alles war abgebrannt, nur die Blechgarage hatte den Brand überdauert. Darin waren dann auch noch ein Anhänger und ein Motorrad.“ Die Betroffenheit in Lübbecke war damals groß, als beim Brand des Einfamilienhauses am Wiehenweg in der Nacht zum 26. November 2022 zwei Menschen ums Leben kamen. Der Sohn hatte nachts bei seiner Rückkehr zum Wohnort die Flammen entdeckt. Die Feuerwehr konnte wegen des Vollbrandes nicht mehr in das Haus vordringen. Aufgrund der Löscharbeiten mussten die Bewohner des Nachbarhauses ihre Räume für einige Stunden verlassen. Die Polizei hatte damals den Brandort beschlagnahmt und untersucht. Das Ehepaar im Alter von 58 und 60 Jahren galt zunächst als vermisst. Ein Spürhund hatte dann am Nachmittag nach dem Brand in der Ruine angeschlagen und die beiden Toten entdeckt. Aus dem Archiv: Feuer in Einfamilienhaus in Lübbecke: Zwei Tote in Brandruine gefunden Der Sohn behielt als Andenken die alte Hausnummer Zum Richtfest für das neu gebaute Effizienzhaus hatten Drees auch den Sohn des gestorbenen Ehepaares eingeladen, der inzwischen in Espelkamp wohnt: &bdquo;Der hat sich gefreut, dass nun wieder Leben hier rein kommt. Das fanden wir auch sehr berührend, dass er zum Richtfest gekommen ist. Er konnte sich gut daran erinnern, wie er als Kind hier im Garten gespielt hatte.“ Als Andenken erhielt der Sohn von den neuen Bauherren ein Stück der alten Mauer. Auch die alte Hausnummer nahm er als Erinnerung mit. Seine Schwester lebt schon lange nicht mehr in der Region. Gleich nebenan saßen während des Besichtigungstermins zwei Senioren im Garten – Nachbarn, die sich noch gut an den Brand erinnern können. Hier in der Nebenstraße des Wiehenweges sei eine ruhige Wohngegend: &bdquo;Bis auf manchmal die Raser vorne auf der Hauptstraße.“ Sie wünschen sich neue Mieter, die diese Ruhe auch zu schätzen wissen. In dieser Wohngegend kennen sich noch viele, die meisten Häuser in der Siedlung sind in den 1930er-Jahren gebaut worden. Auf das beim Brand verstorbene Ehepaar angesprochen, berichteten Senioren, dass sie diese bereits davor länger nicht mehr gesehen hätten. Den Brand hätten sie direkt mitbekommen, auch weil der Sohn nachts bei ihnen geklingelt habe: &bdquo;Meine Tochter rief dann die Feuerwehr.“ Auch die beiden Senioren freuen sich, dass nun wieder Leben in das benachbarte Haus kommt, und sind gespannt auf die neuen Bewohner. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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