Einzelhandel in Lübbecke: „Kontor der schönen Dinge“ sucht Nachfolger

Lübbecke. Wer ein originelles Geschenk oder Mitbringsel für Freunde sucht, der ist im &bdquo;Kontor der schönen Dinge“ von Lydia Klingenhagen stets an einer guten Adresse. Seit 15 Jahren schon führt die gebürtige Preußisch Oldendorferin den Laden für Geschenkartikel und Wohnaccessoires namens &bdquo;Scharrn 3“ an der gleichnamigen Straße im Herzen von Lübbecke. Nun möchte die Unternehmerin neue Wege gehen und sucht deshalb einen Nachfolger für das Geschäft. &bdquo;Ich habe mich vor etwa einem halben Jahr entschlossen, in den Ruhestand zu gehen und möchte den Laden im Sommer dieses Jahres abgeben“, erklärt die Inhaberin im Gespräch mit der Neuen Westfälischen. Mit Blick auf den geplanten Rückzug und ihre geschäftlichen Zukunftspläne seien ihr zwei Dinge wichtig: &bdquo;Mit meinen Kundinnen und Kunden klar und offen zu kommunizieren, damit sie sich auf meinen Ausstieg Mitte des Jahres einstellen können.“ Lesen Sie auch: Lübbecker Modegeschäft &bdquo;Lieblichkeiten“: Ein Geheimtipp zieht in die erste Reihe Lydia Klingenhagen sieht zudem die Möglichkeit, jetzt noch frühzeitig eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger mit regionalem Bezug zu finden. Allen, die sich mit dem Gedanken einer Unternehmensgründung im Einzelhandel tragen, versichert sie: &bdquo;Die Mischung, schöne Dinge zu entdecken, der anschließende Verkauf, sowie die Gespräche und Beratungen mit interessierten Menschen, sind absolut spannende und bereichernde Tätigkeitsfelder.“ Inhaberin erfüllte sich 2010 einen Herzenswunsch Als Lydia Klingenhagen 2010 ihren Job als Physiotherapeutin an den Nagel hängte, um einen beruflichen Neustart in die Selbstständigkeit zu wagen, erfüllte sich die Inhaberin von &bdquo;Scharrn 3 - Kontor der schönen Dinge“, einen Herzenswunsch: &bdquo;Seitdem ist ein florierendes Geschäft für hochwertige Geschenkartikel mit einem ausgewählten Sortiment designorientierter Wohnaccessoires bekannter Markenhersteller entstanden“, beschreibt die Ruheständlerin in spe das Konzept. Ob Karten, Kerzen, Kissen, Kleinmöbel, Taschen oder Vasen - im &bdquo;Scharrn 3“ ist für jeden Geschmack und jeden Anlass etwas dabei: &bdquo;Ich hatte immer den Anspruch, dass die Ware in jeder Preisklasse etwas Besonderes ist“, meint Lydia Klingenhagen. Dabei sei ihr die persönliche Beratung der Kundschaft in einem besonderen Ambiente mit Wohlfühlatmosphäre von Anfang an wichtig gewesen. Lesen Sie auch: Lübbecker Schreibwarenladen zieht in historisches Geschäftshaus Auch für die Zukunft sieht sie in Lübbecke durchaus Potenzial und Entwicklungsmöglichkeiten für ihr bisheriges Geschäftsmodell: &bdquo;Unsere Innenstadt zeigt noch einen bereichernden Mix aus inhabergeführten, individuell und konzeptionell interessanten Geschäften sowie Filialen größerer Einzelhandelsunternehmen.“ Auch zeigt sie sich von einer weiteren Entwicklung überzeugt: &bdquo;Internet- und stationärer Handel pendeln sich noch ein.“ Vor dem Hintergrund ihrer Entscheidung sagt die Geschäftsinhaberin: &bdquo;Ich würde mich sehr freuen, wenn es mit ’Scharrn 3’ in Lübbecke weitergeht.“ Denn sie gibt zu: &bdquo;Es ist eine wirklich schwere Entscheidung, ein solches Herzensprojekt zu verlassen. Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge.“ Und sie betont: &bdquo;Mein Geschäft und der Umgang mit meinen netten und treuen Kundinnen und Kunden, die Arbeit mit Lieferanten und all den schönen Dingen haben mir in den 15 Jahren viel Zufriedenheit und sehr viel Positives gegeben.“ Die bereichernde Zusammenarbeit und viele gemeinsame Veranstaltungen mit anderen Einzelhändlern in der Scharrnstraße hatten sogar dazu geführt, dass in einem Rundfunkbeitrag über jene als &bdquo;Einkaufsstraße mit bemerkenswerten Geschäften in einer charmanten Kleinstadt“ berichtet wurde. Treue Stammkundschaft und nette Atmosphäre Lydia Klingenhagen betont mit Blick auf die angespannte Stimmung im Einzelhandel: &bdquo;Es sind ausschließlich persönliche Gründe, die mich dazu veranlassen, den Laden aufzugeben. Ich habe den Eindruck, dass die wirtschaftliche Situation sich nach den pandemiebedingten Einschränkungen stabilisiert hat.“ Auch bei ihrem jüngsten Messebesuch in Hamburg Anfang Januar habe sie festgestellt: &bdquo;In der Branche herrscht wieder Aufbruchstimmung.“ Lesen Sie auch: Die Leerstände in der Lübbecker Innenstadt sind nicht mehr zu übersehen Neben den langjährigen und zuverlässigen drei Mitarbeiterinnen, einer treuen Stammkundschaft und der netten Atmosphäre könne sich ein potenzieller Nachfolger zudem über &bdquo;tolle Vermieterstrukturen“ und ein engagiertes Stadtmarketing freuen: &bdquo;Es gibt wirklich vieles, das in Lübbecke sehr gut funktioniert“, fasst Lydia Klingenhagen die aus ihrer Sicht positiven Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für eine Neu-Existenzgründung zusammen. Damit ihr Rückzug in den Ruhestand nicht automatisch die Schließung eines weiteren inhabergeführten Geschäftes in der Lübbecker Innenstadt nach sich zieht, sagt Lydia Klingenhagen: &bdquo;Selbstverständlich ist es dem neuen Inhaber überlassen, Mitarbeiter, Warenbestand und Geschäftsausstattung zu übernehmen oder komplett neu zu starten.“ Sie betont: &bdquo;Was die Übergabemodalitäten anbelangt, bin ich völlig offen.“ So sei es für sie auch denkbar, ihrer Nachfolgerin oder ihrem Nachfolger - sofern der Wunsch bestehe - in der ersten Zeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

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