Krankenhaus Lübbecke bleibt Regelversorger mit speziellen Schwerpunkten

Kreis Minden-Lübbecke. Die kreiseigenen Mühlenkreiskliniken (MKK) bewerten die von der NRW-Landesregierung veröffentlichten Bescheide zum Krankenhausplan 2022 positiv. Das teilte am Dienstag, 17. Dezember, MKK-Pressesprecher Christian Busse mit. &bdquo;Der konsequente Kurs des Landes, auf Konzentration und Spezialisierung zu setzen, bestätigt unseren eigenen strategischen Weg, den wir seit Jahren verfolgen. Es freut mich, dass die Landesregierung unseren Verbund in dieser Ausrichtung bestärkt“, wird MKK-Vorstandsvorsitzender Olaf Bornemeier in der vorliegenden Mitteilung zitiert. Der MKK-Chef bedankt sich bei allen, die an dem Krankenhausplan mitgearbeitet hätten. Besonders erwähnt werden Mario Hartmann, Geschäftsführer des Zentrums für Seelische Gesundheit am Krankenhaus Lübbecke, und Yusri Morcos, Leiter der Abteilung für Medizincontrolling in Minden. Beide hätten in Zusammenarbeit mit den Ärztinnen und Ärzten und vielen anderen bei den MKK die umfangreichen Daten für die Beantragung der Leistungsgruppen zusammengetragen und mit den Krankenkassen, der Bezirksregierung und der Landesregierung verhandelt. Laut Bornemeier&bdquo;sehr erfolgreich“. 2025 ist das Krankenhaus Rahden Geschichte Die Mühlenkreiskliniken haben demnach im Verbund alle beantragten Leistungsgruppen erreicht. Besonders hervorgehoben worden seien das Universitätsklinikum Minden sowie die Auguste-Viktoria-Klinik (AVK) in Bad Oeynhausen. Für das Krankenhaus Rahden hätten die beantragten Leistungsgruppen – AllgemeineInnere Medizin, Allgemeine Chirurgie, Intensivmedizin und Geriatrie – nicht erreicht werden können. Busse: &bdquo;Ab 2025 werden im Krankenhaus Rahden daher keine Patientinnen und Patienten mehr versorgt.“ Die medizinische Versorgung der Bürger sei über den Rettungsdienst (Telefon 112), den Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung (KV, Telefon 116 117), die KV-Bereitschaftspraxis am Krankenhaus Lübbecke sowie den Zentralen Notaufnahmen am Krankenhaus Lübbecke, am Krankenhaus Bad Oeynhausen und dem Universitätsklinikum Minden &bdquo;gesichert“. Das Universitätsklinikum Minden wurde laut Mitteilung als Maximalversorger bestätigt. &bdquo;In den Bereichen Chirurgie und Innere Medizin wurden uns alle wichtigen komplexen Leistungsgruppen zugewiesen. Das unterstreicht unsere Rolle als führendes Zentrum in der Region“, sagt Olaf Klok, Geschäftsführender Direktor des Universitätsklinikums Minden. Für diese Leistungsgruppen wurde gekämpft Besonders in der hochkomplexen Chirurgie, etwa bei Eingriffen an der Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse und im Thoraxbereich, sei die herausragende Stellung des Klinikums bestätigt worden. Gleiches gelte für Fachbereiche, wie die Neurochirurgie, Gefäßchirurgie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Urologie und Gynäkologie. Auch in der Neurologie, Kardiologie, Onkologie, Palliativmedizin, Stammzelltransplantation und der Behandlung von akuten Leukämien und Lymphomen sowie der gesamten Inneren Medizin habe das Klinikum den Versorgungsauftrag für komplexe Behandlungen erhalten. Im jetzt veröffentlichten Bescheid wurden dem Universitätsklinikum Minden auch die Cochlea-Implantat-Behandlung sowie Leberoperationen zugesprochen, heißt es weiter. Beide Leistungsgruppen seien für das Universitätsklinikum Minden in der ersten Anhörungsrunde nicht vorgesehen gewesen. &bdquo;Wir haben zusammen mit der Ruhr-Universität Bochum sehr detaillierte und umfangreiche Stellungnahmen abgegeben und für die Zuweisung dieser Leistungsgruppen mit inhaltlichen Argumenten gekämpft. Dass wir diese Leistungsgruppen nun doch erhalten haben, zeigt unsere großen medizinischen und pflegerischen Kompetenzen in diesen Bereichen“, wird Olaf Klok weiter zitiert. Einen besonderen Erfolg stellt nach Ansicht der MKK die Einstufung des Eltern-Kind-Zentrums im Johannes Wesling Klinikum dar. Es bleibe nicht nur Perinatalzentrum Level 1 und 2, sondern sei auch weiterhin als Kinderonkologie ausgewiesen. &bdquo;Das bedeutet für die Familien in der Region, kurze Wege und eine optimale Versorgung bei extremen Frühgeburten oder Krebserkrankungen“, so Klok. Spezialeingriffe im Krankenhaus Lübbecke Die Auguste-Viktoria-Klinik in Bad Oeynhausen wurde der Mitteilung zufolge als führendes Kompetenzzentrum für Orthopädie und Endoprothetik bestätigt. Besonders hervorzuheben sei dieRevisionsendoprothetik, also der Austausch von künstlichen Gelenken. In diesem hochspezialisierten Bereich seien nur sehr wenige Kliniken in NRW zugelassen worden – die AVK gehöre dazu und verfüge zudem über die höchste Fallzahl. Auch in der Wirbelsäulenchirurgie sei die orthopädische Fachklinik gestärkt worden. &bdquo;Die Krankenhäuser in Lübbecke und Bad Oeynhausen bleiben als Regelversorger mit speziellen Schwerpunkten erhalten“, teilte Busse weiter mit. Das Krankenhaus Bad Oeynhausen erhalte den Zuschlag für die Gefäßchirurgie, insbesondere für Eingriffe an der Bauchaorta und an peripheren Gefäßen. Auch die Leistungsgruppen der komplexen Gastroenterologie, Gynäkologie und Geburtshilfe blieben erhalten. Die Leistungsgruppen für Eingriffe am tiefen Rektum, zur Operation des Ovarialkarzinoms und gefäßchirurgische Operationen an der Halsschlagader würden im Universitätsklinikum Minden gebündelt. Das Krankenhaus Lübbecke wird laut MKK weiterhin ein Endoprothetikzentrum für Hüfte und Knie sein. Revisionseingriffe würden künftig zentral in der AVK durchgeführt. Zusätzlich bleibe das Adipositaszentrum OWL in Lübbecke bestehen. &bdquo;Es war ein großer Erfolg, dass wir sowohl das Endoprothetik- als auch das Adipositaszentrum halten konnten. Dies zeigt die herausragende Qualität unserer Arbeit“, wird Ansgar Hörtemöller zitiert, Geschäftsführender Direktor des Krankenhauses Lübbecke. Außerdem übernehme das Krankenhaus Lübbecke Leistungen in den grundlegenden Bereichen der Allgemeinchirurgie, Inneren Medizin inklusive der hochkomplexen Gastroenterologie, Intensivmedizin und Geriatrie. Versorgungsauftrag für die Psychiatrie Das zum Krankenhaus Lübbecke gehörende Medizinische Zentrum für Seelische Gesundheit erhielt &bdquo;erwartungsgemäß“, wie die MKK betonen, einen Versorgungsauftrag für die stationäre und teilstationäre psychiatrische sowie psychosomatische Medizin. Zukünftig würden bestimmte komplexe Leistungen innerhalb der Mühlenkreiskliniken konzentriert: Tiefe Rektumseingriffe, Ovarialkarzinom-Behandlungen und Eingriffe an der Halsschlagader würden im Johannes Wesling Klinikum durchgeführt. Die Revisionsendoprothetik werde in der Auguste-Viktoria-Klinik zentralisiert. Der Einsatz von künstlichen Kniegelenken erfolge künftig in Lübbecke und der AVK.

Meistgelesen