Gemeinsam Glühwein trinken

Lübbecker Traditions-Event trotzt dem Wetter

Zahlreiche Menschen aus der Lübbecker Umgebung zog es in die Innenstadt zum traditionellen „Scheinheiligmittag“-Treff. Auf eine liebgewonnene Tradition mussten sie in diesem Jahr aber verzichten.

Rund um "Meyers Skihütte" hatte sich eine große Menschentraube gebildet, die bis zum Mittag stetig wuchs. | © Ilka Gülker

25.12.2023 | 25.12.2023, 14:46

Lübbecke. Die Mittagsstunden des 24. Dezembers verbringen viele Menschen aus dem Lübbecker Land in der Lübbecker Innenstadt. Dort treffen sich bei heißen Getränken die Alteingesessenen und Zugezogenen, die Weggezogenen auf Heimatbesuch und die Daheimgebliebenen, die Älteren und Jüngeren, alte Freunde und flüchtige Bekannte und zelebrieren gesellig das beginnende Weihnachtsfest.

Für viele ist die Veranstaltung eine gerne genutzte Möglichkeit, die Kinder noch einmal aus dem Haus zu bekommen, während dort im Geheimen die Vorbereitungen für den großen Zauber um die Bescherung am „Heiligen Abend“ laufen und für wieder andere eine Gelegenheit, sich über das vergangene Jahr und das anstehende Weihnachtsfest auszutauschen.

Auch die Möglichkeit, noch schnell letzte Einkäufe zu erledigen und „last minute“ das ein oder andere schöne Geschenk zu kaufen, wird in der Lübbecker Innenstadt zu diesem Anlass gerne genutzt. In diesem Jahr aber, da Heiligabend auf einen Sonntag fiel, mussten die Besucher des „Scheinheiligmittag“-Treffs darauf verzichten.

Für zahlreiche Menschen waren aber weder die wegfallende Möglichkeit zum Weihnachtsshopping noch das ostwestfälische Winterwetter, das entsprechend der Wettervorhersagen regnerisch und windig ausfiel, Grund genug, das traditionelle Treffen ausfallen zu lassen. Ein bisschen gnädig war Petrus dann außerdem insofern, als dass er die starken Niederschläge der letzten Tage während der Veranstaltung auf feinen Nieselregen gedrosselt hatte. So ließ es sich mit Mützen und Kapuzen gut aushalten, ohne dass Regenschirme die Sicht versperrt und den Niederschlag in den Glühweinbecher des Nachbarn umgelenkt hätten.

Gemeinsam Glühwein, Kakao und Feuerzangenbowle trinken

Die Mitarbeiterinnen von "Andys Glühweinbude" hatten alle Hände voll zu tun, die Stimmung in und an den Buden war trotz Wind und Regen gut. - © Ilka Gülker
Die Mitarbeiterinnen von "Andys Glühweinbude" hatten alle Hände voll zu tun, die Stimmung in und an den Buden war trotz Wind und Regen gut. | © Ilka Gülker

„Ungefähr halb so viel wie sonst“ sei in der Stadt los gewesen, schätzten die erfahrenen Gastronomen gegen frühen Mittag. Zu diesem Zeitpunkt füllte sich die Stadt aber stetig weiter, aus allen Richtungen waren Menschen auf dem Weg in die Lange Straße. Dank geschlossener Geschäfte konzentrierte sich das Geschehen außerdem auf die geöffneten Buden und Lokale, sodass die Mitarbeiter hinter den Theken alle Hände voll zu tun hatten.

In dichtem Gedränge ging dabei zum Unmut der anderen Wartenden nicht jeder mit der gebotenen Fairness vor. Die Stimmung ließen sich die meisten Besucher davon aber nicht verderben. Da wurden kurzerhand Verabredungen zum gemeinsamen Bestellen unter den Anstehenden getroffen und sich gegenseitig der Weg freigehalten, damit man die vollen Becher mit den begehrten Heißgetränken sicher durch die Menge balancieren konnte.

Dank der verschiedenen Angebote war zudem für jeden Geschmack etwas dabei: Von Beerenweinen an „Meyers Skihütte“, über Glühwein, Punsch und Kakao mit oder ohne Schuss an „Andys Glühweinbude“ über Feuerzangenbowle im „Blue Mojo“ bis hin zu allem, was die Theken in der „Alten Backstube“ und dem „Blue Mojo“ zu bieten hatte. Mit Pommes und Bratwurst von der Fleischerei Wölfing stand für viele Gäste außerdem ein weiterer „Lübbecker Klassiker“ auf dem weihnachtlichen Speiseplan.