Auch bei Regen und Wind kommt man beim Lübbecker Weihnachtsmarkt zusammen

Lübbecke. Eines steht fest: Der Lübbecker Weihnachtsmarkt bringt alle Jahre wieder die Menschen der alten Kreisstadt zusammen. Auch diejenigen, die nicht mehr hier wohnen, besuchen an diesen Tagen Freunde, Verwandte und Bekannte und schauen einmal an der Langen Straße vorbei. Nicht zuletzt das umfangreiche und sehr abwechslungsreiche Programm auf der kleinen Bühne am Wappenplatz sorgte für die richtige Stimmung. Immer wieder kam man an diesem zentralen Ort zusammen, um sich die Darbietungen anzuhören. Wenn man sich der Lübbecker Innenstadt von Westen her näherte, hörte man bereits eingangs zum neuen Einkaufszentrum Westertor wie aus der Ferne adventlich-weihnachtliche Weisen herüberwehen. Sie deuteten verheißungsvoll an, dass sich in der Lübbecker Fußgängerzone, der Langen Straße, an diesem Samstag etwas tat. Tatsächlich: Schon vor dem Wappenplatz reihte sich an beiden Seiten der Straße ein weihnachtlich geschmücktes Häuschen nach dem anderen. Und unter dem schützenden Zeltdach einer kleinen Bühne hatte sich die Brassband der Musikschule &bdquo;Pro Musica“ aufgestellt. Sie hatten ihren Fanclub mitgebracht, der sich um die sechs Musiker der Musikschule scharrte und entsprechende Stimmung verbreitete. Musikschule ein wichtiger Weihnachtsmarkt-Teilnehmer Trotz der inzwischen wieder typisch ostwestfälischen Winterwitterung - kalter Regen und Wind - verbreiteten sie mit ihrer Musik gute Stimmung, sorgten für warme Gedanken, auch dank der wärmenden alkoholischen und nichtalkoholischen Getränke, mit denen sich die Besucher bei Laune hielten. Überhaupt ist die Musikschule beim Lübbecker Weihnachtsmarkt gut vertreten und ein wichtiger Teilnehmer im umfangreichen Programmreigen. Auch Unternehmer Armin Gauselmann - er war gerade aus einem Kurzurlaub aus Mallorca zurückgekehrt - fühlte sich wohl hier. Mit seiner sechsjährigen Hundedame Emma hatte er gerade einen abendlichen Spaziergang von seinem Haus aus zum Lübbecker Weihnachtsmarkt unternommen. Am Glühweinstand neben der Brass-Band wärmte er sich auf und hörte interessiert zu. &bdquo;Ich bin jedes Jahr hier. Ich finde es einfach toll, wie es die Lübbecker verstehen, auf der Langen Straße diese Atmosphäre hinzubekommen. Und alle machen das Beste aus diesem Wetter.“ Aus Hüllhorst hatte sich gleich nebenan eine Clique vom Box-Fitness-Club der Terra-Fitness GmbH Hüllhorst gemütlich unter mehreren Regenschirmen versammelt. Auch sie hatten keine Probleme mit dem einsetzenden Dauerregen und den zunehmenden Windböen, die durch die Fußgängerzone peitschten. Sie finden es einfach toll, dass es ein so umfangreiches Programm gibt, das sie sich jedes Jahr wieder gerne anhören und ansehen. Wenn Erwachsene das Kinderkarussell benutzen Einige Meter weiter am Imbissstand der Fleischerei Wölfing beobachtet man das Geschehen ganz genau. So fiel es einem Mitarbeiter auf, dass sich zwar durch den einsetzenden Regen möglicherweise einige Besucher abschrecken lassen könnten länger auszuhalten, andererseits setze wohl auch die Wirkung der alkoholischen Getränke früher ein. Sie bemerkten, dass viel früher als sonst das Kinderkarussell auch von den Erwachsenen genutzt werde. Dass dieses Jahr den Ausstellern einen besonders umsatzstarken Lübbecker Weihnachtsmarkt bescherte, hörte man an vielen Ständen. Nachdem auch das letzte Jahr noch ein wenig unter dem Eindruck der vorangegangenen Pandemie-Jahre gestanden hätte, seien die Menschen in diesem Jahr, zumindest was Corona betrifft, wieder sorgloser unterwegs gewesen. Dass das aktuelle Weltgeschehen viele Besucher aber auch während geselliger Weihnachtsmarktabende beschäftigt, wurde in den Gesprächen vor den Buden deutlich. Friederike Hoffmeier vom Stand des Café Jahnke hatte den Eindruck, es seien deutlich mehr politische Themen behandelt und tiefgründige Gespräche geführt worden. Die Stimmung sei aber dennoch gut gewesen und der Markt seit seiner Eröffnung am Mittwoch durchgehend gut besucht. Im &bdquo;Frauenzimmer“ gab’s Gebäck und Glühwein für die Kunden In den angrenzenden Geschäften machten sich die Besucherzahlen ebenfalls bemerkbar. Auch Birgit Jeschek, die mit ihrem &bdquo;Regenbogen“ ganz am Rand des Weihnachtsmarktgeschehens liegt, zeigte sich zufrieden. Und am Sonntag wurde es noch einmal richtig voll in der Innenstadt. Fast alle Geschäfte entlang der Langen Straße und auch den Nebenstraßen öffneten die Ladentüren. Sie hatten Überraschungen für die Kunden vorbereitet, die meisten lockten mit Preisnachlässen, in der Regel gab es leckeres Weihnachtsgebäck, einen Glühwein dazu oder andere Spezialitäten. Auch der Nikolaus schaute zwischendurch vorbei. Gegen 15 Uhr schoben sich die Menschen durch die Fußgängerzone, alle Parkplätze - einschließlich der Parkhäuser - waren voll. Bettina Olek von der Boutique &bdquo;Frauenzimmer“, hat ihr Geschäft erst seit zwei Jahren an der Langen Straße, ist aber schon länger in Lübbecke geschäftlich ansässig. Sie bot anlässlich des Verkaufsoffenen alles zum halben Preis, hatte viele Teller mit leckerem Gebäck bereitstehen und Warmhaltegefäße mit heißem Glühwein. Sie wünscht sich mehr gastronomische Angebote in der Innenstadt. &bdquo;Das fördert die Laufkundschaft und wirkt den Leerständen entgegen“, sagt sie im Gespräch mit nw.de. &bdquo;Der Sonntag ist ein Schau-Tag“ &bdquo;Ich wünsche Ihnen einen schönen zweiten Advent“, so begrüßte Britta Goertz vom alt eingesessenen Schuhhaus Meyer jeden Kunden. &bdquo;Diese verkaufsoffenen Sonntage sind einfach zu wertvoll für uns. Wir machen da natürlich immer mit, aus voller Überzeugung.“ Die Menschen seien an diesem Tag entspannter und brächen viel mehr Zeit mit. Das mache auch den Verkäufern deshalb an diesem Tag mehr Spaß. Wenn man beim Schuhhaus am verkaufsoffenen Sonntag ein zweites Paar Schuhe kaufte, bekam man dieses zum halben Preis. Im gesamten Geschäft wird immer wieder in großen Lettern darauf hingewiesen, dass es sich seit 120 Jahren in Lübbecke befindet. &bdquo;Darauf sind wir schon ein bisschen stolz“, sagt Britta Goetz. Lesen Sie auch: Die schönsten Weihnachtsmärkte 2023 im Kreis Minden-Lübbecke - der große Überblick Noch nicht ganz so lange in Lübbecke dabei sind Frank und Agnes Nollmann vom &bdquo;Duften Schuppen“ im westlichen Teil der Langen Straße. Genau seit zweieinhalb Jahren bieten sie hochwertige Geschenkartikel, Frottierwaren und Spielwaren an. Sie können es sich gar nicht vorstellen, dass es Geschäfte gibt, die an einem verkaufsoffenen Sonntag nicht mitmachten. &bdquo;Die Leute haben doch dann viel mehr Zeit und schauen sich die Auslagen an. Später kommen sie dann und holen sich die Sachen. Der Sonntag ist mehr ein Schautag“, sagt das Ehepaar. Sie haben ein weiteres Geschäft in Bad Rothenfelde. Das sei an sieben Tagen die Woche geöffnet. Sie wünschen sich für die Lübbecker Innenstadt mehr gastronomische Angebote. &bdquo;Das hält die Menschen in der Innenstadt.“

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