Keine verlängerte Nachtbeleuchtung in Lübbecke für Blasheimer Markt und Co.

Lübbecke. Soll die Beleuchtung in der Stadt länger an bleiben, wenn Veranstaltungen wie das Schützenfest, das Bierbrunnenfest oder auch der Blasheimer Markt gefeiert werden? Eine Frau, die beim Bierbrunnenfest Thekendienst hatte, empfand Lübbecke um vier Uhr morgens als "finster". Per E-Mail hat sie deshalb längere Leuchtzeiten angeregt. Ihre Begründung: Es sei in letzter Zeit so viel passiert, etwa Überfälle auf Personen. Zudem sei es schwierig, ein Taxi zu bekommen ("Mangelware"). Mit dieser Bürgeranregung befasste sich kürzlich der Hauptausschuss. In den Unterlagen für die Mitglieder machte die Stadtverwaltung ihre Haltung deutlich. Dort hieß es beispielsweise, die genannten Feste und Veranstaltungen würden schon seit einigen Jahren durch eine Straßenbeleuchtung begleitet, die die ganze Nacht in Betrieb sei. Wie sollen Mehrausgaben finanziert werden? Die ausgeleuchteten Bereiche um den Veranstaltungsort herum könnten zwar unterschiedlich großzügig ausfallen. Eine vollständige Ausleuchtung des Stadtgebietes werde bisher allerdings nicht vorgenommen und sei aus energetischen Gründen auch nicht erstrebenswert. "Die Verwaltung empfiehlt daher, der Anregung nicht zu folgen." Zugleich stellte die Verwaltung dem Ausschuss eine Alternative dar: Der Ausschuss könne die Verwaltung beauftragen, ein Beleuchtungskonzept zu erarbeiten, dass das Sicherheitsbedürfnis der Besucherinnen und Besucher von Festen im gesamten Stadtgebiet berücksichtige. Zu dem Konzept gehöre auch die Gegenüberstellung der derzeitigen Kosten und der zu erwartenden Kosten. Das Konzept sei dann dem Bauausschuss zur Beschlussfassung vorzulegen: "Gegebenenfalls ist ein Beschluss zu fassen, wie die Mehrausgaben finanziert werden sollen." Polizei soll ihre Haltung darlegen Erforderlich wird ein solcher Beschluss nicht, denn der Hauptausschuss hat sich bei drei Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen mehrheitlich der Sichtweise der Verwaltung angeschlossen: Die Anregung der Frau wird deshalb nicht aufgegriffen. Zuvor hatte insbesondere die CDU-Fraktion Verständnis für das Anliegen der Frau signalisiert. Klaus-Jürgen Bernotat etwa sprach sich dafür aus, das bestehende Beleuchtungskonzept zu "überarbeiten" und die bereits beleuchteten Gebiete zu "erweitern". Susanne Kresken (CDU) bestätigte, wie schwierig es sei, zu bestimmten Zeiten ein Taxi in Lübbecke zu bekommen und schlug vor, einmal einen Vertreter der Polizei zum Thema Sicherheit und Licht einzuladen. Ist der Effekt bewiesen? Für die WL drückte Dieter Wiegmann Zweifel daran aus, dass mehr Licht für mehr Sicherheit sorgt: "Ist dieser Effekt bewiesen?", während Kathrin Böhning (Grüne) sagte: "Es passiert viel, nicht nur bei Festen, auch an Samstagabenden." Als "gut" bezeichnete Siegfried Gutsche (Grüne) das Beleuchtungssystem. Zudem wolle man "Energie sparen". Andreas Eickmeier (FDP) meinte, auch Zuwegungen zu Parkplätzen sollten ausreichend beleuchtet sein. Für die SPD-Fraktion erinnerte Andreas Schröder an einen Ratsbeschluss vom Januar 2021, bei dem es ebenfalls um eine Bürgeranregung ging: Nächtliche Abschaltung von Schaufensterbeleuchtung und Leuchtreklamen. Alle anwesenden Ratsmitglieder hatten sich damals dagegen ausgesprochen, den Geschäftsleuten "Energiesparen vorzuschreiben", wie Schröder sagte. Als Alternative schlug er vor, sich bei Dunkelheit "eine kleine Taschenlampe einzustecken", da eine vollständige Ausleuchtung ohnehin nicht umzusetzen sei. Diskussionen im ganzen Lübbecker Land Eine andere Argumentationslinie verfolgte Bernd Sasse-Westermann (LK). Man könne natürlich nicht jeden Bürger nach Hause begleiten, aber er halte generell mehr Polizisten für erforderlich. Wenn man sich ansehe, wie wenige Streifenwagen am Samstagabend unterwegs seien, "helfen uns Leuchten auch nicht". Lübbecke ist nicht die einzige Stadt, in der die Politik über die Beleuchtung von Straßen und Plätzen im Zusammenhang mit der Sicherheit der Bürger diskutiert. Auch in allen anderen Städten und Gemeinden im Lübbecker Land wird das Thema kontrovers debattiert. Zum Teil seit Jahren - beispielsweise in Hüllhorst. Auch in der Gemeinde Hüllhorst und weiteren Kommunen im Lübbecker Land gibt es seit Jahren immer wieder politische Initiativen um die Ausleuchtung bestimmter Orte und Straßen - mit unterschiedlichen Ergebnissen.

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