Lübbecke

Die Landfrau des Jahres kommt aus Lübbecke-Stockhausen

Seit 30 Jahren arbeitet Annegret Treseler daran, Alltagskompetenzen in die Mitte der Gesellschaft zu bringen. Sie wirkt bis heute in der Lehrküche mit.

Annegret Treseler (r.) ist Landfrau des Jahres geworden. Petra Bentkämper (l., Präsidentin des deutschen Landfrauenverbandes) würdigte jetzt die Leistung der Landfrau aus Stockhausen. | © Reiner Freese/x21.de

12.07.2022 | 14.07.2022, 09:26

Lübbecke-Stockhausen. Annegret Treseler, Landfrau aus Stockhausen, ist in Fulda als Landfrau des Jahres ausgezeichnet worden. Das teilt Iris Niermeyer, Vorstandssprecherin des Kreislandfrauenverbandes Minden-Lübbecke mit. Seit nunmehr 30 Jahren arbeitet Annegret Treseler nach Angaben der Landfrauenorganisation daran, Alltagskompetenzen in die Mitte der Gesellschaft zu bringen. Sie hat das Projekt „FaBiAn“ (Familien-Bildung-Anno-2003) mit ins Leben gerufen und arbeitet bis heute in der Lehrküche der Landfrauen mit, um hauswirtschaftliche Fertigkeiten zu vermitteln. „Ein besonderes Anliegen ist ihr die Ausbildung zur HauswirtschafterIn, so Iris Niermeyer.“

180 Frauen und zwei Männer haben durch den Qualifizierungslehrgang einen staatlichen Abschluss mit Prüfung vor der Landwirtschaftskammer abgelegt, davon 63 mit Migrationshintergrund. Sie sei Vordenkerin und Umsetzende ihrer Ideen und dabei eine hervorragende Teamarbeiterin. Repräsentation überlasse sie lieber anderen.

Viel Herzblut für Menschen in allen Lebenslagen

„Dem Landfrauenservice und dem Landfrauenverband Minden-Lübbecke war es wichtig, dass endlich die herausragende Arbeit von Annegret Treseler öffentlich gemacht und gewürdigt wird, quasi für ihr Lebenswerk. Vieles von dem Lob, das der Landfrauenverband Minden-Lübbecke und der Landfrauenservice Minden-Lübbecke-Herford erfährt, trägt ihre Handschrift“, betont Iris Niermeyer in einer Mitteilung.

Der Deutsche Landfrauenverband e. V. (dlv) vergibt zum achten Mal die Auszeichnung „Landfrau des Jahres“. In diesem Jahr auf dem Deutschen Landfrauentag in Fulda. Petra Bentkämper, Präsidentin des dlv, ehrte Anke Eden-Jürgens, Annegret Treseler und Marlies Wollschläger. Mit der Auszeichnung wird das außergewöhnlich engagierte Handeln von Landfrauen gewürdigt.

Frauen mit besonderen Ideen

„Außergewöhnliches Landfrauen-Engagement bedeutet für mich, sich mit viel Herzblut für Menschen in allen Lebenslagen einzusetzen und dabei gesellschaftliche Prozesse aktiv mitzugestalten – gerade in Krisenzeiten. Das ist den diesjährigen Landfrauen des Jahres in besonderem Maße gelungen“, lobte Petra Bentkämper.

Eine unabhängige Jury, bestehend aus Brigitte Scherb (ehemalige dlv-Präsidentin), Elisa Manukjan (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft), Katharina Perani (Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt) und Kathrin Muus (ehemalige Bundesvorsitzende der Deutschen Landjugend), kam zu dem Schluss, dass die geehrten Frauen beispielhaft mit besonderen Ideen, Angeboten und Aktivitäten in ihren Regionen vorangegangen sind.

Grundlage für einen Berufsabschluss

Anke Eden-Jürgens, Kreisland Frauenverband Friesland-Wilhelmshaven, hat sich unter anderem als Initiatorin der Projektgruppe „Mammobis 75“ hervorgetan. Mit einem starken Netzwerk rief sie eine Petition ins Leben, welche die Ausweitung der Altersgrenze für Mammografie forderte, die 80.000 Mal unterzeichnet wurde und es bis vor den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages schaffte.

Annegret Treseler vom Kreislandfrauenverband Minden-Lübbecke ist seit über 30 Jahren eine Innovationstreiberin der Landfrauenarbeit. Ein Beispiel für ihren Weitblick sei das nachhaltige Projekt „FabiAn“, das seit 2003 Bildungsangebote rund um hauswirtschaftliche Kenntnisse anbiete und die Grundlage für einen Berufsabschluss darstelle, heißt es in einer Mitteilung.

Vielfältig, erfolgreich und gesellschaftlich relevant

Marlies Wollschläger vom Landfrauen-Bezirksverband Kleve, steht demnach für engagierte Landfrauenarbeit, ganz besonders in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und digitale Medien. So schaffe sie es, das vielfältige Landfrauen-Engagement nach innen und insbesondere nach außen präsent zu halten.

„Die ausgezeichneten Landfrauen zeigten vorbildhaft, wie vielfältig, erfolgreich und gesellschaftlich relevant Landfrauenarbeit sei. Damit seien sie „eine Inspiration für alle engagierten Landfrauen“, bekräftigte Petra Bentkämper.