Unwetter fegen durchs Lübbecker Land - eine Sturm-Bilanz

Lübbecker Land. Gegen 16 Uhr zogen die ersten dunklen Wolken auf. Dann verdichteten sie sich zu einer richtigen Wand. Kurz und heftig tobte Donnerstagnachmittag der erste richtige Gewittersturm in diesem Jahr über dem Lübbecker Land. Er war zwar kurz und heftig, dauerte nur eine gute Stunde, verursachte allerdings doch einige Schäden. Insgesamt 44 Einsätze verzeichnete die Kreisfeuerwehrleitzentrale in Minden. Schwerpunkt war mit 35 Einsätzen das Lübbecker Land. Vor allem umgestürzte Bäume und immer wieder dicke Äste mussten die Feuerwehren vor Ort beseitigen. Auf die neue Unwetterfront, die für die Abendstunden des Freitags vorhergesagt ist, sind alle Feuerwehren im Kreisgebiet schon seit dem Vormittag vorbereitet, sagte heute ein Mindener Feuerwehrsprecher zur ... Hüllhorst Besonders heftig schlug das Unwetter in Hüllhorst zu. In den frühen Abendstunden des Donnerstags verursachte es einen Schaden im Ortsteil Oberbauerschaft. Der Löschzug West der Feuerwehr Hüllhorst wurde alarmiert, weil ein Dachstuhlbrand – vermutlich durch Blitzeinschlag – an der Straße &bdquo;Zur Bockhorst“ in Oberbauerschaft gemeldet war. Bemerkt worden war der Brand gegen 18 Uhr. Als die Hausherrin nach Hause kam, wurde sie bereits von einem Nachbarn erwartet, der den Blitzeinschlag in das Fachwerkhaus vermutet hatte. Als sich die beiden im Gebäude umschauten, bemerkten sie im Obergeschoss unter der Vertäfeln den Brandgeruch. Sie alarmierten daraufhin sofort die Feuerwehr. Beim Eintreffen der Rettungskräfte schlugen bereits Flammen aus dem Dachstuhl. Der Brand war noch auf die Dachhaut beschränkt und konnte durch schnelles Einsetzen eines C-Rohres von außen und Kleinlöschgeräten im Innenbereich sowie später einem weiteren C-Rohr im Innenangriff schnell unter Kontrolle gebracht werden, so die Feuerwehr in ihrer Mitteilung. Zeitweise seien bis zu drei Trupps unter Atemschutz im Gebäude eingesetzt gewesen. Die ebenfalls angeforderte Drehleiter der Feuerwehr Lübbecke konnte aufgrund der sehr beengten Verhältnisse nur eingeschränkt genutzt werden. Im Einsatz waren insgesamt 40 Kräfte der Löschgruppen Hüllhorst, Holsen, Oberbauerschaft und Schnathorst sowie der Einsatzführungsdienst unter Leitung von Michael Möller. Zur Brandbekämpfung musste die Feuerwehr aus den Hydranten der Oberbauerschafter Straße Wasser entnehmen. Die Polizei sperrte deshalb die Straße für rund anderthalb Stunden. Nach rund zwei Stunden war das Feuer dann gelöscht. Der Sachschaden wurde zunächst auf eine hohe fünfstellige Summe taxiert. Zur genauen Schadenshöhe konnten gestern allerdings noch keine Angaben gemacht werden, so die Polizei. Wie Feuerwehrchef Stefan Mehnert sagte, sei das Haus trotz des Brandschadens zum Teil noch bewohnbar. Durch das effektive Eingreifen der Feuerwehr blieb der Brand weitgehend auf den oberen Teil des Fachwerkgebäudes beschränkt. Pr. Oldendorf In Börninghausen-Eininghausen waren nach dem Gewitter am späten Donnerstagnachmittag mehrere Haushalte ohne Festnetzanschluss. Die Ursache war ein beschädigtes Kabel an der Eggetaler Straße in Höhe der Straße Zum Schürenbrink. Mitarbeiter der Telekom hatten diese am Freitagmorgen nach aufwendigen Messungen an verschiedenen Standorten festgestellt. Einige Haushalte seien auf eine andere Leitung umgeschaltet worden, so dass der Zugang zu Festnetz und Internet wieder gegeben war. Lübbecke Wenige Einsätze verzeichnete die Lübbecker Feuerwehr. Stadtbrandmeister Mario Bringewatt sprach von einigen Bäumen und Ästen, die beseitigt werden mussten.Was de neue Unwetterfront angeht, so sehe man in ständigem Kontakt mit dem Meteorologen Friedrich Föst aus Lübbecke. &bdquo;Die Motorsägen stehen bereit, auch die Tauchpumpen.“ Man habe in Hüllhorst mit der Drehleiter ausgeholfen, so der Stadtbrandmeister. Espelkamp Wenige Einsätze vermeldete für den Donnerstagabend auch Michelle Hohmeier von der Espelkamper Feuerwehr. Der Löschzug Mitte habe Bereitschaft für den Freitagabend. &bdquo;Falls da was kommt“, sagt die Pressesprecherin. Rahden Acht Bäume seien umgefallen und viele Äste hätten beseitigt werden müssen, das ist die Bilanz von Rahdens Feuerwehrchef Mark Ruhnau. Es sei &bdquo;bei weitem nicht das eingetroffen, was angekündigt wurde“, so Ruhnau. In den späten Nachmittagsstunden des Donnerstags ist eine Autofahrerin (52) auf der Rahdener Straße im Bereich der Einmündung Neuenbaumer Weg durch einen Zusammenstoß mit einem Pkw-Anhänger verletzt worden. In Hille ereignete sich ein Unfall, an dem eine Frau aus Rahden beteiligt war. Gegen 16.40 Uhr hat sie mit einem Audi die Straße in Richtung der L 770 befahren, als ihr ein mit fünf Personen besetzter VW mit einem Anhänger mit Planenaufbau entgegenkam. Dessen Fahrerin (51) aus dem Landkreis Diepholz hatte ihren Wagen in Richtung Hille gesteuert, als eine Windböe den Hänger erfasste und auf die Gegenfahrbahn schleuderte. Dort kam es zur Kollision mit dem Audi. Hierbei erlitt die 52-Jährige Verletzungen, die zunächst an der Unfallstelle durch Rettungskräfte, darunter ein Notarzt, medizinisch behandelt wurden. Anschließend wurde die 52-Jährige ins Rahdener Krankenhaus gebracht. Die VW-Fahrerin sowie ihre vier Beifahrer kamen mit dem Schrecken davon und blieben unverletzt. Der nicht fahrbereite Audi wurde abgeschleppt. Das sagt der Meteorologe Wetterforscher Friedrich Föst findet es nicht ungewöhnlich , dass es &bdquo;jetzt so warm ist“. Es sei &bdquo;alles &bdquo;um einige Wochen zu früh“. Es sei halt &bdquo;Hochsommer im Frühling“ und dazu gehörten auch &bdquo;diese Gewitterlagen mit Warmlufteinbrüchen“. Man sollte die &bdquo;Kirche im Dorf lassen“, an der jetzigen Wetterlage gebe es &bdquo;nichts Außergewöhnliches“ festzustellen. Er macht sich vielmehr Sorgen wegen der Trockenheit, die seit 2018 anhalte. &bdquo;Diese Starkregenereignisse, die wir jetzt erwarten, können daran leider nichts ändern, weil der Regen kaum dem Grundwasser zugute kommt“.

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