So lief der Verkaufsoffene Sonntag

Lübbecke. Trotz der Schwierigkeit mit 2 G – der verkaufsoffene Sonntag bleibt für viele Einzelhändler ein wichtiger Umsatzbringer. &bdquo;Jeder Tag, an dem das Geschäft offen ist, ist ein guter Tag“, bringt es der Teamleiter im Modehaus Böckmann, Daniel Weiß-Wiechmann, auf den Punkt. Die Innenstadt Lübbeckes ist an diesem letzten Tag des Weihnachtsmarktes noch einmal richtig voll. Gucken, anprobieren, kaufen – das ist der Dreiklang, der sowohl Lübbecker als auch Ortsfremde in die Läden lockt. &bdquo;Wer weiß, wie lange es noch geht“, mutmaßt das Ehepaar Röbke, das aus Herford angereist ist. &bdquo;Wir müssen noch viele Geschenke besorgen und wollen nachher nicht hetzen müssen“, sagt sie. Mit den überall exekutierten 2-G-Regeln haben die beiden kein Problem, im Gegenteil: &bdquo;Man fühlt sich viel sicherer so.“ Dass sie im Modehaus Böckmann den Impfpass vorzeigen müssen, macht Hiltrud Röbke nichts aus: &bdquo;Wenn das überall so gut kontrolliert würde, hätten wir vielleicht keine Pandemie mehr.“ Bei Böckmann wird nichts dem Zufall überlassen Tatsächlich wird im Modehaus Böckmann nichts dem Zufall überlassen. Eine extra für diese Arbeit abgestellte Mitarbeiterin kontrolliert jeden Kunden. Stress habe es bisher nicht gegeben. &bdquo;Wir sind seit Freitag mit 2 G befasst, mussten aber erst fünf Leute wegen unvollständiger Dokumente wegschicken“, sagt Daniel Weiß-Wiechmann, der als Teamleiter für das Modehaus arbeitet. Die Kunden seien sehr entspannt und würden die Regeln voll akzeptieren. "Keine Probleme mit der Durchsetzung der 2-G-Regel" Weiß-Wiechmann weiter: &bdquo;Die Leute freuen sich, dass sie die Möglichkeit haben, einzukaufen. Und unsere Mitarbeiter freuen sich, dass sie die Kunden beraten können.“ Wichtig sei vor allem, dass das Geschäft offen bleibe, &bdquo;denn sonst verlieren wir unsere Kundschaft an den Onlinehandel“. Der Umsatz sei zwar nicht so hoch wie vor der Pandemie, aber immer noch gut, berichtet der Teamleiter. Natürlich seien die Läden vor zwei Jahren voller gewesen, für die Kunden sei es aber wesentlich angenehmer, wenn sich weniger Menschen im Laden aufhalten: &bdquo;Dann ist das Einkaufen für alle entspannter.“ "Die Leute ziehen gut mit und sind vorbereitet" Ganz ähnliche Erfahrungen wie Daniel Weiß-Wiechmann hat auch Dennis Gilbert von &bdquo;Foto Pescht“ gemacht. &bdquo;Wir hatten bisher keine Probleme mit der Durchsetzung von 2 G, die Leute ziehen gut mit und sind vorbereitet.“ Weihnachtsmarkt und verkaufsoffener Sonntag gemeinsam zu veranstalten findet Gilbert richtig: &bdquo;Wir haben den verkaufsoffenen Sonntag einstimmig im Stadtmarketing beschlossen, zwar mit Bauchschmerzen, aber: letztendlich ist der verkaufsoffene Sonntag für viele Einzelhändler ein sehr wichtiger Faktor.“ Viele hätten ihm zwar gesagt, wie kannst du nur öffnen, aber von einem Superspreader-Event im Einzelhandel habe er bisher noch nichts gehört. Für ihn selbst sei der Verkaufsoffene zwar &bdquo;umsatzmäßig in Ordnung“ und dass er sich daran beteilige &bdquo;selbstverständlich“. Lübbecke würde immer unattraktiver werden, wenn sich nur wenige Händler an der Veranstaltung beteiligen würden: &bdquo;Das wäre für die Stadt, die sich ja im Wettbewerb mit anderen Städten befindet, sehr schlecht.“ Natürlich habe man im Vorfeld bei Lübbecke Marketing auch &bdquo;Bauschmerzen“ gehabt, letztendlich hätten aber alle zugestimmt, führt Gilbert aus."Heute sind ganz andere Kundenkreise unterwegs" Solidarisch mit den anderen Geschäftsleuten zeigt sich auch Kai-Uwe Krämer vom &bdquo;Farbenhaus Krämer“. Obwohl sich die Teilnahme für ihn umsatzmäßig kaum auszahlt, macht er seit vielen Jahren mit. Sein Credo: &bdquo;Man kann doch an diesem Tag nicht einfach zumachen, so dass irgendwann nur noch jedes zweite oder dritte Geschäft offen ist.“ Dass am Sonntag bei ihm wenig verkauft werde, heiße ja nicht, dass die Kunden nicht schauten und vielleicht auch wiederkämen: &bdquo;Heute sind ganz andere Kundenkreise unterwegs, Berufstätige, die mit ihren Familien kommen oder auch Leute von auswärts.“ Am Sonntag hätten eben alle Zeit, zu bummeln und zu gucken.Für Helga und Stefan Bürger vom gleichnamigen Lederwarengeschäft stellt sich die Lage ähnlich dar: &bdquo;Der Umsatz ist in Ordnung, wir haben auch viele, die später noch einmal wiederkommen.“ An der Veranstaltung beteiligt sich das Geschäft vor allem, &bdquo;weil es sich so gehört“, das sei ja auch Werbung für die Stadt. Wie sich die 2-G-Regel auswirkt, kann Bürger noch nicht sagen. Mit den verpflichtenden Tests hat er aber keine guten Erfahrungen gemacht. &bdquo;Damals kam kaum noch einer zu uns in den Laden, da wäre mir ein allgemeiner Lockdown lieber .“ "Ein kleiner Lichtblick und Anlaufpunkt für Auswärtige" Ein positives Fazit zieht Peter Schmüser von Lübbecke Marketing: &bdquo;Der verkaufsoffene Sonntag war zusammen mit dem Weihnachtsmarkt ein kleiner Lichtblick und ein Anlaufpunkt auch für viele Auswärtige.“ Die Stadt sei gut gefüllt gewesen, &bdquo;aber nicht proppenvoll, wie man es in dieser Zeit auch nicht haben will“.

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