Der Mann für die Offensive: Wofür Frank Schäffler von der FDP steht

Kreis Minden-Lübbecke. Beim FC-Bundestag hat er inzwischen sein 100. Pflichtspiel absolviert. Er kickt im offensiven Mittelfeld. &bdquo;Das ist wie in der Politik", sagt Frank Schäffler, Kandidat der Liberalen für den Bundestagswahlkreis Minden-Lübbecke 134. Beide Begriffe, die bürgerlich-liberale Mitte und auch das Offensive passen auf den 52-jährigen humorvollen Vollblutpolitiker wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Offensiv vertritt er seine Meinung, mit der er auch in der eigenen Partei nicht immer auf Gegenliebe trifft. Wie seinerzeit bei der Einführung des Euro, was ihm den Namen &bdquo;Euro-Rebell" eintrug. Kritik übt er auch an der Corona-Politik der amtierenden großen Koalition: &bdquo;Wir müssen die ,epidemische Lage von nationaler Tragweite’ aufheben", sagt er jetzt im Gespräch mit nw.de und lässt die Begründung gleich folgen: &bdquo;Alle Grundrechtseingriffe, die wir jetzt erleben, erfolgen auf genau dieser Grundlage, wie es im Infektionsschutzgesetz festgelegt ist." In der Politik ist er ein alter Hase Schäffler ist ein alter Hase in der Politik und kann so schnell niemandem etwas vormachen. Er schwimmt dabei gerne gegen den Strom, wie seine Entscheidungen in der Vergangenheit deutlich machten. So sagte er ja zu Twitter und nein zum Tunnel durch den Jakobsberg in Porta Westfalica. Auch beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur ist Frank Schäffler mehr auf der Seite der Wirtschaft und befürwortete den Ausbau der A 30. Dies gilt auch für den Erhalt des ICE-Haltes in Minden. &bdquo;Der muss unbedingt bleiben, denn ansonsten ist nicht nur Minden, sondern unsere ganze Region vom überörtlichen Verkehrsfluss abgeschnitten. Das geht überhaupt nicht." Folgerichtig ist in diesem Zusammenhang auch seine Antwort zum Thema Vorbilder: &bdquo;Das sind mutige Persönlichkeiten, die gegen den jeweiligen Zeitgeist wirtschaftliche und gesellschaftliche Änderungen durchgesetzt haben." Ob er damit wohl auch sich selbst meint? Dort zu Hause, wo Menschen etwas bewegen können Schäffler ist überall da zu Hause, wo Menschen etwas bewegen können und wollen. Wie auch in Rahden beim Fensterbau-Unternehmen Kolkhorst. Ein typisches mittelständisches Unternehmen, dem Schäfflers ungeteilte Aufmerksamkeit gilt. Mit Horst-Dieter Kolkhorst verbindet ihn sehr viel. Vor allem auch der sehnliche Wunsch nach Bürokratie-Abbau sowohl auf örtlicher, auf Bundes- und auch EU-Ebene. Gern hört sich der Liberale die Probleme an, die einen Unternehmer wie Kolkhorst heutzutage plagen. Hinzu kommen aktuelle Erschwernisse wie die unterbrochenen Lieferketten und die immer größer werdenden Probleme, an die notwendigen Rohstoffe zu gelangen. &bdquo;Oftmals wird es unseren Unternehmen auch jenseits von Corona viel zu schwer gemacht", schimpft Frank Schäffler und fordert von einer neuen Bundesregierung hier unbedingte Änderungen ein. Erhalt der ICE-Trasse für die Region ein wichtiges Anliegen Damit sind wir neben dem seiner Meinung nach &bdquo;dringenden Bürokratieabbau" vor allem auch wieder bei einer Verbesserung der Infrastruktur. Der bereits genannte Erhalt der ICE-Trasse für die Region ist dabei von genau großer Bedeutung wie auch der Ausbau der A 30 und der Erhalt des Airports Paderborn/Lippstadt. Schäffler setzt sich für einen Bahn-Dialog mit Initiativen und Bürgern ein. Die Bundestagswahl gebe hier eine Richtungsentscheidung vor, so seine Meinung. Dort müssten die großen Unternehmen in der Region mit am Tisch sitzen, wenn es um die Zukunft des OWL-Flughafens geht, so Schäffler. Dies sei für die Infrastruktur von OWL von sehr großer Bedeutung. Große Defizite sieht er in der digitalen Versorgung Deutschlands und in der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Viel zu spät sei es, dass die 12- bis 18-jährigen Schüler und Auszubildenden erst ab September geimpft werden konnten. Die alten Inzidenzwerte seien jetzt nicht mehr zu gebrauchen, nachdem jetzt eine so hohe Impfrate erreicht worden sei. Auch das Robert-Koch-Institut wisse anscheinend im Moment nicht mehr weiter, welche Werte zugrunde gelegt werden müssen. &bdquo;Wir haben es hier mit einem Organisations-Versagen des Staates zu tun", so Schäffler. Die Corona-Pandemie habe deutlich gezeigt, dass &bdquo;viele Bereiche in unserem Staat nicht mehr funktionieren. Wir brauchen dringend Reformen in der Verwaltung", wird Schäffler deutlich und bezeichnet die IT-Ausstattung insgesamt als &bdquo;hinterwäldlerisch". "Menschen müssen ihre Freiheitsrechte bald zurückbekommen" &bdquo;Bleistift und Faxgerät sind häufig in der öffentlichen Verwaltung noch sehr gebräuchlich." Dies sei ein Skandal und erschreckend zugleich. Schäffler: &bdquo;Wir sollten uns dann mal im Ausland umschauen, wie dort mit der Krise umgegangen wird und daraus unsere Lehren ziehen."Schäffler appelliert an die Verantwortlichen, den Menschen ihre Freiheits- und Bürgerrechte sobald als möglich zurück zu geben. Jeder müsse für sich selbst verantwortlich mit der Pandemie umgehen, das könne der Staat nicht für ihn übernehmen: &bdquo;Wir müssen unser normales Leben bald wieder leben können."

Meistgelesen