Erster Tedi-Markt: Neuer Mieter folgt auf Sport Soja

Lübbecke. Im Februar wurde bekannt, dass Intersport Soja nach 45 Jahren den Standort am Markt in Lübbecke schließen wird. Edda und Hans-Jürgen Soja hatten lange versucht einen Nachfolger für das Sport-Fachgeschäft zu finden, doch es tat sich nichts. Wegen der Kündigungsfrist hatte das Ehepaar bereits vergangenes Jahr den Vertrag für die Geschäftsräume, Am Markt 16, gekündigt, Zum 31. März diesen Jahres mussten die Räume leer sein. Das werden sie aber nicht lange bleiben, denn ein neues Geschäft will einziehen: ein Tedi-Markt. Davon hat Edda Soja auch schon gehört. Zusammen mit ihrem Mann Hans-Jürgen und zwei Mitarbeiterinnen bedient sie &bdquo;nach anstrengenden Umzugstagen" seit Dienstag nach Ostern die Sport-Soja-Kunden in Nettelstedt – in einem Teil des insgesamt weitaus größeren ehemaligen Modetreffs an der B 65, den Geschäftsführer Arno Oldemeier im Mai vergangenen Jahres coronabedingt schließen musste. Kommt ein harter Lockdown? Trotz des vorgeschriebenen Corona-Schnelltests sei die Kundennachfrage am neuen Standort &bdquo;bis jetzt ganz gut", sagt Edda Soja. Bis zu zehn Personen dürften sich gleichzeitig in dem 500 Quadratmeter umfassenden Verkaufsraum aufhalten, der im Wesentlichen das gleiche Sortiment umfasse wie am alten Standort, wo aktuell Handwerker in den leerstehenden Geschäftsräumen aktiv sind. Der Mietvertrag mit Oldemeier sei schon vor Beginn des Räumungsverkaufs am Markt in Lübbecke &bdquo;in trockenen Tüchern" gewesen, so Edda Soja, die aktuell vor allem eine Frage umtreibt: Wie lange dürfen die Geschäfte noch öffnen? So wie sie die Nachrichten verfolge, müsse man jederzeit mit einem harten Lockdown rechnen. Diese &bdquo;Unsicherheit", sagt sie, sei im Moment für sie und ihren Mann das schwierigste. Fünf Tedi-Standorte im Kreisgebiet Saranda Lazraj von der Pressestelle der Tedi GmbH und Co. KG hat auf NW-Anfrage bestätigt, dass Tedi eine neue Filiale in Lübbecke mit einer Verkaufsfläche von 770 Quadratmetern an der früheren Sport-Soja-Adresse eröffnen wird. Nach Minden, Bad Oeynhausen, Rahden und Espelkamp wäre der Discounter dann an fünf Orten im Kreis Minden-Lübbecke vertreten. Lübbecke sei ein attraktives Handelsumfeld, sagt Saranda Lazraj. &bdquo;Aufgrund der allgemein großen Nachfrage nach unserem vielfältigen Sortiment freuen wir uns, den ersten Standort in Lübbecke eröffnen zu dürfen", so die Pressebeauftragte. Folglich biete der Markt eine breite Auswahl, die überrasche: &bdquo;Egal, ob Dekoration, Haushalt, Schreibwaren oder Bastelartikel – hier findet man alles unter einem Dach." Zehn Prozent über durchschnittlicher Filialgröße Für den vor dem Lockdown verhandelten neuen Standort in Lübbecke könne aktuell allerdings kein genaues Neueröffnungsdatum mitgeteilt werden, heißt es weiter. In Rahden hatte sich im September 2017 ein Tedi-Markt an der Stein Straße 11 niedergelassen. Damit waren leer stehende Räume, die es nach dem Umzug der Rossmann-Filiale gab, wieder genutzt worden. Die Geschäftsfläche in Rahden beträgt 440 Quadratmeter und lag damit bereits zehn Prozent über der durchschnittlichen Tedi-Filialgröße von 400 Quadratmetern. Der Standort in Lübbecke liegt mit 770 Quadratmetern noch einiges darüber. »Seid froh, dass überhaupt ein Laden eröffnet« Dass Tedi nach Lübbecke kommen will, hat sich inzwischen in der Facebook-Gruppe &bdquo;Lübbecke interessiert mich" gerüchteweise herumgesprochen. Dort ruft der Discounter allerdings unterschiedliche Reaktionen hervor. So schreibt eine Nutzerin: &bdquo;Ich freue mich. Kein Leerstand und keine Bäckerei oder Handyladen", davon habe die Stadt schon genug. Sie freue sich auf die &bdquo;tollen Bastelsachen". Ein anderes Mitglied meint: &bdquo;Seid doch froh, dass überhaupt ein Laden in Lübbecke eröffnet, wo so viele Läden da eh schon leer stehen." Ein anderer Nutzer merkt dagegen ironisch an: &bdquo;Braucht Lübbecke unbedingt." Und ein weiterer schreibt: &bdquo;Noch mehr China-Schrott." Viele Filialen modernisiert und umgebaut Tedi wurde ursprünglich von der Tengelmann-Gruppe mit der Idee ins Leben gerufen, das Konzept der Ein-Dollar-Läden auch in Deutschland anzubieten. Waren des täglichen Bedarfs werden dabei für wenige Euro angeboten. 2004 wurde die erste Tedi-Filiale in Deutschland gegründet. Im Mai 2010 konnte bereits die 1.000. Filiale im ostfriesischen Moordorf eröffnet werden. 2012 erfolgte die Expansion ins europäische Ausland. Die Discounter-Kette beschäftigt heute mehr als 21.000 Mitarbeitende und ist in neun europäischen Ländern vertreten. Das Filialnetz mit rund 2.400 Standorten wird kontinuierlich ausgeweitet. Aber es gibt auch Ausnahmen: Der Non-Food-Händler schließt laut einem Bericht des Mindener Tageblatts eine Filiale in Minden, weil diese nicht mehr den Anforderungen an das aktuelle Konzept entspreche. Die zweite Filiale in Minden bleibt. Seit 2014 wurden Schritt für Schritt viele Filialen modernisiert und umgebaut, heißt es auf der Unternehmenshomepage. Ab dem 1. Mai 2021 ist die H. H. Holding alleiniger Gesellschafter von Tedi.

Meistgelesen