Wie der Wahltag im Lübbecker Land verlief

Lübbecker Land.Gleich vier Stimmzettel mussten ausgefüllt werden – für die Wahl des Landrats, des Bürgermeisters, der Kreistags- und Ratsmitglieder. Dabei musste alles unter Coronabedingungen ablaufen. Das heißt: Mund-Nasen-Bedeckung tragen, Abstand halten und, wenn möglich, einen eigenen Kugelschreiber mitbringen. In allen Wahllokalen im Altkreis Lübbecke waren Helferinnen und Helfer damit beschäftigt, dass an diesem Wahlsonntag alles glatt laufen sollte. Allerdings waren sie durch eine Plexiglasscheibe von den Wählern getrennt – Corona eben. Eine von ihnen ist Sabine Sieckmann aus Börninghausen. Seit 20 Jahren ist sie regelmäßig Wahlhelferin – aus Überzeugung. &bdquo;Man trifft alte Bekannte aus dem Dorf, denen man manchmal Jahre lang nicht begegnet ist. Ich freue mich über das Wiedersehen", sagt Sieckmann, die von einer Nachbarin vor 20 Jahren überzeugt wurde, ehrenamtlich als Wahlhelferin tätig zu werden. Besonders um die Mittagszeit war viel los im Wahllokal Börninghausen West. Dennoch: Auch hier nahm der Trend zur Briefwahl zu. "Trotz neuem Wahllokal haben sich alle zurechtgefunden" Ein Blick nach Espelkamp. Hier im neuen Wahllokal &bdquo;Baubetriebshof" an der Feuerwache lief alles nach Plan, erklärte Wahlvorsteherin Petra Dax. "Trotz neuem Wahllokal haben sich alle zurechtgefunden. Zwar hatten wir einen schleppenden Anfang, jetzt ist aber gut was los", erklärt die Wahlvorsteherin gegen 13 Uhr. Mit 66 Briefwählern von insgesamt 1.025 Wahlberechtigten im Wahlbezirk sind es im Vergleich zu den anderen Kommunen nur wenig. So sollten umso mehr persönlich zur Wahl kommen. Zwischenzeitlich bildeten sich kleine Schlangen vor dem Eingang des Wahllokals. Während in Stockhhausen bei der Europawahl 2019 das Motto &bdquo;Stockhausen für Europa" lautete und das Ziel verfolgt wurde, eine über 80-prozentige Wahlbeteiligung zu erreichen, verliefen die Kommunalwahlen Corona-bedingt ohne eine solch große Aktion ab. Dennoch: Bereits bis 15 Uhr gaben mehr als 50 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, erklärt die stellvertretende Wahlleiterin Ingrid Käs. &bdquo;Wir sind sehr zufrieden, die Wähler kommen alle mit Maske und verhalten sich entsprechend den Corona-Bedingungen", sagt sie. Vielleicht sei ja ein wenig Euphorie vom vergangenen Herbst hängen geblieben, auch wenn damals die angepeilte Wahlbeteiligung nicht ganz erreicht werden konnte. Insgesamt 108 Bürger beantragten hier die Briefwahl – bei 586 Wahlberechtigten in dem Ort ein großer Anteil. Bis 15 Uhr gaben 206 Wahlberechtigte ihre Stimme persönlich im Wahllokal in Stockhausen ab. Wahlhelfer mit Maske und hinter Plexiglas – das war auch für den Wahlvorstand im Stemweder Stimmbezirk Sundern/Levern eine neue Erfahrung. &bdquo;Aber es ist erträglich", merkte Wahlvorstand Karl-Ernst Vorbröker an. Immer nur zwei Wähler durften gleichzeitig den Wahlraum in der Grundschule Levern betreten. Hektik gibt es vor allem beim Zählen der Stimmen Durch diese Zugangsbegrenzung sei es entspannter, meinte Vorbröker. &bdquo;Arbeitsmäßig ist das gut zu schaffen." Hektik gebe es beim Zählen, &bdquo;das ist sehr viel Arbeit." Es müssten ja auch zusätzlich die Briefwahlunterlagen ausgezählt werden. In Rahden war der Bahnhof erstmals das Wahllokal für Bürger aus dem Stimmbezirk Rahden-Stelle. Die waren sonst immer zum Wählen in den Ulmenhof gegangen, aber das Traditionsgasthaus gibt es bekanntlich nicht mehr. Das sei schon schade, trauerte Wahlhelferin Annette Hesse diesen Zeiten etwas nach. Aber so sei halt der Lauf der Dinge. Zentral liege der Bahnhof ja auch und, ja, schön sei es hier auch. Wahlvorstand Christoph Flieder prüfte derweil die Benachrichtigungen der Wähler. Ganz entspannt. Vorkommnisse habe es nicht gegeben und auch keine Masken-Verweigerer. Bratwurst, Brezeln und Popcorn in Büttendorf Mit einer ganz besonderen Aktion wollte die Dorfgemeinschaft Büttendorf die Bürger zum Wählen motivieren. Bratwurst, Brezeln und Popcorn, Kaltgetränke und eine Fußball-Dart Scheibe gab es für die Wähler am Wahllokal &bdquo;Grundschule". Offensichtlich mit Erfolg: In Büttendorf lag die Wahlbeteiligung um 13,25 Prozentpunkte höher als zur Kommunalwahl 2014. &bdquo;Wir sind wirklich überrascht, aber auch sehr glücklich, dass so viele Menschen hierher gekommen sind", erklärt Marco Knefelkamp, stellvertretender Vorsitzender der Dorfgemeinschaft. In Abstimmung mit dem Hüllhorster Ordnungsamt wurde ein Hygienekonzept mit &bdquo;größtmöglicher Sorgfalt" aufgestellt. Auch hier hätten sich alle an die Regeln gehalten.

Meistgelesen