Lübbecker Land

So landet der Müll in der richtigen Tonne

Wertstoffe: Richtig zu sortieren ist nicht immer einfach, denn viele Spezialfälle verkomplizieren die Mülltrennung. Die NW klärt gemeinsam mit der Verbraucherzentrale Minden auf

Müllsortierung: Pina Rennegabe von der Verbraucherzentrale Minden-Lübbecke zeigt, wie welcher Müll zu entsorgen ist. Die alte kaputte Socke gehört in den Restmüll. | © Teresa Kröger

Teresa Kröger
12.04.2019 | 12.04.2019, 16:00

Lübbecker Land. Immer wieder gibt es den Moment, wo man etwas vorschriftsmäßig entsorgen möchte, und sich einfach fragt: "In welche Mülltonne kommt das denn nun hinein?" Ein Beispiel dafür ist das Käsepapier. Eine Seite besteht aus Plastik, eine aus Papier. Kommt das nun in den gelben Sack oder in das Altpapier oder geht beides? Die richtige Antwort wäre in diesem Fall: Die Materialien sollten voneinander getrennt und gesondert entsorgt werden - in den gelben Sack und in das Altpapier.

Ein weiteres Beispiel: ein Pizzakarton. Der gehört logischerweise ins Altpapier, oder? Falsch. Sollten noch Essensreste an dem Karton kleben, dann gehört er nicht ins Altpapier, sondern er sollte im Restmüll landen.

Doch zunächst einmal zurück zu den Grundkenntnissen des Mülltrennens. Sortiert wird in den gelben Sack, die Biotonne, den Restmüll und die Glascontainer. So einfach, so gut. Nur, was kommt jetzt wohin?

In die Biotonne kommen nicht nur "Bio"-Produkte

Fangen wir mit der Biotonne an. Dorthin kommen nicht nur "Bio"-Produkte, sondern alle Abfälle, die kompostierbar sind, also Obst- und Gemüseabfälle. Pina Renngabe von der Verbraucherzentrale Minden hat noch einen Tipp für den Biomüll. Am besten eignet sich ein kleiner Behälter, in dem man die Abfälle in der Küche sammelt und der dann in die Biotonne ausgeleert wird. "Eine biologisch abbaubare Plastiktüte ist nicht besser für die Umwelt, denn sie wird später als Störfaktor im Entsorgungszentrum aussortiert", warnt Rennegabe.

Oftmals gehört der gelbe Sack zu den großen Mysterien des Mülltrennens. Muss ich einen Joghurtbecher noch ausspülen oder reicht es, ihn nur auszulöffeln? Darf noch etwas Milch in der Verpackung sein? Es reicht, wenn die Verpackungsmaterialien löffelrein oder, wie im Fall der Milch, leer sind. Essensreste gehören nicht in den gelben Sack. Zur Auffrischung noch einmal ein Merksatz der Expertin: "Alle Verpackungen bis auf Papier und Glas gehören in den gelben Sack", sagt Rinngabe. Also auch jegliche Verpackungen von Keksen oder ähnlichem.

Auch die Entsorgung von Gläsern ist nicht immer so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint. Einerseits hält sich der Mythos, dass so oder so alles am Ende vermischt wird. Glas wird nämlich nach Farben getrennt, grün, weiß und braun. An diesem Gerücht ist absolut nichts dran, wie die Expertin weiß: "Es wird nicht alles gemischt. Der LKW, der die Container entleert, hat verschiedene Fächer für die verschiedenen Farben. Es sieht teilweise nur so aus, als ob alles Altglas in einen Sammelbehälter gelangt. Jedoch stimmt das definitiv nicht", räumt die Expertin der Verbraucherzentrale mit Vorurteilen auf.

In welchen Container die blaue Flasche gehört

Und wohin kommt nun die blaue Glasflasche? In den weißen Container ganz offensichtlich nicht. Dann grün oder braun? Sie gehört in den grünen Container, da dieser laut Auskunft der Verbraucherzentrale andersfarbiges Glas am besten verträgt. Alle Fenstergläser dagegen oder die guten Kristallgläser, die lange unbenutzt im Küchenschrank standen, gehören überhaupt nicht in den Glascontainer sondern in den Restmüll.

In den Restmüll darf alles, was nicht in die anderen Bereiche passt. Dazu zählen zum Beispiel Essensreste - aber auch Kassenbons. Kassenbons bestehen aus einem bestimmten Thermopapier und gehören, so die Verbraucherzentrale, in den Restmüll.

Und was ist mit Videokassetten, die man vielleicht beim Aussortieren findet, obwohl schon längst kein Abspielgerät im Haushalt mehr vorhanden ist - wie werden sie entsorgt? Ist das vielleicht Elektroschrott? Oder sogar gelber Sack? Nein, sie gehören in den Restmüll. Wenn diese alten Schätzchen falsch einsortiert werden, sorgen gerade sie oft für massive Probleme bei der Entsorgung.

Einen entscheidenden Tipp hat Pia Rennegabe aus der Verbraucherzentrale noch parat: "Bevor etwas gekauft wird, sollte man sich fragen, ob man das wirklich braucht. Denn die Abfallvermeidung ist auch ein wichtiger Punkt".