Große Umbaumaßnahmen am Lübbecker Krankenhaus

Lübbecke. Die grün gefliesten Operationssäle sind leer geräumt, die großen Lampen hängen noch von der Decke, die beigefarbenen Telefone stehen noch an ihrem Platz: Es ist wie eine "Operation am offenen Herzen", wie Christine Fuchs, Geschäftsführerin des Krankenhauses Lübbecke-Rahden sagt. Die Mühlenkreiskliniken sanieren die Zentrale Notaufnahme im Krankenhaus Lübbecke von Grund auf. Die Baumaßnahmen erfolgen im laufenden Betrieb in vier Bauabschnitten. Rund 4,2 Millionen Euro werden investiert. Einschränkungen soll es während der rund zweijährigen Bauphase nicht geben, wird betont. Modernere Notaufnahme soll eine schnellere Versorgung ermöglichen Das Herzstück des Krankenhauses wird größer, moderner und vor allem an die erforderlichen Abläufe angepasst: Saniert und komplett umgestaltet wird eine Fläche von 1.000 Quadratmetern. Dafür wird der Bereich, dessen Bausubstanz aus dem Jahr 1985 stammt, in den Rohbauzustand zurückversetzt. Insgesamt werden 58 Räume neu gestaltet, darunter ein OP, ein Aufwachraum, elf Behandlungsräume (derzeit fünf) sowie ein Schockraum. Dazu Patientenwartebereiche, die Halle für Rettungswagen sowie Personalzimmer. Die Anforderungen an eine moderne Notaufnahme hätten sich seit den 80er-Jahren stark verändert, sagt Brigitte Lehning, Direktorin des Instituts für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin. Durch die Maßnahme würden Abläufe vereinfacht, man könne besser auf die Patienten eingehen, eine schnellere Versorgung sei angesichts der jährlich steigenden Patientenzahlen möglich. "Wir werden viel flexibler." Immer mehr Patienten gehen in die Notaufnahme Denn nicht nur die Bausubstanz ist veraltet, auch herrscht - wie in anderen Krankenhäusern im Mühlenkreis - große Platznot. So gab es im vergangenen Jahr in der Zentralen Notaufnahme 24.000 Patientenkontakte, im Jahr zuvor waren es 1.000 weniger. Zum einen könnten Arztpraxen immer weniger Menschen außerhalb der Standardzeiten versorgen, zum anderen kämen die Patienten immer häufiger mit Bagatellen in die Notaufnahme, sie würden nicht über Nacht oder Wochenende warten, erklärt Bernd Hillrichs, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie. "Sie wissen einfach, wir sind 24 Stunden hier." In der Zentralen Notaufnahme landen somit Menschen mit umgeknicktem Fuß bis hin zum schwer verletzten Unfallopfer. Die Arbeiten zum ersten Bauabschnitt haben bereits im Dezember angefangen. Da wurden die alten grün gefliesten Operationssäle außer Betrieb genommen, das Baugerüst aufgestellt. Am Montag starten die Abbrucharbeiten. "Der erste Abschnitt umfasst 505 Quadratmeter", sagt Architekt Klaus Budde. So wird die Notaufnahme erweitert Das sind 60 Prozent der Gesamtbaumaßnahme und betreffe vor allem die nicht öffentlichen Bereiche. Der Patient merke davon so gut wie gar nichts. In einem Jahr sollen vier Behandlungszimmer, ein neuer Operationssaal und ein Aufwachraum mit sechs Liege- und Überwachungsplätzen entstehen. Der OP soll multifunktional sein und auch für dringende operative Notfälle aus der Notaufnahme genutzt werden können. Der zweite Bauabschnitt beginnt direkt im Anschluss an den ersten - voraussichtlich Anfang 2020. Auf 215 Quadratmetern werden große Teil der jetzigen Notaufnahme und des Schockraums überbaut. Die bereits im ersten Abschnitt hergerichteten Räume können dann schon genutzt werden. Der Aufnahmebereich soll vor allem offener gestaltet werden, sagt Christine Fuchs. Das sei auch immer ein Wunsch der Patienten gewesen. Das passiert im dritten Bauabschnitt ab 2020 In der zweiten Jahreshälfte 2020 soll mit dem dritten Bauabschnitt begonnen werden. Umgebaut werden die restlichen Räume der Zentralen Notaufnahme, zwei Behandlungsräume, der Triage-Raum, in dem die Dringlichkeit beurteilt wird, ein Arztzimmer und der Wartebereich auf insgesamt 150 Quadratmetern. Der letzte Bauabschnitt umfasst insbesondere die Halle für Rettungswagen und Aufenthaltsräume für Mitarbeiter. Die Investition von 4,2 Millionen Euro sei derart groß, weil die Baumaßnahme eine so große Fläche umfasse und alle Gewerke einbezogen seien, so Fuchs. Bis Ende 2020 soll alles fertig sein, so der Plan. Mit der Sanierung im Bestand hat man am Krankenhaus Lübbecke bereits einige Erfahrungen. So wurde erst 2016/2017 die Intensivstation für 2,2 Millionen Euro modernisiert und erweitert.

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